Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Beauty, Fashion und Well-Being
Schritt für Schritt

Empfindlich gegenüber Retinol? „Short Contact Therapy“ soll Abhilfe schaffen 

Mit der „Short Contact Therapy“ können Sie empfindliche Haut Schritt für Schritt an bestimmte Inhaltsstoffe gewöhnen
Mit der „Short Contact Therapy“ können Sie empfindliche Haut Schritt für Schritt an bestimmte Inhaltsstoffe gewöhnen Foto: Getty Images

18.10.2023, 15:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Auf aktive Inhaltsstoffe wie Retinol sollte man bei empfindlicher Haut verzichten – so heißt es immer. Diese können die Haut nämlich zusätzlich reizen und Rötungen hervorrufen. Eine Möglichkeit, wirksame Anti-Aging-Produkte dennoch in die Hautpflegeroutine mit einbinden zu können, ist die sogenannte „Short Contact Therapy“.

Artikel teilen
Mit fachlicher Beratung von
Dr. Timm Golüke
Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie

Die Haut schrittweise an ein Produkt gewöhnen? Das soll mit der „Short Contact Therapy“ möglich sein. STYLEBOOK hat den Trend einmal genauer unter die Lupe genommen und bei einem Experten nachgefragt, wie sinnvoll er wirklich ist.

Was versteht man unter „Short Contact Therapy“?

Aktive Inhaltsstoffe wie Säuren oder Retinol können nachweislich positive Effekte auf die Haut haben. Wer empfindliche Haut hat, dem wird von solchen Produkten in der Regel eher abgeraten, zu groß sei die Gefahr, die Haut weiter zu reizen. Die „Short Contact Therapy“ soll deshalb dabei helfen, ebendiese Inhaltsstoffe dennoch wirksam einsetzen zu können.

Dabei wird die Haut Schritt für Schritt an das Produkt gewöhnt. Aktivierende Inhaltsstoffe finden wie eine Art Gesichtsmaske Anwendung. Dafür tragen Sie das Produkt auf, lassen es kurz einwirken und waschen es danach direkt wieder ab. So kann es seine Inhaltsstoffe entfalten, ohne Irritationen hervorzurufen. Das Ganze geschieht in etwa 30-sekündigen Intervallen und kann nach und nach gesteigert werden. Beim ersten Mal tragen Sie das Produkt also für etwa 30 Sekunden auf und nehmen es anschließend wieder ab. Hat Ihre Haut den Prozess nach ein paar Wiederholungen gut vertragen, können Sie es beim nächsten Mal für eine Minute auf der Haut lassen. Die Zeitspanne können Sie somit Schritt für Schritt auf bis zu 5 Minuten ausdehnen und die Haut nach und nach so an die Inhaltsstoffe gewöhnen, dass sie auch tatsächlich von ihnen profitiert.

Auch interessant: 7 Tipps, um fettiger Haut vorzubeugen

Welche Inhaltsstoffe eignen sich für die „Short Contact Therapy“?

Grundlegend eignen sich alle sogenannten aktivierenden Inhaltsstoffe. Darunter fallen all jene Wirkstoffe, die in der Hautpflege eine ganz bestimmte Wirkung erzielen, wie Aufhellung oder Faltenbekämpfung. Diese sind nämlich meist hochkonzentriert, um ihre Wirkung richtig entfalten zu können. Beispiele für solche Inhaltsstoffe sind:

Nachteile der Hauttherapie

Obwohl die Exposition gegenüber dem Inhaltsstoff nur kurz ist, kann es – gerade zu Beginn – dennoch zu Hautirritationen und Rötungen kommen. Außerdem kann die Wirksamkeit des Produkts eingeschränkt sein. Hier heißt es: geduldig sein. Zwar handelt es sich bei der „Short Contact Therapy“ um eine kurze Anwendung der Produkte auf der Haut, der nachhaltige Effekt setzt jedoch erst nach einer gewissen Zeit ein. Je kürzer dabei die Einwirkzeit ist, desto länger dauert es, bis Ergebnisse sichtbar sind.

Mehr zum Thema

So sinnvoll ist „Short Contact Therapy“ wirklich

Nun stellt sich die Frage, wie sinnvoll „Short Contact Therapy“ tatsächlich ist. Um das zu beantworten, hat STYLEBOOK mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke gesprochen. „Die „Short Conctact Therapy“ kann man bei Inhaltsstoffen machen, die bei sensibler Haut irritierend wirken, zum Beispiel bei Retinol. Man kennt sie aber auch aus der Akne-Therapie mit Benzoylperoxid“, so der Dermatologe. Auch in anderen Anwendungsgebieten kann die Eingewöhnungsphase helfen: „In der dermatologischen Praxis lässt man Fruchtsäurepeelings in immer länger werdenden Zeitspannen einwirken, um die Irritationen bei gleich bleibenden Effekten gering zu halten.“ Besondere Risiken gibt es laut Dr. Golüke nicht. Grundlegend empfiehlt er jedoch, bei sehr sensibler Haut zu Beginn auf besonders kurze Einwirkzeit zu setzen und es beim Hautarzt vorab abklären zu lassen.

Themen Anti-Aging-Pflege
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.