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„Fast gestorben“

Sängerin Kesha spricht über traumatische Erfahrung nach Eizellen-Entnahme 

Sängerin Kesha spricht erstmal über die Kämpfe, die sie hinter den Kulissen austragen musste!
Sängerin Kesha spricht erstmal über die Kämpfe, die sie hinter den Kulissen austragen musste! Foto: Getty Images
Desireé Oostland
Autorin bei STYLEBOOK

22.06.2023, 14:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Während ihre Musik millionenfach abgespielt wird, kämpft Kesha hinter den Kulissen des Showbusinesses mit körperlichen und mentalen Problemen. Eine Diagnose und eine weitere Behandlung kosteten sie fast das Leben, wie sie in einem aktuellen Interview erzählt. STYLEBOOK hat alle Informationen zusammengefasst.

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Wir erinnern uns sicher alle noch an Keshas Party-Hit im Jahr 2009 „TikTok“, zu dem wir und die Sängerin selbst ausgelassen tanzten. Diese einst wilden Jahre sind für Kesha schon lange vorbei. In einem Interview mit dem „SELF Magazine“ sprach die Sängerin nun über die Kämpfe, die sie hinter den Kulissen austragen musste und teilte erstmals intime und vulnerable Details.

Kesha verarbeitet Diagnose auf ihrem neuen Album

Erst im Mai 2023 brachte Kesha ihr neues Album „Gag Order“ auf den Markt. Für sie ein ganz besonderes Album, denn darin verarbeitet sie zum ersten Mal auch die schmerzlichen Zeiten ihres Lebens. Dazu wäre sie in älteren Songs eigenen Angaben nach zu nervös gewesen und wollte diese Themen nicht ansprechen.

Vor diesem Hintergrund fällt besonders der Song „Fine Line“ auf. Dort singt sie: „All die Ärzte und Anwälte haben mir die Zunge aus dem Mund geschnitten“. Dass sie die Anwälte anspricht, ist kein Wunder, schließlich streitet sie sich seit über acht Jahren mit ihrem ehemaligen Produzenten, unter anderem wegen Verleumdung und Vergewaltigung, vor Gericht. Die Anspielung auf Ärzte hat jedoch einen anderen Hintergrund.

Erst 2022 machte Kesha öffentlich, dass sie unter der Essstörung Bulimie leidet. Jetzt spricht sie über eine weitere Diagnose, die sie zeitgleich erhalten hat: CVID (Common Variable Immunodeficiency).

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Was ist CVID?

CVID ist eine äußerst seltene Immunkrankheit. Schätzungsweise ist weltweit einer von circa 40.000 Menschen betroffen. Oft wird die Krankheit bei Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 30 festgestellt. Die Symptome sind hartnäckige Infektionen, aber auch Atembeschwerden, Magen-Darm-Probleme, Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken sowie Müdigkeit. Letzteres brachte auch Kesha dazu, einen Arzt aufzusuchen, der schließlich die Diagnose stellte.

CVID ist eine primäre Immunschwächekrankheit, die ein hohes Risiko für wiederkehrende und potenziell schwere Infektionen birgt. Die Ursache für CVID ist derzeit noch nicht bekannt. Vermutet wird eine Mischung aus genetischen Besonderheiten und Umweltfaktoren, die das Immunsystem daran hindert, genügend schützende Antikörper zu produzieren.

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Trotz Diagnose machte Kesha einfach weiter

Doch trotz der Diagnosen, den körperlichen und mentalen Umständen, gönnte sich die Sängerin keine Pause. Gegenüber SELF sagte sie: „Wenn man das Glück hat, einen Song zu haben, der sich durchsetzt, versucht man einfach, mitzuhalten. Es fiel mir wirklich schwer, Interviews oder Fotoshootings abzulehnen, weil ich mir meine einzige Chance nicht entgehen lassen wollte, indem ich nicht jede Anfrage erfüllen konnte. Das führte zu einer starken körperlichen und geistigen Erschöpfung.“ Außerdem wollte sie nie das Mitleids-Image für sich: „Ich wollte einfach nie das weinerliche, privilegierte Mädchen sein“, sagt sie. „Zudem war es mein Image, auszugehen und Spaß zu haben“, offenbarte sie in dem Interview.

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„Im Januar wäre ich fast gestorben“

Die Sängerin geht in dem Interview nicht allzu sehr ins Detail, wenn es um ihre Krankheiten geht. Allerdings offenbart sie einen erschütternden Fakt: „Im Januar wäre ich fast gestorben“. Ein Resultat aus ihrer Krankheit und eines weiteren Eingriffs: Aufgrund ihrer körperlichen Verfassung und der Diagnose entschied sich die Sängerin im letzten Jahr dafür, ihre Eizellen einfrieren zu lassen.

„Ich habe einfach meine reproduktive Gesundheit in meine eigenen Hände genommen“, sagt sie dazu. Kurz darauf, an Silvester, trat Kesha auf den Bahamas auf. Nachdem sie die Show beendet hatte, bemerkte sie ein enormes Unwohlsein, das so weit ging, dass sie nicht mehr laufen konnte und schließlich im Krankenhaus aufwachte. Die Diagnose: Bei der Fruchtbarkeitsbehandlung traten gravierende und seltene Komplikationen auf, die allerdings auf ihr durch das CVID geschwächte Immunsystem zurückzuführen sind. Für die Behandlung und ihre Genesung musste die Sängerin die erste Woche des neuen Jahres dann im Krankenhaus verbringen. Bis sie sich vollständig erholt hatte, habe es einige Monate gedauert.

Heute lässt sie es ruhiger angehen

Damit sie nicht mehr an diesen Punkt gelangt, kümmert sie sich nun um ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden, indem sie viel Wert auf Ruhe legt. Selbst wenn sie mit ihrer Band auf Tour ist: „Ich habe nach meiner Diagnose gelernt, dass Schlaf das Wichtigste ist“, sagt sie. Außerdem ist Kesha heute in therapeutischer Behandlung. Und die hat sich bislang schon positiv auf ihr Leben ausgewirkt: „Nachdem ich mir so lange nicht erlaubt habe, zu essen oder Essen zu genießen, habe ich eine Wende vollzogen und liebe jetzt das Essen. Ich habe angefangen zu kochen und ich gehe auf den Bauernmarkt“, sagt sie gegenüber der SELF.

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Kesha ist auf dem Weg der Heilung

CVID ist eine Krankheit „für immer“. Dennoch befindet sich die Sängerin in der Heilung, wie sie selbst sagt. Derzeit erholt sie sich von ihrer Essstörung, macht eine EMDR-Therapie, meditiert und macht Atemübungen vor ihren Auftritten.

Quellen:

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