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Meinung

Mein steiniger Weg zurück zu Cowboy-Boots

Als Cowboy-Boots auch auf der Fashion Week in Kopenhagen auftauchten, war unsere Redakteurin ganz aus dem Häuschen.
Als Cowboy-Boots auch auf der Fashion Week in Kopenhagen auftauchten, war unsere Redakteurin ganz aus dem Häuschen. Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

08.09.2022, 11:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Modetrends haben oft die Macht, die Fashion-Welt zu spalten: Entweder man liebt sie oder hasst sie. So ist das sicher auch mit dem aktuellen Herbsttrend: Cowboy-Boots. Viele werden Sie belächeln, doch unsere STYLEBOOK-Redakteurin ist überglücklich, dass sie zurück sind. Wieso, erklärt sie hier.

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Linedance, meine größte Leidenschaft. Zumindest könnte sie das werden, denke ich. Denn ausprobieren möchte ich den Sport schon seit Jahren einmal. Dabei schweben mir Szenen aus der 2011er-Verfilmung des Films „Footloose“ im Kopf herum, als Julianne Hough in ihrer Rolle als Ariel mit ihren Freunden zu „Fake ID“ von Big&Rich tanzt. Und ich bekomme sofort gute Laune. Doch nicht nur die lässigen Tanzschritte reizen mich. Auch der Look hat es mir angetan, allen voran natürlich das Herzstück der Outfits: die Cowboy-Stiefel.

Foto: Getty Images

Cowboy-Boots stehen für Lässigkeit und Coolness

Bereits in grauer Vorzeit, als ich etwa 11 Jahre alt war, erwählte ich beim Schuhkauf dunkelbraune Cowboy-Boots zu meinen Begleitern. Durch dick und dünn sind wir gegangen. Mit Stickereien, kantiger Spitze und einem hinten abgerundeten Absatz war ich damit einfach die Coolste. Oder habe mich zumindest so gefühlt. Denn das war die Zeit als Jenny Frost, damals Sängerin der Girl-Group „Atomic Kitten“ im Video zu „The Tide is High“ in Jeans-Minirock, weißem Tanktop und irre coolen Cowboy-Boots getanzt hat. Dieses Gefühl von Freiheit, Lässigkeit und grenzenloser Coolness, für das Cowboys stehen – ich habe es gefühlt.

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Eine jahrelange Suche endet

Das ist etwa 20 Jahre her. Aufgrund ihrer Haltbarkeit trennten wir uns irgendwann voneinander und die Cowboy-Boots sind in meinem Gedächtnis lange Zeit weit hinten versteckt gewesen. Bis das Thema Linedance aufkam. Dieser Wunsch geht nämlich proportional einher mit meinem tiefen Verlangen nach Cowboy-Stiefeln. So machte ich mich also auf die Suche nach passenden Boots. Doch leider vergeblich.

Bis zum Spätsommer 2022. Ich traute meinen Augen kaum als ich online Emily Ratajkowski entdeckte, die schwarze Cowboy-Boots zu einem Satin-Rock und einem soften Korsagen-Top in Rosé-Tönen trug. Nun gut, EmRata wurde schon öfter in den praktischen Stiefeln gesehen. Doch dann folgten weitere Celebrities und auch auf der Fashion Week in Kopenhagen waren Cowboy-Boots gut vertreten (ein Wortspiel, weil es Schuhe sind – gern geschehen). Meine Zeit war gekommen! Eine kurze Google-Suche, und mein Herz hüpfte vor Freude: Die Auswahl an Cowboy-Boots ist riesig! Endlich!

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Doch damit begann das nächste Dilemma: Wadenhoch oder bis zum Knöchel? Braun, Beige, Schwarz oder Knallfarben? Mit Stickerei oder ohne? Ist hier die Spitze doch zu spitz? Ich klickte mich also durch Unmengen an Boots, die irgendwann alle gleich aussahen. Aber eben doch nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Unmut und Enttäuschung machten sich breit. But Mama didn’t raise no quitter! So durchstöberte ich weiter die Untiefen des Online-Shopping-Angebots bis sie mir eines Abends in die virtuellen Hände fielen: Stiefeletten mit feiner Stickerei in tiefem Schwarz, knöchelhoch und mit perfekten Proportionen zu einem akzeptablen Preis – sofort ab in den Warenkorb!

Foto: Getty Images
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In Cowboy-Stiefeln fühle ich mein inneres Kind triumphieren

Die Zeit des Bangens startete erneut. Würden die Boots in Wirklichkeit auch so schön aussehen wie auf den Fotos im Onlineshop? Wie fühlen sie sich an? Und passen sie überhaupt? Drei Tage später klingelt es. Da ich dank E-Mail-Benachrichtigung den Paketlieferanten per Tracking-Service bereits die letzten zehn Stops über begleitet hatte, stand ich quasi schon am Türöffner bereit und hielt einige Treppenstufen später mein Paket in der Hand. Nun kam der Moment der Wahrheit.

Wie ein Kind an seinem Geburtstag riss ich den Karton auf und hielt den ersten Boot in meiner Hand. Beinahe ehrfürchtig – jemand hatte sich hier nämlich bei der Herstellung und der Verpackung viel Mühe gemacht, das muss bei aller Vorfreude gewürdigt werden – schlüpfte ich hinein und sie passen. Ich gehe einige Schritte, drehe mich vor dem Spiegel und atme glücklich auf: Die Boots sind perfekt!

Da sehe ich sie wieder: Die 11-Jährige, die im Schuhladen ihre ersten Cowboy-Boots gefunden hat, strahlt mich aus meinen Augen heraus an. Und ich spüre es – das Gefühl von Freiheit, Lässigkeit und grenzenloser Coolness.

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