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Nachgefragt bei der Frauenärztin

Blasenentzündung nach dem Sex – wie beuge ich am besten vor?

Frau mit Wärmflasche
Da hilft nur noch eine Wärmflasche! Eine Blasenentzündung kann extrem schmerzhaft sein Foto: Getty Images

07.01.2022, 06:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sex kann wunderschön sein. Weniger sexy ist allerdings die Blaseninfektion, unter der viele Frauen anschließend häufig leiden. Aber wie kommt es überhaupt zu dieser unangenehmen Nachwirkung? Und kann Frau womöglich vorbeugen? STYLEBOOK fragte bei einer Frauenärztin nach.

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Eine Blasenentzündung trifft Frauen leider generell viel häufiger als Männer. „Das liegt daran, dass die Harnröhre bei Frauen ziemlich kurz ist“, weiß Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. „Krankmachende Bakterien können so schnell in die Blase gelangen und dort eine Infektion auslösen.“ Sex kann aus unterschiedlichen Gründen dazu beitragen.

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Zu wenig Sex kann Blasenentzündung begünstigen

Beim Sex tauscht man nicht nur Körperflüssigkeiten aus, sondern auch Zellen, Gewebe und Bakterien. Wenn es sich nicht um gefährliche Überträger von Geschlechtskrankheiten handelt, ist das im Normalfall auch kein Problem. „Blasenentzündungen treten häufig dann auf, wenn man lange keinen Sex hatte und plötzlich auf einmal ganz viel“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler. Das Phänomen nennt man auch „Honeymoon-Zystitis“, übersetzt heißt das so viel wie „Blasenentzündung in den Flitterwochen“.

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„Wenn man vorher nicht viel Sex hatte, ist das vaginale Mikrobiom nicht daran gewöhnt“, erklärt die Gynäkologin. „Mit Mikrobiom ist die gute Bakterienschicht in der Vagina gemeint, die als Schutzschild dient. Bekommt sie es mit zu vielen unbekannten Bakterien und Keimen zu tun, kann das Mikrobiom durcheinander geraten.“ Bakterien können dann ungehindert ihren Weg in die Harnröhre und Blase finden.

Umgekehrt kann zu viel Sex das Risiko für ein Zuviel an Bakterien steigern. „Ideal wäre also, eine stetig gleiche Sex-Frequenz zu haben“, so Mangler.

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Vorsicht bei Analsex!

Das Bakterium Escherichia coli, auch Kolibakterium genannt, kommt im Darm vor. „Diese Bakterien können aus dem Anus ziemlich schnell in die Harnröhre und Blase gelangen und eine Blasenentzündung verursachen“, erklärt die Fachärztin. „Man sollte daher dringend vermeiden, nach dem Analsex zu vaginalem Sex zu wechseln. Andernfalls werden die Kolibakterien in die Vagina geschleppt und dadurch erhöht sich das Risiko, dass sie auch in die Harnröhre eindringen.“ Die Gynäkologin rät, für Analsex und vaginalem Sex zwei unterschiedliche Kondome zu benutzen oder das Kondom nach dem Analsex zu entfernen, bevor man vaginalen Sex hat.

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Nach dem Sex auf die Toilette gehen

Man kann einer Blasenentzündung durch einen taktischen Toilettengang vorbeugen. „Wichtig ist, nach dem Sex Wasser zu lassen“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „So werden die Bakterien im vorderen Teil der Harnröhre herausgespült. Es gibt dazu gute Studien, die belegen, dass das hilft.“ Die Gynäkologin empfiehlt, auch vor dem Sex auf Toilette zu gehen: „Dann ist weniger Flüssigkeit in Harnröhre und Blase und die Bakterien können sich schlechter ausbreiten.“ 

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Themen: Sexualität
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