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Anwendung, Produkte, Risiken

STYLEBOOK testet – Selbstbräuner im Vergleich

Frau cremt sich ein
Selbstbräuner sind eine gute Möglichkeit, den Teint zu verändern. Aber welche eignen sich wirklich? Foto: iStock
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STYLEBOOK Redaktion

11.06.2022, 07:12 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten

Die Badesaison ist da, aber die blasse Haut sieht noch so gar nicht nach Sommerlook aus? Selbstbräuner versprechen, schnelle Sommerbräune aus Tube oder Dose zaubern zu können. Doch wie soll das überhaupt funktionieren und welche Produkte sind wirklich gut? STYLEBOOK klärt auf.

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Wer einen elegant-gebräunten Teint wünscht, braucht entweder richtig viel Zeit und gute Sonnencreme – oder greift zu einem von unzähligen Selbstbräunern. Die Werbeversprechen der Cremes, Sprays und Tücher sind vielversprechend: ein sommerlicher Teint ganz ohne gesundheitliche Schäden. Aber stimmt das überhaupt? STYLEBOOK mit allen wichtigen Infos zum Thema Selbstbräuner.

Wie funktioniert ein Selbstbräuner?

Selbstbräuner enthalten oftmals Dihdydroxyaceton, kurz DHA. Der Stoff sorgt dafür, dass ein Farbstoff entsteht, der die oberste Hautschicht gleichmäßig bräunt. Der Bräunungseffekt kann sich hierbei je nach Produkt unterscheiden. Seltener wird auch Erythrulos verwendet – der Stoff gilt im Vergleich zu DHA als komplett unbedenklich.

Welche Arten von Selbstbräunern gibt es?

  • Tanning Mousse: Es handelt sich hierbei um einen Selbstbräunungsschaum, der gleichmäßig auf die Haut aufgetragen werden kann. Der Vorteil: Beim Auftragen sehen Sie direkt den Bräunungseffekt und können Fehler und Ungleichmäßigkeiten sofort beheben.
  • Lotion: Eine gute Selbstbräunungscreme ist vergleichbar mit einer Bodylotion. Lotionen sind empfehlenswert für Menschen mit trockener Haut. Ein Nachteil hierbei ist jedoch, dass der Körper das Endergebnis erst nach einigen Stunden zeigt, sodass Streifen und Fehler nicht direkt auffallen.
  • Selbstbräunungstücher: Die Selbstbräunungstücher sind vor allem für Körperpartien wie das Gesicht nützlich. Ideal verstaut in der Handtasche, lassen Sie sich auch unterwegs praktisch einsetzen.

Neben den oben genannten Arten von Selbstbräunern gibt es auch Selbstbräunungssprays, Gele oder Öle, die auf die Haut aufgetragen werden. Wer es dezenter mag, kann auf Tages- oder Nachtcremes oder eine Bodylotion mit Selbstbräunungseffekt setzen.

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Wie gefährlich ist Selbstbräuner?

 „Grundsätzlich sind alle zugelassenen Selbstbräuner unbedenklich“, sagt die Dermatologin Dr. Alice Martin. „Sie sollten jedoch kühl gelagert werden, denn das Dihydroxyaceton, kurz DHA, kann ansonsten in Formaldehyd zerfallen, und das wiederum kann krebserregend wirken.“ Formaldehyd darf laut Gesetz als Inhaltsstoff in Pflegeprodukten den Grenzwert von 0,2 Prozent nicht überschreiten.

Wie lange kann man Selbstbräuner benutzen?

Die Lagerung des Bräuners ist das A und O: Ein Selbstbräuner sollte unbedingt vor hoher Wärmeentwicklung und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Empfehlenswert ist die Lagerung in einem dunklen und kühlen Schrank. Wer mag, kann das Produkt auch einfach im Kühlschrank aufbewahren. Im Badezimmer ist der Bräuner aufgrund der durchschnittlich eher hohen Temperatur nicht gut aufgehoben.

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Was muss man bei der Anwendung von Selbstbräuner beachten? 9 Tipps & Tricks

Egal welcher Selbstbräuner für Sie in Frage kommt, hier neun Tipps und Tricks, die Sie immer im Hinterkopf behalten sollten:

1. Vorher peelen

Viele kennen das vielleicht – an den Ellbogen, Knien oder auch den Fußsohlen wirkt die Haut nach dem Auftragen eines Selbstbräuners oft dunkler als am Rest des Körpers. „An diesen Stellen haben wir mehr Hornzellen, umso stärker fällt also auch die chemische Reaktion aus“, erklärt die Dermatologin Dr. Alice Martin. „Bevor man einen Selbstbräuner aufträgt, sollte man deswegen unbedingt ein Peeling machen.“

2. Unerwünschte Haare entfernen

Für ein gleichmäßiges Ergebnis an den Beinen sollten vorher alle Härchen beseitigt werden. Wachsen, Epilieren oder Rasieren am besten am Abend davor erledigen, damit sich die Haut über Nacht beruhigen kann.

3. Trockene Stellen eincremen

Grundsätzlich gilt: Je dicker die Hornschicht, desto intensiver die Färbung. Tragen Sie auf trockene Partien wie Ellenbogen, Hände, Knie und Füße nach dem Peeling eine dicke Schicht Bodylotion auf und lassen Sie sie gut einziehen – und dann nur eine geringe Menge des Fake-Tans – so wirkt das Ergebnis an den Stellen weniger intensiv und deshalb auch insgesamt weniger fleckig.

4. Den richtigen Selbstbräuner wählen

Es ist ganz individuell, welche Art von Self-Tanning-Produkt Ihnen am besten gefällt. Manch einer will sofort den Bräunungseffekt sehen und mag die Lotion-Konsistenz nicht. Anderen fällt das Auftragen mit einem Spray deutlich leichter. Probieren Sie hier, was für Sie am besten funktioniert.

5. Bei der Produktauswahl zwischen Körper und Gesicht unterscheiden

Spezielle Produkte für das Gesicht sind sinnvoll. Sie sind weniger fettig, was vor allem bei unreiner Haut wichtig ist. Außerdem enthalten sie keine Kriechöle, die die Augen reizen können. Im Gesicht sollten Sie den Selbstbräuner übrigens besonders sparsam anwenden, Pannen lassen sich hier schließlich kaum verstecken. Tipp: Zuerst eine dünne Schicht Selbstbräuner auftragen, kurz einwirken lassen und gründlich mit einer normalen Gesichtscreme nachlegen. So entstehen keine allzu krassen Übergänge zwischen Gesicht und Hals oder Dekolleté.

6. Auf den Farbton achten

Die meisten Selbstbräuner gibt es in zwei Versionen: in leicht oder intensiv. Den besten Weg fahren Sie, wenn Sie immer die helle Variante nehmen und im Zweifelsfall den Selbstbräuner zwei Mal auftragen. So können Sie abschätzen, welcher Look Ihnen gefällt. Wer direkt den dunklen Self Tan verwendet, erlebt womöglich eine böse Überraschung.

7. Sich Zeit nehmen

Für gleichmäßige Bräune ist Zeit unabdingbar. Im Stress können Körperstellen vergessen werden und Flecken entstehen, die unschön aussehen. Deshalb gilt: Immer genug Zeit einplanen.

8. Tools können beim Auftragen helfen

Bei der Anwendung gerne zu einem Lappen oder Self-Tan-Handschuh greifen – das vereinfacht den Auftrag und sorgt für ein gleichmäßigeres Ergebnis.

9. Bräune verlängern

Um die Bräune möglichst lange zu behalten, sollte die Haut täglich mit einer Bodylotion geschmeidig gehalten werden. Nach ungefähr einer Woche verabschiedet sich der Fake-Tan Stück für Stück.

Wie bekomme ich den Selbstbräuner wieder ab?

Wenn doch etwas schief gegangen und ein brauner Fleck entstanden ist, nehmen Sie ein Bad. Dabei quillt die Hornschicht auf und Unregelmäßigkeiten können leichter mit einem Peeling abgeschrubbt werden. Durch das Abrubbeln der abgestorbenen Hautschicht bekommt man in Windeseile seinen normalen Hautton wieder zurück. Orange gefärbte Fingerkuppen, Handflächen oder Nägel in ein Zitronensaftbad tauchen. Glücklicherweise wird beim Self-Tanning lediglich die oberste Hautschicht in Farbe getunkt.

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Wie lange muss man mit dem Anziehen warten?

Vorsicht ist bei der Wahl der Kleidung geboten – vor allem kurz nach dem Tanning. Selbst die besten färben nach der Anwendung ab. Besonders weiße Klamotten sollte man auf keinen Fall nach dem Auftragen anziehen – ansonsten droht eine böse Überraschung. Tipp: Schwarze Kleidung nach der Verwendung anziehen.

Kann man trotz Bräuner Sonnenbrand bekommen?

Die meisten Selbstbräuner versprechen eine Bräune von drei bis fünf Tagen, schützen jedoch nicht vor UV-Strahlung: „Man ist in dieser Zeit nach wie vor anfällig für einen Sonnenbrand“, warnt Dr. Alice Martin.

Wieso riecht Selbstbräuner?

Selbstbräuner haben oft einen starken Eigengeruch, der durch die Reaktion der Kohlenhydrate mit den Eiweißen in der Zellschicht der Haut entsteht. Viele Hersteller setzen deshalb auf Duftstoffe, um diesem unangenehmen Nebeneffekt entgegenzuwirken. Das Problem jedoch: Die beigefügten Duftstoffe können im schlimmsten Fall Allergien auslösen. Außerdem verfliegt der Duft mit der Zeit, sodass der Eigengeruch des Selbstbräuners meist doch wieder zur Geltung kommt.

Kann man gegen Selbstbräuner allergisch sein?

Wer zu Allergien neigt, sollte beim Kauf besonders gut auf die Inhaltsstoffe achten, rät Dr. Alice Martin: „Selbstbräuner haben einen klassischen Geruch und viele Hersteller versuchen, ihn mit bestimmten Duftstoffen zu übertönen. Diese können jedoch Reizungen verursachen.“ Wer also auf Duftstoffe oder Konservierungsstoffe allergisch reagiert, sollte lieber die Finger von Selbstbräunern lassen. Wie der Test von Öko-Test herausfand, enthalten die meisten – ganz gleich, ob Spray, Tücher oder Lotion – potenziell allergieauslösende Stoffe.

Frau trägt Creme auf
Schnell braun ohne Sonne? Selbstbräuner verhelfen weiter. Foto: iStock

Selbstbräuner im „Ökotest“ – nur 4 wirklich gut

„Ökotest“ prüfte die Qualität und Inhaltsstoffe von 18 Selbstbräunern, darunter Markenprodukte, günstige Bräuner und Naturkosmetik. Das Ergebnis fiel dabei eher ernüchternd aus: von 20 getesteten Produkten fielen 16 durch.

Der Grund: „Ökotest“ strafte alle Produkte ab, die mit DHA angereichert sind. Die Tester stuften diese Produkte als potenziell gefährlich ein – vor allem aufgrund des Risikos, dass sich daraus Formaldehyd entwickelt. Allerdings ist eine Menge bis 0,2 Prozent in Kosmetika erlaubt, ab 0,05 Prozent muss dies ersichtlich vom Hersteller mit „enthält Formaldehyd“ auf der Verpackung deklariert werden. Zusätzliche Minuspunkte gab es für den Einsatz von Duftstoffen, da diese allergische Reaktionen hervorrufen können.

Testsieger kommt aus der Drogerie

Testsieger im Selbstbräuner-Vergleich von Öko-Test ist eine Lotion aus dem Sortiment von Rossmann – sie schneidet mit der Note „Sehr gut“ ab. Bei den Zweitplatzierten mit der Gesamtnote „Gut“ handelt es sich um Produkte von Müller und Globus. Die „Sun Ozon Selbstbräunungsmilch“ gewinnt dabei den Vergleich von Öko-Test haushoch. Die Milch wird ähnlich wie eine Körperlotion aufgetragen – idealerweise mit einem Selbstbräunungshandschuh. Da es sich hier um eine Lotion handelt, ist eine gleichmäßige Bräune erst zwei bis drei Stunden nach der Anwendung sichtbar.

Welcher ist der beste Selbstbräuner?

Wir haben uns die Topseller bei Amazon.de einmal genauer angeschaut. Dabei sind folgende Produkte die Kundenfavoriten:

Platz 1: Selbstbräuner-Mousse von St. Tropez

Auf Amazon rangiert die Selbstbräuner-Mousse von St.Tropez in den Top 3 der Bestselling-Self-Tans. Die Self-Tanning-Mousse gibt es in Parfümerien, aber auch beispielsweise bei dm. Die 200-Milliliter-Tube sorgt für streifenfreie Bräune, die auf dem Körper natürlich aussieht. Je länger die Mousse einwirkt, desto höher ist der Bräunungsgrad.

Platz 2: Selbstbräuner-Tücher von Garnier

Ab in die Tasche und los geht’s: Selbstbräunungstücher sind im Vergleich zu anderen Tanning-Produkten hervorragend für Reiselustige geeignet, die unterwegs nicht auf einen gebräunten Teint verzichten wollen. Die Tücher eignen sich in aller Regel am besten fürs Gesicht, da sie nicht sonderlich groß sind. Die Selbstbräunungstücher von Garnier sind zudem mit Aprikosenöl angereichert und bieten zusätzliche Feuchtigkeit.

Die Dosis an Lotion ist in den Tüchern perfekt angepasst, sodass Sie sich keine Sorgen um die richtige Dosierung machen müssen. Das sorgt für einen streifenfreien Look, den sich jeder wünscht. Nachteil: Ein Self-Tanning-Tuch ist nur einmalig anwendbar und reicht nicht für den ganzen Körper. Problemlos können Gesicht und Dekolleté in eine schöne Bronze-Farbe verwandelt werden – für mehr reicht es aber oft nicht.

Platz 3: Self-Tanning-Foam von Hawaiian Tropic

Der Self-Tanning-Foam von Hawaiian Tropic ist in den Regalen vieler Supermärkte und Drogerien zu finden. Er ist erhältlich in zwei Bräunungsabstufungen und soll die Haut in einem streifenfreien, goldenen Glanz leuchten lassen.

Auffällig bei dem Produkt von Hawaiian-Tropics: Der Foam riecht bei Anwendung süßlich nach Kokos. Der Duftstoff übertüncht den bissigen Eigengeruch recht stark. Die Ergebnisse der Mousse sind dann innerhalb weniger Minuten sichtbar. Und genau das gefällt.

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Gibt es Alternativen zu Selbstbräunern?

„Es gibt Alternativen, aber nicht unbedingt bessere, denn Selbstbräuner sind einfach schon sehr gut aufbereitet“, so die Dermatologin. „Eine Möglichkeit ist Karottenöl. Die Haut wird jedoch nicht braun, sondern eher orangefarben.“ Allerdings könne das auch Frauen vom Hauttyp I oder II – also sehr hellen Hauttypen – bei der Anwendung von Selbstbräunern passieren.

Quellen
– mit fachlicher Beratung von Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic
Selbstbräuner-Test: Die meisten fallen durch – sogar Naturkosmetik versagt, Ökotest

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