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Beauty-Konzept Skincare-Layering: Expertin im Gespräch

Nachgehakt!

„Skincare-Layering“ – wie wichtig ist die Reihenfolge bei der Hautpflege?

Frau mit Watte-Pad
Viele Produkte im Regal, aber keine Ahnung, wann was aufgetragen werden sollte? Das Konzept „Skincare-Layering“ gibt Aufschluss darüberFoto: Getty Images

Eine Creme für alles? Das war einmal! Beim Konzept des „Skincare-Layering“ werden verschiedene Pflegeprodukte im Baukasten-Prinzip nacheinander aufgetragen. Auf diese Weise soll den individuellen Ansprüchen der Haut bestmöglich gerecht werden. Doch auf was sollte man bei der täglichen Pflegeroutine mit Serum, Öl, Creme & Co. achten? STYLEBOOK fragte bei einer Expertin nach.

Wer sein Gesicht gerne pflegt, kennt womöglich das Problem: Das Badezimmerregal steht voller Beautyprodukte, aber in welcher Reihenfolge trägt man das Hyaluronsäure-Serum, die Feuchtigkeitspflege und das vitaminreiche Gesichtswasser denn eigentlich am besten auf? Gute Pflegeprodukte können durchaus ein Investment sein – da wäre es extrem kontraproduktiv, wenn das eine Produkt die Poren verschließt, bevor das andere seine Wirkung überhaupt entfalten kann oder die verschiedenen Inhaltsstoffe unerwünscht miteinander reagieren.

Was genau ist „Skincare-Layering“?

Als „Skincare-Layering“ bezeichnet man eine Pflegeroutine, bei der verschiedene Produkte übereinander aufgetragen werden. Nach der Gesichtsreinigung folgt also eine (kleine oder größere) Palette an verschiedenen Seren, Cremes oder Gesichtsölen. Die Philosophie: Statt beispielsweise eine einzige 0815-Feuchtigkeitslotion für Normale- bis Mischhaut zu benutzen, werden mehrere Produkte mit verschiedenen Inhaltsstoffen (beispielsweise bestimmte Vitamine oder Säuren) ganz individuell auf die eigenen Hautbedürfnisse abgestimmt. Damit jedes einzelne Produkt gut wirken kann, sollten die verschiedenen Essenzen immer mit ein paar Minuten Abstand aufgetragen werden. Außerdem spielt die Einhaltung der richtigen Reihenfolge eine entscheidende Rolle.

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„Skincare-Layering“ – von dünn zu dick

Nach der Reinigung gilt es, mit der leichtesten Textur zu starten, rät Pflege-Expertin Nicole Wheadon. Sie betreibt in Berlin einen Beauty-Concept-Store und setzt sich täglich mit Inhaltsstoffen und Wirkungsweisen verschiedenster Produkte auseinander. Für unsere Haut heißt das: Was auf Wasser basiert, kommt vor Produkten, die auf Öl basieren. Seren werden vor Cremes angewendet, weil sie durch ihre leichte Konsistenz besser und tiefer in die Haut einziehen können.

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Wer sich nicht sicher ist, welche Konsistenz in welchem Fläschchen steckt, testet das mit einigen Tropfen auf dem Handrücken. Eine beispielhafte Reihenfolge nach der Gesichtsreinigung wäre etwa:

  • erst ein Gesichtswasser oder Toner
  • dann ein Serum
  • dann eine feuchtigkeitshaltige Creme
  • dann ein Gesichtsöl
  • tagsüber: schützender LSF

So pflegt „Skincare-Layering“ die Haut

Gesichtswasser und Toner sind der letzte Schritt bei der Gesichtsreinigung und bereiten die Haut optimal auf die nachfolgende Pflege vor, der Grund: Im feuchten Zustand kann die Haut viele Wirkstoffe, besonders Öle und Fette, besser aufnehmen.

Wird ein säurehaltiges Serum benutzt, sollte diese im nächsten Schritt auftragen. Einige Beispiele: Salicylsäure hilft bei Pickeln und Akne, Retinol fördert die Kollagenbildung der Haut. Fruchtsäuren– auch bekannt als AHA-Säuren (Alpha-Hydroxycarbonsäuren) – verbessern die Zellerneuerung und lösen alte Hautschüppchen ab.

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Wer mehr als ein Serum benutzen möchte, folgt wieder dem Prinzip von dünn zu dick, wobei mit dem Leichtesten begonnen wird. Das Hyaluronsäure-Serum wird dementsprechend immer vor ölbasierten Vitamin-Seren aufgetragen. Beide Seren scheinen die gleiche Textur zu haben? Dann wird als erstes das mit dem aktiveren Inhaltsstoff angewendet.

Jetzt wird die Feuchtigkeitspflege aufgetragen, zum Beispiel in Form einer auf Öl basierenden Lotion oder Creme. Die fettenden Produkte schließen die zuvor angewendeten Wirkstoffe ein und lassen die Haut schön prall wirken. So ist das Gesicht nicht nur optimal gepflegt, die durchfeuchtete Haut bietet auch eine gute Basis für anschließendes Make-up. Foundation lässt sich besser auftragen, Flecken oder trockene Stellen werden vermieden.

Ein Produkt mit Lichtschutzfaktor wird nach der Feuchtigkeitspflege benutzt. So liegt der Sonnenschutz als Barriere über den restlichen Pflege-Lagen und kann optimal vor schädlicher UV-Strahlung schützen.

Welche Inhaltsstoffe sollten nicht gemischt werden?  

  • Vitamin C mit AHA-Säuren

    Die AHA-Säure verändert den pH-Wert des Vitamin-C-Produkts. In der Folge wird dessen Wirkung reduziert und die Haut kann die vielen Vorteile des Vitamins nicht mehr für sich nutzen.
  • Produkte auf Öl-Basis und Produkte auf Wasserbasis

    Man kennt es vom Salatdressing: Öl und Wasser mischen sich nicht gerne. Wer das Gesichtsöl gleichzeitig mit einem Produkt auf Wasserbasis aufträgt, dreht Letzterem sprichwörtlich den Hahn ab: Die Inhaltsstoffe können durch die Ölbarriere nicht mehr in die Haut eindringen.
  • Salicylsäure, Glycolsäure und Retinol

    In Kombination können diese Wirkstoffe zu einer extremen Austrocknung der Haut führen. Besser: Immer nur einen der Inhaltsstoffe verwenden oder die Produkte im Wechsel anwenden.

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Welche Inhaltsstoffe pflegen die Haut tagsüber, welche eignen sich besser für abends? 

 „Seren mit antioxidativen Wirkstoffen wie zum Beispiel Vitamin C schützen die Haut vor Umweltverschmutzung und Sonneneinstrahlung“, erklärt Nicole Wheadon. Deshalb sollten sie in die morgendliche Pflegeroutine eingebaut werden.

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Produkte mit aktiven Regenerationswirkstoffen wie zum Beispiel Retinol, AHA- oder BHA-Säuren sollten hingegen vor dem Schlafengehen auftragen werden, rät die Expertin. Die Wirkstoffe machen die Haut lichtempfindlicher. Wer solche Seren benutzt, sollte tagsüber unbedingt zu einer Pflege mit Lichtschutzfaktor greifen, damit die Haut optimal geschützt ist. Feuchtigkeitsspendendes Hyaluronsäure-Serum kann hingegen morgens und / oder abends in die Pflegeroutine eingebaut werden.

Wie viel Serum sollte man pro Anwendung benutzen?

Bei der Anwendung eines Serums gilt: Weniger ist mehr. Nicole Wheadon empfiehlt wenige Tropfen (2-3) für Gesicht, Hals und Dekolleté. Schließlich sind Seren hochkonzentriert, pflegen intensiv und sind deshalb sehr ergiebig.

 

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