
2. Juni 2025, 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sei es als Königin Elizabeth II., Sofia Tolstoja oder Haushälterin Mrs. Wilson: Mangelnde Vielseitigkeit kann man Helen Mirren nicht vorwerfen. Im Schauspiel zählt dazu nicht nur das Talent, sondern auch die äußere Hülle. Dass der Verzicht auf eine Nasen-OP unter anderem für diese interessanten Rollen gesorgt hat, lässt sich aus einem aktuellen Interview der Britin ablesen.
Wir lesen heute viel zum sogenannten Pretty Privilege; Vorteile, die man sich durch ein dem Schönheitsideal entsprechenden Aussehen automatisch einräumt. Helen Mirren hätte durch eine Nasen-OP in ihren Zwanzigern zu einer waschechten Barbie werden können und womöglich einen anderen Umgang erfahren. Warum sie sich trotzdem dagegen entschieden hat.
Übersicht
Helen Mirren wurde in den Zwanzigern eine Nasen-OP empfohlen
Wie das „People Magazine“ berichtet, erzählte Helen Mirren in einem vom „Hollywood Reporter“ organisierten Roundtable mit weiteren Schauspielerinnen von einer frechen Aufforderung. Gerade inmitten ihrer Zwanziger soll sie als angehende Schauspielerin dazu angeraten worden sein, ihre Nase zu operieren.
„Jemand sagte: ‚Du wirst keine Jobs bekommen, wenn du dir die Nase nicht machen lässt‘“, so Mirren. Sie erklärt, dass sie dagegen gestimmt hat. Ihr Argument: „Ich wollte sowieso keine hübsche Schauspielerin sein. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, nicht so hübsch zu sein.“
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Trotz oder wegen ihrer Nase Erfolg?
Und siehe da: Die heute 79 Jahre alte Helen Mirren kann stolz auf eine unglaubliche Karriere zurückblicken – auch ohne einen operativen Eingriff an der Nase. 2007 erhielt sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Darbietung im Biopic „Die Queen“. Gerade wenn es um Geschichten echter Menschen geht, ist ein Nasenrücken, der nicht im perfekten Winkel eine Kurve schlägt, doch erst recht glaubhaft! Und Elizabeth II. war kein Supermodel, sondern eine Monarchin.

„Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Wort ‚Schönheit‘“
Wie Helen Mirren auf einer Veranstaltung der Make-up-Marke L’Oréal Paris 2024 verriet, sei Schönheit für sie ohnehin vorwiegend mit Authentizität verbunden. „Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Wort ‚Schönheit‘, weil es voraussetzt, dass man äußerlich schön sein möchte“, so die Britin. Dabei ginge es um so viel mehr; etwa eine positive, ehrliche und glückliche Ausstrahlung. Diese entstehe nicht beim Versuch, schön zu sein.
Besonders schön fühle sich die erfahrene Schauspielerin etwa, wenn sie eins mit der Natur ist, in der Badewanne ein Buch liest oder einen Cocktail mit ihrem Ehemann trinkt. Es seien die einfachen Momente, die diese Schönheit in einem selbst entlocken.
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Immer mehr Schönheitseingriffe – Helen Mirrens Weckruf
In einer Welt, in der Beauty-OPs wieder einen Hype erfahren und schon im frühen Alter normalisiert werden, ist Helen Mirrens Aussage ein wichtiger Weckruf. Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Schönheitsoperationen von 2011 bis 2021 etwa verdoppelt.
Die beneidenswerte Karriere der fast 80-jährigen Mirren hat trotz – oder wegen – ihres authentischen Looks unzählige Preise hervorgerufen. Die Ablehnung der Schönheitsoperation zeigt, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und Sicherheit in einem selbst zu finden. Ob man sich für oder gegen äußerliche Veränderungen entscheidet, sollte frei von Werturteilen sein; schließlich kann jeder Mensch ganz individuelle Motivationen für Eingriffe haben. Traurig ist es nur, wenn man sich fremdgesteuert verhält und gegen seinen Instinkt agiert.