
13. Mai 2025, 11:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Von wegen Mental Health: Bei Wondermind herrscht eher emotionaler Ausnahmezustand. Das einst gefeierte Start-up rund um mentale Gesundheit, gegründet von Popstar Selena Gomez, ihrer Mutter Mandy Teefey und Unternehmerin Daniella Pierson, steht derzeit finanziell auf wackeligen Beinen – und das ziemlich heftig.
Wondermind wurde 2021 mit dem Ziel ins Leben gerufen, mentale Gesundheit aus der Tabuzone zu holen. Podcasts, Interviews und Artikel sollten das Thema zugänglicher machen – und das mit ordentlich Star-Power im Rücken. Immerhin sprechen wir hier von Selena Gomez: Hollywood-Star, Serien-Queen, Beauty-Unternehmerin und inzwischen Milliardärin.
Übersicht
Wondermind: Große Namen, leere Kassen
Doch die Realität hinter den Kulissen klingt laut „Forbes“ deutlich weniger glamourös: Von den ursprünglich 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden nun neun entlassen – das entspricht rund zwei Dritteln des gesamten Teams. Ein echter Paukenschlag.
Bereits im März ging es mit den finanziellen Problemen los. Das erste Warnsignal: Löhne, die plötzlich nicht mehr auf den Konten der Angestellten landeten. Als Bonus obendrauf: der Wegfall der Gesundheitsleistungen – inklusive Kranken-, Zahn- und Sehhilfe. Und das in einer Firma, die sich dem Wohlbefinden widmet. Ironisch? Irgendwie schon. Während die Belegschaft auf Antworten wartete, nahm CEO Mandy Teefey – Selenas Mutter – laut Berichten von „Page Six“ einen Kredit auf ihr Haus auf, um offene Gehälter zahlen zu können. Fürs Erste bekamen Angestellte zumindest einen der ausstehenden Lohnzettel beglichen. Auch Freelancer und externe Dienstleister sollen aber noch auf eine ordentliche Summe warten – teils im sechsstelligen Bereich.
Wachstumsschmerzen oder Warnsignal?
Wondermind selbst spricht in einem knappen Statement von „Wachstumsschmerzen“ – ganz so, als wären plötzliche Kündigungen und leere Konten eine ganz normale Nebenwirkung im Leben eines Start-ups. Auch der Verweis auf einen anstehenden „neuen Abschnitt“ klingt mehr nach PR-Sprech als nach konkretem Plan. Apropos PR: Selbst die Agentur, die Wondermind medienwirksam in Szene setzen sollte, wartet angeblich noch auf rund 60.000 US-Dollar.
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Selena Gomez – abwesend statt aktiv?
Selena Gomez wird auf der offiziellen Website zwar als „Chief Innovation Officer“ geführt – wirklich präsent scheint sie im Alltagsgeschäft jedoch nicht zu sein. Wie ein aktueller Mitarbeiter Forbes berichtete, habe man sich sogar regelmäßig mit ihrem Management „herumgeschlagen“, um sie überhaupt für Projekte zu gewinnen. Angeblich habe sie in drei Jahren nur ein einziges Mal mit dem Team gesprochen.
Wondermind bestreitet das natürlich. Aber fest steht: Gomez war zuletzt anderweitig beschäftigt – unter anderem mit neuen Serienfolgen, einem Golden-Globe-nominierten Film, einem frischen Album und ihrer Verlobung mit Benny Blanco.
Die Investoren bleiben stumm
Dabei startete Wondermind mit Rückenwind: 2022 sammelte man ganze fünf Millionen Dollar ein – unter anderem von der Firma von Serena Williams und weiteren namhaften Geldgebern. Der Unternehmenswert? Angeblich 100 Millionen Dollar. Nur: Von einer zweiten Finanzierungsrunde fehlt bisher jede Spur. Gespräche gab es wohl – Ergebnisse offenbar nicht.
Einer der Gründe dafür, so berichten ehemalige Mitarbeitende, könnte auch an Teefeys Führungsstil liegen. Deals mit großen Marken wie Airbnb soll sie abgelehnt haben, sobald gefordert wurde, dass Selena aktiv mitwirkt.

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Was von Wondermind bleibt
Stand jetzt: Ein schillerndes Start-up mit großen Zielen, das sich selbst überfordert hat – finanziell und organisatorisch. Für ein Unternehmen, das anderen helfen wollte, mit psychischen Herausforderungen besser umzugehen, ist die eigene Krise besonders bitter. Ob Wondermind eine zweite Chance bekommt oder leise aus der Branche verschwindet, bleibt abzuwarten.