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Ab Herbstkollektion 2022

Luxusmarken Saint Laurent und Brioni wollen pelzfrei werden

Model in Echtpelz
Bisher liefen die Models bei Saint Laurent in Echtpelz über den Runway – damit soll ab 2022 Schluss sein. Foto: Getty Images
Marie-Kristin Schmid

28.09.2021, 20:10 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Immer mehr Luxusmarken verbannen Pelz aus ihren Kollektionen. Auch die Luxusmarken Saint Laurent und Brioni gehen nun diesen Schritt. STYLEBOOK erklärt, welche Auswirkungen die Pelzindustrie auf Umwelt und Gesundheit hat.

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Luxusmarken werden pelzfrei

Die französischen Edelmarken Saint Laurent und Brioni wollen künftig auf Pelz verzichten. Ab der Herbstkollektion 2022 soll bei den Marken Schluss mit dem Material sein, teilte der Mutterkonzern Kering mit. Saint Laurent und Brioni sind demnach die letzten beiden Häuser des Konzerns, die Tierpelz verarbeiten. Gucci zum Beispiel hatte bereits 2017 bekannt gegeben, keine Felle mehr verwenden zu wollen. Bei anderen Firmen hatten etwa Marken wie Armani und Hugo Boss Pelz aus ihren Kollektionen verbannt.

Die von der Schauspielerin Brigitte Bardot (86) gegründete Tierschutzorganisation FBB sprach von einem starken Signal und forderte den Luxuskonzern LVMH (Louis Vuitton, Celine, Givenchy, Dior und andere Marken) auf, es Kering gleich zu tun. Tierschützerinnen und Tierschützer kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Pelzproduktion.

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Echtpelz auf dem Rückzug

Nicht nur Luxusmarken sind pelzfrei. Eine Marktanalyse der Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ zeigte, dass 71 der  88 untersuchten umsatzstärksten deutschen Unternehmen im Textilbereich pelzfrei sind, darunter bekannte Unternehmen wie Zalando, H&M oder C&A. Es scheint also, dass Echtpelz immer mehr auf dem Rückzug ist – eine Entwicklung, die nicht nur aus tierethischen, sondern auch aus ökologischen Gründen zu begrüßen ist.

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Pelzindustrie belastet Umwelt und Gesundheit

Pelz gilt als eines der am wenigsten nachhaltigsten Materialen in der Textilindustrie. So weist die Tierschutzorganisation PETA darauf hin, dass das Leder mit schädlichen Chemikalien wie Formaldehyd und Chrom behandelt wird, die das Verrotten der Tierhäute verhindern sollen. Die eingesetzten Giftstoffe können ins Abwasser gelangen und so Luft, Böden und Gewässer belasten. Daneben gelten Pelzfarmen als Brutstätten für Krankheitserreger, wie sich etwa im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zeigte. Dänemark als größter Pelzproduzent Europas musste im November 2020 unzählige Nerze töten – die Tiere waren Träger einer mutierten Virus-Variante von Sars-CoV-2, die auch auf den Menschen überging. Nicht nur zum Wohle der Tiere, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist die Entscheidung der Luxusmarken, pelzfrei zu werden, daher eine positive Entwicklung.

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Quellen

Mit Material von dpa

Themen Nachhaltigkeit
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