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Abstehende Haut

Niednagel am Fingernagel loswerden – die besten Tipps vom Arzt

Hand im Close-up mit Nietnagel
Hatten Sie schon mal so eine abstehende Verhornung am Fingernagel? Foto: iStock/eyepark
Sonja Jordans

27.06.2022, 06:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Fast jeder kennt sie, die kleinen Hautfetzen, die manchmal am Rand des Finger- oder Fußnagels abstehen und richtig wehtun können: sogenannte Niednägel. Wie behandelt man sie, wie lassen sie sich verhindern und was sollte man unbedingt vermeiden? STYLEBOOK hat bei einem Arzt nachgefragt.

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Was ist ein Niednagel?

Ganz gleich, ob bei lackierten Nägeln oder Händen, die viel aushalten müssen: Einen Niednagel, auch Nietnagel geschrieben, – dürften die meisten Menschen schon einmal gehabt haben. Dabei ist die Bezeichnung „Nagel“ für das kleine Stückchen Haut, das oft an der Seite des Fingernagels hervorsteht, eher irreführend: Beim Niednagel handelt es sich nicht um ein Stück des Fingernagels, sondern um verhornte Haut.

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Wie entsteht ein Niednagel?

Wenn der Nagel wächst, löst er sich normalerweise von der Nagelhaut. Geschieht das nicht, zieht der wachsende Nagel die Haut mit sich. Folge: Die Nagelhaut reißt ein. Dieser kleine Einriss steht dann als verhornter Hautfetzen ab. Wer Nägel kaut oder daran herum knibbelt, eher trockene Haut hat oder seine Hände häufig ungeschützt Wasser, Shampoos und Reinigungsmitteln aussetzt, ist öfter von Niednägeln betroffen. Besonders nervig: Das kleine Stückchen Haut ist so fest, dass man damit leicht an Kleidung oder ähnlichem hängen bleiben kann. Dadurch kann der Riss größer werden und die Verletzung fängt an zu bluten. Weil die Finger über sehr viele Nerven verfügen, sind sie auch besonders empfindlich – deswegen tut ein Niednagel meist ziemlich weh. Hinzukommt, dass etwa Bakterien, die in die Wunde gelangt sind, eine Entzündung hervorrufen können, die zusätzlich Schmerzen verursachen kann.

Was hilft bei einem Niednagel?

Abreißen, abzupfen oder abknibbeln auf keinen Fall, so Dr. Christoph Pooth, Allgemeinmediziner aus München. Das erleichtere unter anderem das Eindringen von Bakterien, die sich ohnehin auf unseren Händen befinden. Dann könne schlimmstenfalls aus einem kleinen Niednagel eine unangenehme Nagelbettentzündung werden. Meist erledige sich das lästige Problem jedoch relativ schnell von selbst, denn der Niednagel wachse heraus, so Pooth. Dennoch könne die Stelle mit einem Desinfektionsmittel wie Octenisept oder einer jodhaltigen Salbe wie Betaisodona behandelt werden.

Um weitere Verletzungen und das Hängenbleiben an der Kleidung zu verhindern, sollte der Niednagel mit einem Pflaster abgedeckt werden. Wer den abstehenden Nagel dagegen sofort loswerden möchte, kann ihn vorsichtig mit einer desinfizierten Nagelhautzange abknipsen oder mit einer geeigneten, sauberen Schere abschneiden. „Dabei sollte man jedoch vorsichtig vorgehen, um keine zusätzlichen Verletzungen zu verursachen“, sagt Pooth. Zuvor kann der betroffene Finger in einem lauwarmen Wasserbad eingeweicht werden. Am besten sollte man den Niednagel nur entfernen, wenn die Stelle nicht schon entzündet ist.

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Was tun, wenn der Niednagel entzündet ist?

Ist die betroffene Stelle wärmer als die anderen, gerötet und schmerzt stärker, ist sie bereits entzündet. „Schlimm ist das aber erst mal nicht“, sagt Hausarzt Dr. Christoph Pooth. „Spätestens jetzt sollte jedoch eine desinfizierende Salbe oder Lösung aus der Apotheke aufgetragen werden. Alternativ können Produkte mit Teebaumöl oder Ringelblume, etwa als Tinktur, Linderung verschaffen.“ Auf Produkte oder Umschläge mit Kamille, die oftmals als Hausmittel empfohlen werden, sollte man dagegen lieber verzichten, denn sie könnten die Entzündung sogar noch befeuern, so Pooth. Ein Pflaster kann verhindern, dass Schmutz in die Wunde gerät und man die aufgetragene Salbe versehentlich irgendwo verteilt, wo sie nicht hingehört.

Wann sollte man mit einem Niednagel zum Arzt?

In den meisten Fällen ist ein Niednagel kein Fall für einen Arzt. Wenn der Finger jedoch deutlich wärmer und stark geschwollen sei und sich die Schwellung ausbreite oder eine Rötung den Finger hinauf steige, sollte man medizinischen Rat einholen. „Allerdings kommen solche Komplikationen selten vor“, erklärt Pooth.

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Wie kann man Niednägeln vorbeugen?

Die richtige Pflege ist entscheidend. Dafür sollte man die Nagelhaut an den Finger regelmäßig mit einem dafür geeigneten Stäbchen (etwa aus Rosenholz) vorsichtig zurückzuschieben. Zudem sollten Nägel und Nagelhaut regelmäßig mit einem geeigneten Öl eingerieben werden. Das könne ein spezielles Nagelöl, aber auch ein normales Körperöl sein. Wer seine Hände in Abständen in lauwarmem Wasser einweicht und einen Nagelpflegestift benutzt, macht ebenfalls nichts falsch.

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Quelle

– mit fachlicher Beratung von Dr. Christoph Pooth, Allgemeinmediziner in München

Themen: #flaconi Maniküre
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