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Mythos im Check

100 Bürstenstriche am Tag – was ist wirklich dran am Haar-Mythos?

Braucht man wirklich 100 Bürstenstriche am Tag?
Braucht man wirklich 100 Bürstenstriche am Tag? Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

17.10.2023, 06:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kräftiges, gesundes Haar ist ein Schönheitsideal, für das Frauen gerne einiges tun. Ein Pflegetipp besagt, man solle das Haar regelmäßig und lange bürsten, um ein besonders glänzendes Ergebnis zu erzielen. Lohnt sich die Mühe wirklich?

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Bestimmt haben Sie schon einmal von dem Mythos gehört, dass Sie 100 Bürstenstriche am Tag benötigen, um schönes und gesundes Haar zu erhalten. STYLEBOOK wollte wissen, woher diese Weisheit stammt und ob da wirklich etwas dran ist.

100 Bürstenstriche – Ursprung des Mythos

100 Bürstenstriche am Tag für glänzendes Traumhaar? Dieser Tipp stammt noch aus einer Zeit, in der Haarwäsche eine Seltenheit war: Im 19. Jahrhundert stand diese selbst für den Adel nur etwa alle zwei Wochen an. In der restlichen Zeit trug man Perücke oder verwendete Veilchenpulver. Der Duft erzeugte einen Hauch von Frische, das Pulver absorbierte Talg und ließ das Haar weniger fettig wirken.

Genau wie Trockenshampoo musste das weiße Pulver gut verteilt werden, um nicht sichtbar auf dem Haar zu liegen. Dies gelang durch besonders viele Bürstenstriche, woraus in der Alltagssprache dann die Zahl 100 wurde. Das Ergebnis der Prozedur jedenfalls war schöneres Haar als zuvor. Funktioniert dieses Prinzip auch heute noch und ohne Pulver?

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Glattes Haar = schönes Haar

Tatsächlich wirkt gebürstetes Haar gesünder, und für diesen Effekt gibt es eine logische Erklärung, weiß Hair-Stylistin und Make-up-Artist Clara Ermecke: „Die Kämmbewegung glättet die Haaroberfläche“, erklärt sie STYLEBOOK. Liegen die Haarschuppen an, kann das Licht stärker reflektiert werden. Das lässt das Haar glänzen.

Parallel wird die Durchblutung durch das Bürsten angeregt sowie die Talgproduktion. Dieses körpereigene Fett ist der perfekte natürliche Pflegestoff und versiegelt trockene Haarschuppen: „Wird Talg von der Kopfhaut im Haar verteilt, kann sich das Haar geschmeidiger anfühlen“, so Ermecke.

Das Bürsten lässt die Kopfhaut atmen

Fest steht: Regelmäßiges Bürsten befreit die Kopfhaut von Schmutz und Hautschuppen, die sich insbesondere über Nacht ansammeln können. Das Haar zu bürsten, kann außerdem eine beruhigende Wirkung haben und zu einem täglichen Wohlfühl-Ritual werden. Auf eine exakte Anzahl von Bürstenstrichen muss man dafür aber natürlich nicht kommen – je nach Haardichte und -länge reichen auch einige Dutzend Durchgänge.

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Kamm statt Bürste nutzen

Doch Vorsicht: Nicht jede Bürste produziert eine gesunde Mähne. Minderwertige Bürsten, Plastikborsten oder eine raue Oberfläche können die Haarstruktur sogar eher schädigen. Wer ganz sicher gehen und Haarbruch und Spliss vermeiden will, nimmt statt Bürste einen Natur-Kamm mit Borsten aus Horn zur Hand. Ebenso kommt es auf die Art der Pflege an: Wer am Haar herumreißt, wird es eher aufrauen, langsame und sorgsam ausgeführte Bürstenstriche sind hingegen Erfolg versprechend.

Quelle
  • mit fachlicher Beratung von Clara Ermecke, Diplom Coloristin in Berlin
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