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Inversion Method im Check

Können Haare dank Kopfhautmassage schneller wachsen?

Frau mit langem roten Haar
Nicht nur von einer langen Mähne träumen, sondern sie beim Wachsen aktiv unterstützen – das verspricht die Inversion Method Foto: Getty Images

14.03.2022, 11:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Haare abschneiden geht ratzfatz, sie wieder wachsen zu lassen dauert Monate, wenn nicht sogar Jahre. Mit der so genannten Inversion Method soll dieser Prozess angekurbelt werden – die Behandlung verspricht zwei Zentimeter längere Haare innerhalb von nur einer Woche! Fakt oder Wunschvorstellung? STYLEBOOK hat bei einer Dermatologin nachgefragt.

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Der Traum vom langen Haar bedarf meist auch eines langen Atems. Wie schön wäre es doch, wenn man ihn etwas beschleunigen könnte! Die Inversion Method soll dabei helfen, Haare schneller wachsen zu lassen. Im Detail bedeutet das nichts anderes, als sich täglich ein paar Minuten lang die Kopfhaut zu massieren – kopfüber, wahlweise mit Haaröl. Gut funktioniert das beispielsweise, wenn man den Kopf vom Bett aus nach unten baumeln lässt und dabei die Kopfhaut massiert. Nach sieben Tagen sollen auf diese Weise behandelte Haare um bis zu zwei Zentimeter wachsen, behaupten Verfechter der Überkopf-Massage. Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Tele-Hautarztpraxis dermanostic, sieht diesen Effekt allerdings eher skeptisch.

Inversion Method „medizinisch unmöglich“

„Das Haarwachstum ist genetisch bestimmt. Man kann es nicht großartig verändern – zwei Zentimeter pro Woche erreichen zu können, ist ein Irrglaube“, sagt die Ärztin. „Das Haar wächst im Schnitt ein bis maximal zwei Zentimeter im Monat. Das wären ja acht Zentimeter im Monat.“ Aus medizinischer Sicht sei dieses Ergebnis demnach nicht möglich.

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Wann die Inversion Method ungeeignet ist

Eine gut durchblutete Kopfhaut lässt die Haare schneller wachsen, so die Theorie der Inversion-Method-Anhänger. „Wenn ich mich kopfüber massiere, kann ich die Durchblutung steigern, weil das Blut mit der Schwerkraft besser in den Kopfbereich gelangen kann“, bestätigt Dr. Alice Martin. „Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, vor allem wenn man dazu neigt, schnell ohnmächtig zu werden. Wenn man abrupt aufsteht, kann einem schwindelig werden.“ In der Folge sind schwere Stürze möglich. Wer fit ist, könne die Inversion Method natürlich ausprobieren, sollte aber am besten vorab ärztlich abklären, ob wirklich nichts dagegenspricht.

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Eine Kopfmassage hält Haut und Haare gesund

Die Methode stelle zwar durchaus eine Möglichkeit dar, die Durchblutung der Kopfhaut anzuregen – „sie ist aber kein Wundermittel“, betont die Dermatologin. „Das ist wie bei einer Pflanze: Ich kann mit einem Düngemittel dafür sorgen, dass sie gut und gesund wächst, schneller aber nicht unbedingt.“ Mit einer Kopfmassage tue man sich aber generell etwas Gutes (auch nicht kopfüber), so Dr. Martin: „Ich kann damit zwar nicht das Haarwachstum auf zwei Zentimeter pro Woche steigern, sorge aber dafür, dass die Kopfhaut und auch die Haare gesund bleiben.“ Wer mag, kann dafür eine Lotion oder ein Tonikum verwenden – am besten sei es, wenn man sich vorab professionell beraten lasse, um herauszufinden, welches Produkt zum eigenen Hauttyp passt.

Mit fachlicher Beratung von Dr. Alice Martin/ dermanostic

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