VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Beauty, Fashion und Well-Being
Erfahrungsbericht

Warum Digital Detox meiner Gesundheit guttut

Frau, die neben ihrem Handy liegt
Einfach mal Handy, Handy sein lassen – das versucht unsere Autorin jede Woche für einen Tag Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

05.12.2021, 06:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Unsere Autorin schwört auf regelmäßiges Digital Detox als perfektes Entgiftungsprogramm. Warum und wie jeder das in seinen Alltag integrieren kann, erzählt sie hier.

Artikel teilen

Was heißt Digital Detox?

Digital Detox meint einen digitalen Entzug, also einen Zeitraum, in dem man auf die Nutzung von technischen Geräten wie Smartphones, Fernsehern, Computern und Tablets komplett verzichtet. Diese digitale Auszeit kann eine Stunde, einen Tag, eine Woche oder auch einen ganzen Monat dauern.

Auch interessant: Was verbirgt sich hinter dem Begriff Maternal Gatekeeping?

Ich detoxe inzwischen regelmäßig jeden Sonntag für 24 Stunden. Für mich bedeutet diese analoge Zeit eine Möglichkeit, sich ohne Ablenkung auf soziale Interaktionen im wirklichen Leben zu konzentrieren. Durch den zumindest vorübergehenden Verzicht auf digitale Geräte kann ich all den Stress loslassen, der vor allem durch die ständige Erreichbarkeit entsteht. Ich finde wieder ins Hier und Jetzt und nehme mein echtes Leben mit seiner realen Umgebung und den Mitmenschen wieder voll und ganz wahr, mit all meiner Aufmerksamkeit.

Wie merke ich, dass ich ein Digital Detox brauche?

Kennen Sie die Angst, online etwas zu verpassen und überprüfen daher ständig ihr Smartphone? Fühlen Sie sich gestresst, wenn die Akkuanzeige Ihres Handys weniger als 20 Prozent beträgt? Vielleicht fühlen Sie sich auch gezwungen, alle paar Minuten auf Ihr Handy zu schauen und bekommen Herzrasen, wenn sie es nicht gleich finden können. Kennen Sie es, deprimiert, ängstlich oder wütend zu sein, nachdem Sie mal wieder viel Zeit in den sozialen Medien verbracht haben und sind Sie besorgt über die Anzahl der Likes und Kommentare Ihrer Beiträge in den sozialen Netzwerken? Ich kenne das zumindest sehr gut. Spätestens, wenn Sie sich auch schon dabei erwischt haben, dauernd grundlos das Handy zu entsperren, ist es Zeit, mal über Digital Detox nachzudenken.

Auch interessant: Warum unsere Lieblings-TV-Serien der 90er Bodyshaming pur sind

6 Gründe für mehr Off-Time

Für die meisten Menschen gehört es zum Alltag, ununterbrochen mit der digitalen Welt verbunden zu sein. Im Schnitt verbringt ein Erwachsener täglich über 9,5 Stunden täglich mit der Nutzung audiovisueller Medien.

Dabei gibt es so viele gute Gründe, warum man für eine kurze Zeit auf das Mobiltelefon und andere Geräte verzichten sollte.

1. Unabhängigkeit

Viele Experten sind sich sicher, dass die übermäßige Nutzung von Technik und Geräten eine sehr reale Verhaltenssucht darstellt, die zu körperlichen, psychologischen und sozialen Problemen führen kann. Treten Sie dem entgegen und machen Sie sich und ihre Gefühlslage nicht von einem technischen Gerät abhängig.

2. Präsent sein

Erinnern Sie sich noch an das letzte Konzert? Wie beinahe schon jedes Event wird es durch Smartphones erlebt. Ebenso wie der Sonnenuntergang und das Candle-Light-Dinner. Die Situation ist zwar präsent, aber leider mehr auf Ihrem Smartphone, als dass Sie es vollumfänglich empfinden.

3. Fomo – Fear of Missing Out

FOMO bezeichnet die Angst, dass man etwas verpasst, was alle anderen erleben. Jedes Mal, wenn Sie eine Nachricht bekommen, ein Bild oder einen Beitrag über das Leben eines anderen sehen, haben Sie das Gefühl, dass Ihr Leben weniger aufregend ist als das der anderen. Sie fühlen sich minderwertiger und befürchten, zurückgelassen zu werden. Durch einen digitalen Entzug können Sie Grenzen setzen und die Angst verringern, etwas zu verpassen.

4. Entspannung

Für mich ist die allgegenwärtige digitale Verbindung, die permanente Erreichbarkeit und die daraus resultierende ständige Notwendigkeit auf alle Nachrichten und Anrufe zeitnah zu reagieren ein unglaublicher Stress.

5. Besserer Schlaf

Es gibt Hinweise darauf, dass die intensive Nutzung von Geräten, insbesondere vor dem Zubettgehen, die Qualität und Quantität des Schlafs beeinträchtigen kann.

6. Mehr Zeit

Schauen Sie sich mal die Auswertung Ihrer Bildschirmzeit genauer an. Wie viel Zeit verbringen Sie täglich am Handy? Und jetzt stellen Sie sich mal vor, was Sie in dieser Zeit alles alternativ machen könnten. Einen Waldspaziergang, ein gutes Buch lesen… Was auch immer es ist, dank Digital Detox ist endlich Zeit dafür. Ich für meinen Teil habe seit meinen Digital-freien-Sonntagen mehr Bücher gelesen, denn je.

Auch interessant: Wie Moringa-Öl auf Haut und Haar wirkt

Meine 5 Digital Detox Tipps für den Alltag

1. Klein anfangen

Sie müssen ja nicht gleich einen ganzen Tag lang auf alle technischen Geräte verzichten. Starten Sie doch einfach mit ein paar Stunden pro Woche, die Sie dann auch ganz bewusst genießen. Überprüfen Sie auch Ihre Gewohnheiten und greifen Sie nicht mehr automatisch zum Handy, wenn Sie etwa eine Kaffeepause machen oder auf die Bahn warten.

2. Push-Nachrichten blockieren

Bestimmen Sie ganz bewusst, wann Sie welche Apps nutzen und welche Mitteilungen Sie wann erhalten. Blockieren Sie dafür alle automatischen Push-Benachrichtigungen. Sollten Sie feststellen, dass manche Benachrichtigungen doch praktisch sind, kann man diese auch nachträglich noch einschalten.

3. Wecker nutzen

Wenn Sie nicht mehr Ihr Handy als Wecker nutzen, dann müssen Sie es abends gar nicht erst mit ins Schlafzimmer nehmen, können entspannter einschlafen und auch Ihr Morgen startet nicht direkt mit passivem, digitalem Konsum.

4. „Nicht-Stören-Modus“ nutzen

Im „Nicht-Stören-Modus“ Ihres Smartphones empfangen Sie zwar alles, werden aber darüber nicht unmittelbar informiert. Sehr praktisch ist, dass Sie aber eine Favoritenliste mit Kontakten anlegen können, die davon ausgenommen sind. Deren Nachrichten erhalten Sie also weiterhin umgehend.

5. Zeit nehmen

Lesebestätigungen rufen bei uns das Gefühl hervor, schnellstmöglich antworten zu müssen. Stressen Sie sich nicht und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie zum Antworten brauchen. Das wiederum gestehen Sie dann auch den anderen zu.

Mehr zum Thema

Quelle

Mediennutzung 2020: über neuneinhalb Stunden audiovisuelle Mediennutzung pro Tag (veröffentlicht 04.02.2021)

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.