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STYLEBOOK-Test

Das steckt hinter Fabletics – und so war meine Erfahrung mit der Athleisure-Marke

Fabletics gibt es auch offline, mit Läden z. B. in Berlin und London
Fabletics gibt es auch offline, mit Läden u.a. in London Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

05.04.2024, 15:42 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Athleisure-Mode ist auch 2024 noch im Trend. Vorne mit dabei: Fabletics. Das Unternehmen bezeichnet sich dabei selbt als die größte digital native Activewear-Marke der Welt. Doch wer steckt eigentlich hinter der Marke aus El Segundo, Kalifornien? Dem ging unsere Redakteurin Rebecca Stringa nach und testete die Produkte für Sie.

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Sie sind sportinteressiert und gerne auf Instagram unterwegs? Dann haben Sie sicherlich, wie ich auch, des Öfteren Werbung für die Sportmarke Fabletics erhalten. Ob die Marke dem Test der Redaktion standhalten konnte? Meine Erfahrungen und vieles mehr lesen Sie im STYLEBOOK-Artikel.

Was ist Fabletics?

Fabletics ist eine Bekleidungsmarke, die im Jahr 2013 von Kate Hudson, Adam Goldenber, Ginger und Don Ressler gegründet wurde. Die Marke konzentriert sich laut eigener Homepage hauptsächlich auf den Verkauf von Sportbekleidung und -accessoires für Frauen, obwohl sie auch einige Angebote für Männer und Kinder haben. Die Schauspielerin verriet im STYLEBOOK-Interview ihre Ambitionen dahinter. „Ich war immer schon sehr sportlich und meine größte Motivation ist es, dass ich mich einfach viel besser fühle, wenn ich regelmäßig trainiere. Das möchte ich an andere weitergeben. Mit Fabletics wollen wir eine Community schaffen, die Frauen unterstützt in Form von Fitness- oder Ernährungstipps und Ratschlägen via Blog und Social Media. Am Ende des Tages sitzen wir Frauen doch alle im selben Boot“, so Hudson.

So kann man die Kleidung erwerben

Fabletics ist bekannt für sein Abonnement-Modell, bei dem Kunden monatlich Mitgliedschaften abschließen können, um regelmäßig Sportbekleidung zu erhalten. Kunden können aus einer Vielzahl von Kleidungsstücken wählen, die auf ihren persönlichen Vorlieben und ihrem Lebensstil basieren. Die Marke hat auch eine starke Online-Präsenz und verkauft ihre Produkte über ihren eigenen Onlineshop sowie über ausgewählte Einzelhändler.

Kritik am Abo-Modell

Fabletics lockt Kunden gerne damit, ihre erste Bestellung zu einem vergünstigten Preis zu erhalten. Allerdings ist dieser Preis nur für diejenigen gültig, die eine VIP-Mitgliedschaft abschließen. Diese Mitgliedschaft verlangt jeden Monat eine Bestellung im Wert von 49,95 Euro, selbst wenn der Kunde nichts bestellt, werden ihm die Kosten dennoch berechnet und als Gutschrift bei Fabletics hinterlegt. Doch die Frage liegt nahe: Welche Privatperson kauft schon jeden Monat für 50 Euro Sportbekleidung?

Um aus dieser Mitgliedschaft herauszukommen und nicht insgesamt 600 Euro im Jahr an Fabletics zu zahlen, haben wir uns die Fabletics-AGB genauer angesehen.

Wie kann man aus der VIP-Mitgliedschaft austreten?

Die VIP-Mitgliedschaft ist nicht so vorteilhaft, wie sie zunächst erscheinen mag. Die Vorteile sind begrenzt und die Nachteile können je nach Einkaufsverhalten grenzenlos sein. Es gibt einige Möglichkeiten, aus dieser Mitgliedschaft herauszukommen:

  1. Pausieren: Man kann die VIP-Mitgliedschaft pausieren, indem man bis zum 5. eines Monats den „Pausieren“-Button im Nutzerkonto anklickt. Dadurch wird verhindert, dass die 49,95 Euro abgebucht und als Gutschrift verbucht werden.
  2. Widerrufen: Innerhalb von zwei Wochen kann die VIP-Mitgliedschaft widerrufen werden. Dies kann ohne Angabe von Gründen per Brief, E-Mail oder Telefon geschehen. Es ist jedoch zu beachten, dass nach einem erfolgreichen Widerruf der vergünstigte Preis möglicherweise nicht mehr gilt.

Wenn es zu spät für einen Widerruf ist, kann die VIP-Mitgliedschaft regulär gekündigt werden. Die Kündigung ist jederzeit möglich und wird zum Ende des Monats wirksam. Um zu kündigen, kann der Fabletics-Kundenservice kontaktiert werden, entweder telefonisch oder über den Chat.

Rechtliche Probleme des Fabletics-Abo-Konzepts

Bei genauerer Betrachtung der Webseite von Fabletics fallen die großen Rabattanzeigen auf, die nur für neue VIP-Mitglieder gelten. Dies könnte dazu führen, dass Kunden übereilt kaufen und die VIP-Mitgliedschaft übersehen. Darüber hinaus gibt es scheinbar zeitliche Begrenzungen für Angebote, die jedoch nicht klar kommuniziert werden.

Änderungen beim Modell sind geplant

In Zukunft sind dort jedoch einige Änderungen geplant, wie Thomas Fröhlke, Vice President Commercial Europe Fabletics, in einem „Textilwirtschaft“-Interview verraten hat.

Das kalifornische Activewear-Label Fabletics begann als reines Direct-to-Consumer-Label und plant jetzt den Aufbau eines Großhandelsvertriebs in Europa. Diese Entscheidung wurde aufgrund der Marktforschung getroffen, die zeigt, dass die Marke bereits eine hohe Bekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten hat. Es gibt jedoch auch eine beträchtliche Anzahl von potenziellen Kunden, die nicht über die Online-Angebote von Fabletics erreicht werden können oder lieber ohne das Mitgliedschaftsmodell einkaufen.

Obwohl eine Erweiterung der Filialen in Großbritannien geplant ist, ist das Markenerlebnis in Europa aufgrund der begrenzten Anzahl von Einzelhandelsstandorten begrenzt. Daher strebe Fabletics an, das Wachstum in Europa durch hochwertige Großhandelspartner zu beschleunigen und das gesamte Spektrum des Handels abzudecken.

Es wurden im Interview noch keine konkreten Großhandelspartner genannt, Gespräche sollen derzeit jedoch schon geführt werden. Die Integration von Handelspartnern in das Abo-Modell von Fabletics soll ermöglichen, dass Kunden auch ohne Mitgliedschaft einkaufen können. Dies soll dazu beitragen, Kunden zu erreichen, die den unverbindlichen Einkauf bevorzugen. Die Möglichkeit, eine VIP-Mitgliedschaft abzuschließen, wird exklusiv auf der Markenwebsite und in den Brand-Stores von Fabletics angeboten.

Zusammenarbeit mit Promis wie Khloé Kardashian

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Bereits in der Vergangenheit hat sich Fabletics gerne mal mit Prominenten wie Destiny’s Child-Sängerin Kelly Rowland oder Riverdale-Star Madelaine Petsch zusammengetan. Zum dritten Mal 2024 dabei: Khloé Kardashian. Die 39-Jährige präsentierte sich in einigen Badeanzugaufnahmen, darunter eine, auf der sie auf einem Jetski in einem schwarz-weißen Bikini zu sehen ist. Ein weiteres Bild aus Khloés Kampagne zeigt sie entspannt in einem Pool, trägt dabei einen leuchtend pinken Badeanzug. Als Markenbotschafterin für Sportbekleidung präsentierte sie sich außerdem in verschiedenen farbenfrohen Workout-Ensembles, von leuchtend roten Leggings bis hin zu einem neonfarbenen Zweiteiler.

„Ich finde Stärke darin, mich jeden Tag zu bewegen, was meine körperliche und mentale Gesundheit unterstützt“, erklärte Khloé in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Ginger Ressler, Mitbegründerin von Fabletics, betonte, dass die Partnerschaft mit der Unternehmerin als „Limited Edition“ gilt. „Mit dieser dritten Ausgabe erweitern wir unser Sortiment um neue, komplett durchdachte Looks und stilvolle, kompressive Schwimmoptionen“, fuhr Ressler fort.

Neben dem Fotoshooting zeigte Khloé Kardashian auch ihre neue bronzefarbene Frisur und verabschiedete sich von ihren üblichen blonden Strähnen, was bei den Fans des Reality-Stars super ankam.

Sängerin Demi Lovato war 2018 auch Markenbotschafterin
Sängerin Demi Lovato war 2018 auch Markenbotschafterin Foto: Getty Images for Fabletics
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Meine Erfahrung mit Fabletics

Nachdem mir Fabletics nonstop bei Instagram angezeigt wurde, bestellte ich mir mehrere Kleidungsstücke. Meine Neugier war geweckt und als gute Fashion-Journalistin muss man sich natürlich selbst Einblicke verschaffen! Von Sport-BH, Leggings, Top zu Radler-Shorts war alles im Warenkorb vertreten – sogar ein Set und ein Onesie aus der zweiten Khloé Kardashian-Kollektion.

Die Lieferung kam auch schnell und pünktlich an. Was war ich gespannt, die Materialien in echt in der Hand zu halten! Und ich muss sagen: Ich war durchaus positiv überrascht. Die Stoffe fühlten sich hochwertig an, die Nähte waren gut verarbeitet. Die Passform war der Größe entsprechend und schmiegte sich der Haut an. So weit, so gut, aber der sportliche Härtest stand noch aus.

Härtestest 1: Fitnessstudio

Ich packte mir einen Look in meine Gym-Tasche bestehend aus schwarzem Sport-BH, leichtem T-Shirt und 7/8-Leggings. Ja ich weiß, sehr unspektakulär, aber sollte doch etwas schieflaufen, ist man zumindest mit schwarzer Kleidung und Schweiß auf der sicheren Seite. Doch auch hier überzeugte mich das Material: Der Schweiß des Trainings wurde gut absorbiert, es entstanden keine Flecken oder unangenehme Gerüche und auch die Passform hielt dem Training stand. Beim nächsten Besuch zog ich das Kardashian-Outfit in Blau und Orange an – wieder alles einwandfrei. Daumen nach oben!

Härtetest 2: die Reinigung

Um Bakterienbildung zu vermeiden, sollte man Sportbekleidung am besten immer direkt in der Waschmaschine reinigen. Hier bitte keinen Weichspüler nehmen, der das Elastan aufbrechen kann und wenn möglich das Programm für Sportbekleidung auswählen. So ist man theoretisch auch auf der sicheren Seite. Punkt für Fabletics: Ich habe jedes Outfit seit Kauf mit Sicherheit zehnmal gewaschen: Die Nähte sind noch wie am ersten Tag und auch die Farben haben sich nicht verändert.

Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

Mein Fazit zu Fabletics

Dass mir meine Instagram-Werbung mal wirklich etwas Solides anzeigt, überrascht mich bis heute noch – Spoiler: meist ist meine Enttäuschung größer, als meine Freude über das erworbene Produkt. Fabletics hat mich in der Performance jedoch überzeugt. Bedenken Sie hierbei aber, dass ich ein typisches Gym-Girl bin, in freier Wildbahn beim Joggen etc. werden Sie mich nie entdecken. Heißt, von einer Outdoor-Performance kann ich nicht berichten.

Was mich jedoch wirklich stört, ist das Abo-Modell! Ich als 08/15-Sportlerin brauche nicht jeden Monat ein neues Sport-Outfit, auch wenn mein Fashionista-Herz das anders sieht. Die Freude wäre deutlich größer, wenn ich spontan einfach ein It-Piece kaufen könnte –Fabletics hat wirklich tolle, ausgefalle Modelle – und mich dessen erfreuen, statt zum Massen-Kauf gezwungen werde. Das Abonnement hat bisher auch dafür gesorgt, dass ich nach meinem ersten Kauf nicht erneut bestellt habe und es bisher auch nicht vor habe.

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