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Nach Rettung im Jahr 2024

Schuhkette Onygo ist erneut insolvent

Onygo
Endlich kann man wieder bei Onygo shoppen, aber ... Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

4. Juni 2025, 12:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vielen mag das gar nicht bewusst gewesen sein, aber die Bekleidungsmarke Onygo gehörte zur Deichmann SE. Wie im Herbst 2023 bekannt wurde, hat sich die Deichmann-Gruppe aufgrund von sinkender Wirtschaftlichkeit dazu entschlossen, Onygo aufzugeben und den Onlineshop zu schließen. Im März 2024 konnte Onygo gerettet werden, denn der ehemalige Görtz-Chef hat die Marke übernommen. Jetzt die erneute Insolvenz!

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Die Schuhkette Deichmann kennt vermutlich jeder. Mit rund 1400 Filialen in ganz Deutschland ist der Händler in vielen großen und mittelgroßen Einkaufsstraßen vertreten und versorgt die ganze Familie mit preisgünstigen Schuhen. Zur Deichmann SE gehören u.a. auch die Tochtermarken Snipes und MyShoes – und bis vor einigen Jahren auch Onygo.

Aufgrund von sinkender Wirtschaftlichkeit hatte man sich jedoch 2023 dazu entschieden, die Stores und den Onlineshop von Onygo zu schließen.

Ehemaliger Görtz-Chef übernimmt Onygo

Im März 2024 gab es eine Wende im Fall Onygo. Frank Revermann, der ehemalige Geschäftsführer des Schuhhändlers Görtz, hat Onygo übernommen und die Onygo SE zur Onygo Retail GmbH umfirmiert. 19 der 28 Onygo-Filialen wurden übernommen, der Onlineshop blieb aber weiterhin geschlossen.

Auf STYLEBOOK-Nachfrage heißt es in einem Statement vom ehemaligen Mutterkonzern Deichmann SE: „Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Sie bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den entsprechenden Standorten eine aussichtsreiche Perspektive. Wir haben uns die Entscheidung zur Einstellung des Konzepts Onygo seinerzeit nicht leicht gemacht. Im Bewusstsein unserer Verantwortung für die Beschäftigten haben wir sämtliche Optionen ausgelotet, um Schließungen von Shops bestmöglich vermeiden zu können. Dass es uns hier für über zwei Drittel der Filialen gemeinsam mit der Onygo Retail GmbH gelungen ist, ist eine gute Nachricht für die Beschäftigten.“

Erneute Insolvenz von Onygo

Der Rettungsversuch scheint gescheitert. Wie nun bekannt wurde, hatte die Schuhkette Onygo beim Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragt. Wie Geschäftsführer Frank Revermann dem „Hamburger Abendblatt“ mitteilte, sind insgesamt 23 Filialen deutschlandweit von der finanziellen Schieflage betroffen.

Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 150 Mitarbeitende, wie es für sie weitergeht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Onygo gehörte einst zu Deichmann

2016 gegründet, expandierte Onygo rasch und in den letzten Jahren eröffneten zahlreiche Stores in größeren Städten (28 Filialen mit rund 280 Mitarbeitenden). Onygo verstand sich als junger Deichmann-Ableger mit einem auf eine „junge modische Kundin ausgerichtetes Geschäftsmodell“, wie es laut Pressemitteilung heißt.

Auf Nachfrage von STYLEBOOK hieß es im Herbst 2023 laut der Deichmann SE: „Das Wettbewerbsumfeld hier wird von sehr starken und internationalen Ketten dominiert.“ Trotz „jahrelanger Investitionen, auch während und nach der Corona-Pandemie“, musste sich das Unternehmen eingestehen, dass dieses „Geschäftsmodell leider langfristig nicht wirtschaftlich zu betreiben ist“. Bereits Ende August 2023 wurde entschieden, dass der Geschäftsbetrieb von Onygo „bis spätestens zum 31. August 2024“ eingestellt werde. Das betrifft die Filialen und den dazugehörigen Onlineshop.

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Gründe für das Onygo-Aus

In den letzten Monaten gab es zahlreiche Insolvenzen im Modesektor und die Gründe dafür waren meist ähnlich. Auch die Deichmann SE ist nach eigenen Aussagen davon betroffen. „Der gesamte Einzelhandel befindet sich – wie Sie natürlich bestens wissen – in großen Strukturveränderungen, die sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der zunehmenden Inflation noch verstärkt haben. Insbesondere im Fashion-Einzelhandel ist die Situation weltweit weiterhin angespannt und von Krisen geprägt“, heißt es im Statement.

Und weiter: „Im Sinne unserer Gesamtbelegschaft ist es aber unsere unternehmerische Pflicht, im Zweifelsfall auch defizitäre Geschäftsmodelle einzustellen, um unser Kapital vielmehr auf ökonomisch tragfähige Geschäftsfelder fokussieren zu können.“

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280 Mitarbeitende sind betroffen

Von den Geschehnissen im Jahr 2023 waren rund 280 Mitarbeitende betroffen. „Leider lässt sich der Abbau von Stellen hierbei nicht vermeiden“, heißt es in dem Statement weiter. „Wir wissen um unsere soziale Verantwortung und sind der festen Überzeugung, auch in dieser schwierigen Situation eine faire, sozialverträgliche Lösung für alle Mitarbeitenden gefunden zu haben. Sogenannte ‚Freiwilligenprogramme‘ berücksichtigen die Belange der Belegschaft bestmöglich – inklusive möglicher Abfindungsleistungen und eventuellen Sonderregelungen.“

Im Dezember 2023 schloss dann der Onlineshop, die Stores sollten „bis spätestens zum 31.08.2024 individuell schließen“, hieß es auf Instagram.

Themen Insolvenz

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