Auf der Consumer Electronics Show, kurz CES, in Las Vegas wurden vergangene Woche verschiedenste Technik-Neuigkeiten vorgestellt. Vertreten war dort auch der Kosmetik-Riese L'Oréal, der mit „Hapta“ eine Schminkhilfe für Menschen mit körperlichen Einschränkungen vorgestellt hat. Was es damit auf sich hat, erklärt STYLEBOOK.
Für viele von uns ist Schminken eine Alltäglichkeit, die wir meist routiniert ausführen. Foundation, Mascara, Rouge, etwas Lippenstift auftragen, fertig. Menschen mit körperlichen Einschränkungen fällt das jedoch nicht so leicht. Nachdem es kleinere Unternehmen gibt, die Schminkhilfen bereits seit Jahren anbieten, mischt mit L’Oréal nun ein großer Branchenname in diesem Bereich mit – und rückt dadurch das wichtige Thema der Inklusion mehr in den Fokus.
Auch interessant: Zalando verkauft Mode für Menschen mit körperlichen Einschränkungen

Die Schminkhilfe für einen gleichmäßigen Lippenstiftauftrag
„’Hapta‘ ist ein ultra-präziser, smarter Make-up-Applikator für Nutzer mit eingeschränkter Hand- und Armmobilität, der es ihnen ermöglicht, Lippenstift gleichmäßig zu Hause aufzutragen,“ so L’Oréal. Der Pilot wurde unter dem Namen der L’Oréal-Tochter Lancôme mit Wissenschaftlern und Ingenieuren entwickelt. Weiterhin wird eine Technologie verwendet, die ursprünglich von der Firma Verily dazu verwendet wurde, Menschen mit eingeschränkter Hand- und Armmobilität beim selbstständigen Essen zu unterstützen.
„Hapta“ ist eine Art Greifarm, mit dem Beauty-Produkte dank Magnet-Technik aufgenommen werden können. Schließlich kann der Arm mithilfe einer Batterie gedreht, gewendet und so in die individuell passende Position gebracht werden. Ist diese gefunden, kann der Arm mit einem Klick dort fixiert werden, damit auch während der Nutzung nichts verrutscht. Zu Beginn soll es die Schminkhilfe mit Aufsatz für Lippenstifte geben, laut L’Oréal sind jedoch weitere Aufsätze für mehr Beauty-Produkte in Planung.
Aktuelle Artikel
Angebot an Schminkhilfen bisher sehr überschaubar
Wirklich groß ist das Angebot an Schminkhilfen für körperlich eingeschränkte Menschen bisher nicht. Jedoch gibt es einige Unternehmen, die versuchen, ihre Produkte inklusiver zu gestalten. So auch Selena Gomez, deren Beauty-Brand „Rare Beauty“ Produkte mit entsprechendem Packaging vertreibt. Die Deckel sollen dabei leichter zu öffnen und schließen sein. Außerdem sollen abgerundete Seiten es auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität der Hände und Arme erleichtern, die Tiegel zu halten. Bleibt zu hoffen, dass weitere Unternehmen die Wichtigkeit des Inklusionsthemas erkennen und das Angebot auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausweitet.