Vorher bereits bombastisch, soll Model und Fünffachmama Katie Price (39) sich den Busen zum neunten Mal (!) operiert haben lassen. Was ein wahnsinniger Einzelfall sein müsste, kommt erstaunlich häufig vor. Dabei kann das teure Hobby gefährlich werden! STYLEBOOK hat mit einem Experten über Busen-Jo-Jo gesprochen.
„Ich liebe meine neuen 60-Zentimeter-langen-Haare“, schreibt Katie Price zu einem jüngeren Instagram-Schnappschuss. Markiert ist Katie Gannon, Haarverlängerungs-Expertin aus Los Angeles, bei der sich die 39-jährige Britin offenbar die Mähne hat verlängern lassen. Noch auffälliger jedoch: die Medizinbälle in ihrem Oberteil.
Seit Ende der 90er-Jahre hat sich Katie Price acht bestätigte Mal unters Messer gelegt, mit dem Ziel, dass ihre Brüste – angefangen mit einem natürlichen 70B-Körbchen – immer größer, zwischendurch mal kleiner und dann wieder größer werden. Offensichtlich hat sie es wieder getan. So enorm wie jetzt waren sie noch nie!


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Auch in Deutschland gibt es XXL-Busen-Stars
Alleine ist Katie mit ihrem Busen-Jo-Jo nicht, auch bei uns gibt es Frauen, die dieses Hobby in der Vergangenheit für sich entdeckt haben. Im Zuge ihrer Teilnahme an der Nackt-Dating-Show „Adam sucht Eva“, haben beim Sender RTL die Brüste von Promi-Luder Djamila Rowe (50) irritiert, die nach insgesamt vier Eingriffen irgendwie nicht dort sitzen, wo sie sollten. Nicht grundlos ist ihr Ersatzteillager von Narben gezeichnet, ihre OP-Lust hat sich erst im vergangenen Jahr unangenehm gerächt: Rowes Körper hatte ein Silikonkissen abgestoßen, was zu einer Kapselfibrose führte. Dabei handelt es sich um eine Ausbildung einer harten Kapsel im Busen, die als extrem schmerzhaft beschrieben wird und operativ behandelt werden muss.

Ab wann werden Brust-OPs gefährlich?
Einer, der sich mit dem Thema bestens auskennt, ist der Frankfurter Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie Dr. med. Ronald Batze. Wie er im STYLEBOOK-Interview erklärt, birgt jeder invasive Eingriff – ob nun am Busen oder einem anderen Körperteil – die allgemeinen Operationsrisiken, über die Patienten ausführlich aufgeklärt werden müssen. Durch die Instrumente, die für eine Vollnarkose zum Einsatz kommen, können Zähne und Gebiss geschädigt werden, im Bereich der Schnitte kann es zu Entzündungen kommen, eine gute Verheilung ist nicht gewährleistet, um nur einige zu nennen. Derartige Risiken summieren sich natürlich mit jeder weiteren OP.
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Für den Busen selbst schadet häufiges Operieren, wenn es fachkundig geschieht, nicht unbedingt, so der Fachmann. Und wenn der Busen sich extrem vergrößern soll, sei ein etappenweiser Aufbau sogar angeraten. „Auf einmal ein besonders großes Silikonkissen einzusetzen, ist viel riskanter“, betont Batze. Der Grund: Der Brustmuskel muss sich dehnen, um das Gewicht der Silikonkissen tragen zu können. Indem man die Größe nach und nach steigert, könne dieser mit den neuen Größendimensionen quasi mitwachsen.
OP-Häufigkeit weniger ein Problem als die Brustgröße
„Dennoch ist es unvernünftig, sich immer wieder die Brust vergrößern zu lassen“, fügt Dr. Batze hinzu, und zwar nicht nur aufgrund der seiner Meinung nach fragwürdigen Optik: Ein unproportional großer Busen kann nicht nur Rückenschmerzen verursachen, sondern erhöhe das Risiko auf weitere gesundheitliche Folgen; beispielsweise eine Drucknekrose, also das Absterben von Gewebe aufgrund des dauernden Drucks und die entsprechend stark beeinträchtigte Sauerstoffversorgung. Haut und Muskeln unendlich zu strapazieren, würden früher oder später dem Bindegewebe schaden.

Können größere Silikonkissen schneller platzen?
Brüste, die aussehen als ob sie platzen, sind meist die besonders prallen Exemplare. Als Grund nennt Dr. Batze: Die Größe der Kissen ist nicht an die körperlichen Eigenschaften der Patientin angepasst. „Für jede Frau gibt es einen Idealwert, was Umfang und Gewicht der Silikonimplantate anbetrifft. Er lässt sich ermitteln, indem man den Brustumfang misst, den Abstand zwischen Brustwarze und Brustunterfalte, und weiteren Faktoren. So werde ein natürliches Ergebnis gewährleistet und das Risiko, dass es früher oder später zu schmerzhaften Veränderungen kommt, minimiert.
„Selbst die Marktführer haben eine gewisse Rupturrate, wenngleich sie verschwindend gering ist,“ gibt der Fachmann zu bedenken. Das bedeutet, dass auch die hochwertigsten Silikonkissen platzen können, wie es beispielsweise bei Beauty-OP-Fan Gina-Lisa Lohfink (31) der Fall war. Das hänge jedoch nicht von der Größe ab. Doch apropos Risiko: Selbst wenn das Implantat-Material in umliegendes Gewebe eindringt, könne von einer vitalen Gefährdung keine Rede sein. „Silikon ist nicht giftig“, sagt Dr. Batze. „Natürlich ist ein zeitnaher Eingriff sinnvoll, um die Silikonanteile zu entfernen und die Brust wieder aufzubauen. Es handelt sich dabei aber nicht um eine überlebensnotwendige Maßnahme.“

Warum wollen so viele Frauen XXL-Brüste?
Dass so viele Frauen sich immer und immer wieder unters Messer legen, um ihre Brüste zu vergrößern, hat laut Dr. Batze nicht zuletzt etwas mit der mangelnden Aufklärung zu tun. „Einigen Patientinnen, die mit ihrem Busen unzufrieden sind, könnte man mit einer Straffung helfen“, so der Experte. Schlaffe, hängende Brüste können so wieder angehoben werden, was sich auch auf das Brustvolumen positiv auswirke. „Der Einsatz von Silikonkissen ist die andere Möglichkeit, das Dekolleté voller erscheinen zu lassen.“ Der Zahn der Zeit mache jedoch vor Haut und Bindegewebe nicht Halt, bloß weil es einen vergrößerten Busen umschließt. Jetzt immer wieder an Größe nachzulegen, ist laut Batze für viele eine scheinbare einfache Lösung. Aber eben nicht die Beste.
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