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Periode bleibt aus – 8 Ursachen außer Schwangerschaft

Gynäkologin im Gespräch

Periode bleibt aus – 8 mögliche Gründe außer einer Schwangerschaft

Kalender mit der Menstruation
Die Regel sollte kommen, bleibt aber aus? Das kann verschiedenste Gründe haben Foto: Getty Images

Der häufigste Grund, warum die Periode ausbleibt, ist wohl eine Schwangerschaft. Es gibt aber noch andere Ursachen, die zum Ausbleiben der Monatsblutung führen können. Welche das sind und wann es wichtig ist, sich ärztlichen Rat zu holen – STYLEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt

Bleibt die Periode aus und kann eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, können diverse Gründe ursächlich sein. In seltenen Fällen kann das eine Krebserkrankung sein – „meist aber verbirgt sich etwas anderes, deutlich harmloseres dahinter“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum.

Periode bleibt aus – hormonelle Gründe

Wenn man die Pille absetzt, kann es bis zu einem Jahr dauern, bis die Regel wieder anspringt“, weiß Dr. Mangler. Aber auch Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenniere oder der Eierstöcke können dazu führen, dass die Regel ausbleibt. „Diese Organe sind für die Hormonproduktion verantwortlich“, so die Expertin. „Geraten sie in ein Ungleichgewicht, bringt das auch den Zyklus durcheinander. Liegt beispielsweise eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse vor, wirkt sich das zugleich auch auf die Hormonproduktion in den Eierstöcken aus. In der Folge bleibt die Regel aus. Das ist auch der Fall, wenn in der Nebenniere zu wenige oder zu viele Hormone produziert werden.“ Auch Erkrankungen der Eierstöcke selbst können dazu führen, dass die Regel ausbleibt, wie beispielsweise Autoimmunerkrankungen der Eierstöcke. Es gibt aber auch eine gute Nachricht, wie Dr. med. Mandy Mangler betont: „Die meisten dieser endokrinologischen, also hormonellen, Störungen lassen sich behandeln. Die fehlenden Hormone kann man oft substituieren.“

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Verfrühte Menopause

Nach Angaben des Portals Frauenärzte im Netz hat die Hälfte aller Frauen ihre letzte Regelblutung im Alter von 52 Jahren. „Bei einigen Frauen stellen die Eierstöcke jedoch schon deutlich früher ihre Arbeit ein“, weiß Dr. med. Mandy Mangler. „Die Regel bleibt also bereits vor dem 40. Lebensjahr aus, betroffene Frauen kommen in eine sogenannte verfrühte Menopause. Das kann in seltenen Fällen auch jüngere treffen, mitunter tritt die Regel sogar gar nicht erst auf. Störungen dieser Art können durch eine Hormon-Behandlung zwar gebessert, meist aber nicht vollends behoben werden.“

Ernährungsstörungen

„Wer zu wenig oder übermäßig viel isst, läuft Gefahr, seinen Zyklus durcheinanderzubringen“, warnt die Gynäkologin. „Vor allem bei Magersucht und Bulimie, also bei Unterernährung, stellt der Körper oft auf ein Notfallprogramm um: Alle nicht lebensnotwendigen Abläufe werden heruntergefahren, dazu zählt auch die Hormonproduktion in den Eierstöcken.“ Auch bei ExtremsportlerInnen, die ihr Gewicht stark regulieren, könnte die Regel deswegen ausbleiben. „Um einen normalen Zyklus wiederherzustellen, vor allem wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, muss also in erster Linie die Essstörung behandelt werden“, so Mangler.

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Frauen mit einem hohem Body Mass Index haben oft eher eine starke Regel. „Das liegt daran, dass weibliche Hormone im Fettgewebe vermehrt produziert werden“, erklärt die Gynäkologin. „Bei extremer Adipositas kann sich das aber auch ins Gegenteil umkehren, und die Regel bleibt stattdessen ganz aus.“

Regel bleibt aus – psychischer Stress

Auch starker psychischer Stress kann dazu führen, dass die Periode ausbleibt. „Das ist bei Menschen, die an posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, häufig zu beobachten“, so Dr. Mangler. Die Ursache: „In extremen Stresssituationen schüttet die Nebenniere Stresshormone aus. Diese Hormone sorgen wiederum dafür, dass sich der Körper nur noch auf lebensnotwendige Funktionen konzentriert – und alles andere – darunter eben auch die Regelblutung – vorübergehend einstellt. Der Körper reagiert dann wie eine eigene Intensivstation.“

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Medikamente und Chemotherapie

Ein Ausbleiben der Regel kann auch mit einer laufenden Chemotherapie in Verbindung stehen. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um Eierstockkrebs handelt oder ein anderes Organ befallen ist. „Bei einer Chemotherapie werden Medikamente ins Blut verabreicht und dadurch auf den ganzen Körper verteilt“, erklärt die Gynäkologin. „So werden auch die Eierstöcke und damit verbunden die Regelblutung zum Teil in Mitleidenschaft gezogen und es kann sein, dass die Eierstöcke ihre Arbeit für eine Zeit einstellen.“ 

Auch eine nicht perfekt eingestellte Medikation könne dazu führen, dass die Regel ausbleibt – beispielsweise wenn Schilddrüsenhormone nicht korrekt dosiert werden. „Bei Zyklusstörungen im Zusammenhang mit Medikamenten verhält es sich jedoch meist so, dass die Regel nicht vollkommen ausbleibt, sondern dass sie einfach unregelmäßiger kommt“, weiß die Gynäkologin.

Wann zum Arzt?

Dr. med. Mandy Mangler rät, mögliche Ursachen ärztlich abklären lassen, wenn die Regel länger als drei Monate ausbleibt.

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