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Nachgefragt bei der Dermatologin

Brauchen Haare eigentlich einen Extra-Sonnenschutz?

Frau mit gelbem Hut
Extra-Sonnenschutz fürs Haar – braucht es das? STYLEBOOK hat bei einer Dermatologin nachgefragt Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

16.08.2022, 06:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Scheint die Sonne, greifen die meisten ganz automatisch zur Sonnencreme, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Doch was ist eigentlich mit unseren Haaren? Brauchen die womöglich einen Extra-Schutz? STYLEBOOK hat bei Experten nachgefragt.

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Sonne tut Seele und Körper gut, erst durch deren Strahlen wird das wichtige Vitamin D gebildet, das unsere Knochen stärkt. Allerdings schadet zu viel UV-Strahlung über kurz oder lang der Haut, wobei sich die Frage stellt: Brauchen auch Haare einen besonderen Sonnenschutz? „Haare können zwar keinen Sonnenbrand bekommen, aber die Kopfhaut schon“, warnt die Dermatologin Dr. Alice Martin. „Gerade bei lichtem Haar oder am Scheitel sollte man deswegen Lichtschutzfaktor 30 bis 50 auftragen.“ Denn nur dann, wenn die Kopfhaut gesund ist, kann das Haar auch weiter wachsen – ein Sonnenbrand sollte also dringendst vermieden werden.

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Blondes und rotes Haar bleicht stärker aus

Bei Sonneneinstrahlung werden blonde und rote Haare noch heller – braune und schwarze Haare zwar auch, aber die Veränderung ist nicht so stark. Dies liegt an der grundsätzlich höheren Pigmentkonzentration, aber auch an dem Pigment Eumelanin, das dunkles Haar enthält. Das macht es wesentlich widerstandsfähiger gegenüber dem Ausbleichen. Das Farbpigment Phäomelanin in hellen und roten Haaren wird hingegen schneller zerstört. Hier können Produkte mit UV-Filtern wie unter anderem Farbschutzshampoos, Conditioner oder Styling-Produkte ein wenig entgegenwirken.

Haare trocknen durch zu viel Sonne aus

Jedoch bleicht Sonnenlicht nicht nur die Haare, „Sonne trocknet sie auch stark aus und kann die Haare dadurch schwer schädigen“, weiß Martin. Die Folgen seien Haarbruch und Spliss.

Welcher Sonnenschutz für die Haare?

Allerdings rät die Expertin davon ab, Sonnencremes oder Öle im Haar, die eigentlich für die Haut bestimmt sind, zu verwenden – sie beschweren das Haar in der Regel nur, anstatt es zu schützen oder zu nähren. „Besser ist es, die Haare nach einem Tag in der Sonne mit einer passenden Haar-Kur zu pflegen“, rät die Dermatologin.

Spezielle Sonnenschutzsprays sollen genau das verhindern, wobei die Expertin deren Einsatz skeptisch sieht: „Ich schätze die Wirkung eher gering ein. Die Sonne wird den Haaren trotzdem viel Feuchtigkeit entziehen.“

An die richtige Frisur beim Sonnenbaden denken

Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) empfiehlt: „Damit langes Haar nicht zu sehr der Sonne ausgesetzt ist, die Haare zu einem Zopf flechten oder zu einem Dutt drehen. Dann hat die Sonne noch weniger Chancen.“ Das Haar kann zusätzlich mit einem Tuch oder coolem Hut geschützt werden. „Und noch besser ist es natürlich, die Haare gänzlich vor zu viel Sonne zu schützen“, ergänzt die Dermatologin.

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Quelle

– mit fachlicher Beratung von Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic, in Düsseldorf
– mit Material der dpa

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