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Einsatz und Wirkung

Bittersalz in der Hautpflege – das rät die Expertin

Salz im Tiegel
Epsom Salz ist ein Bittersalz, das vielfältig eingesetzt werden kann. STYLEBOOK sprach mit einer Expertin Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

19.03.2022, 19:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Bittersalz, auch bekannt als Epsom Salz – das klingt zunächst einmal nach einem ungenießbaren Hausmittel. Dabei wird das körnige Pulver seit hunderten von Jahren zur Entschlackung sowie bei Schlaflosigkeit und Verstopfung eingesetzt. Und was ist mit der Wirkung des Salzes auf die Schönheit? STYLBOOK fragte bei der Expertin nach, ob es sich lohnt, Bittersalz in die Beauty-Routine zu integrieren.

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„Epsom Salz ist ein Bittersalz, auch als Magnesiumsulfat bekannt, das sich aus Magnesium, Schwefel und Sauerstoff zusammen setzt“, erklärt Frau Dr. Sadlo, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie in Düsseldorf, im Gespräch mit STYLEBOOK. Seinen Namen verdankt es der Stadt Epsom in England, wo es entdeckt wurde.

Was kann Bittersalz und wie wendet man es an?

Zum Verzehr nicht geeignet

Epsom Salz sieht zwar ähnlich aus wie Kochsalz, setzt sich chemisch aber anders zusammen und schmeckt vor allem auch um einiges bitterer. Aufgrund seines nahezu ungenießbaren Geschmacks eignet es sich somit nicht als Nahrungsmittel. In Wasser aufgelöst wird es wegen seiner entgiftenden Eigenschaften dennoch gerne bei Fastenkuren eingesetzt, um den Körper dabei unterstützen, belastende Giftstoffe auszuschwemmen.

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Als Nahrungsergänzungsmittel – besserer Schlaf, Stressbewältigung

„Die Wirkung von Eposm Salz wird dem Mineral Magnesium zugeschrieben“, weiß Frau Dr. Sadlo. „Magnesium ist das am vierthäufigsten vorkommende Mineral im Körper und ist an unzähligen biochemischen Reaktionen beteiligt, die dem Körper zugutekommen.“ Viele Menschen nehmen nicht ausreichend Magnesium zu sich und setzen daher auf Magnesiumlieferanten in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. „Lassen Sie sich bei der Wahl des für Sie optimalen Nahrungsergänzungsmittels sowie dessen Dosierung und vor allem auch Ihres grundsätzlichen Bedarfs immer von einem Facharzt beraten, um Nebenwirkungen auszuschließen“, so Dr. Sadlos eindringlicher Rat.

Als Dampfbad zur Reinigung

Ein Dampfbad mit Bittersalz eignet sich für alle Hauttypen, auch bei empfindlicher und irritierter Haut. Der salzige Wasserdampf reinigt und öffnet die Poren, wodurch das Salz seine entzündungshemmende Wirkung noch besser entfalten kann. Im Anschluss ist die Haut für die Aufnahme weiterer Pflegeprodukte besonders gut vorbereitet.

Für ein Epsom Dampfbad einfach 2-3 Esslöffel des Salzes in eine Schüssel mit heißem, dampfendem Wasser geben und das Gesicht darüber halten, während Kopf und Schultern mit einem Tuch bedeckt sind.

Als Peeling – gegen Unreinheiten

„Epsom Salz wird wegen seiner salzartigen, grobkörnige Konsistenz gerne als Hautpeeling für den ganzen Körper angewendet. Dabei wird das Hautbild verfeinert, abgestorbene Hautschüppchen entfernt und die Durchblutung angeregt. Seine entzündungshemmende Wirkung kann zudem noch das Erscheinungsbild von Pickeln und Mitessern mindern“, weiß Frau Dr. Sadlo.

Hierfür einfach einige Esslöffel des Salzes mit 3 Teelöffeln pflegendem Öl, wie z.B. Kokosöl, mischen und in kreisenden Bewegungen sanft auftragen.

Bitte beachten Sie, dass ein Peeling nicht öfter als 1x pro Woche angewendet werden sollte, um die Haut nicht unnötig zu strapazieren. „Bei empfindlicher, trockener Haut raten wir von Peelings zu Hause ab und empfehlen den Besuch beim Profi“, so Frau Dr. Sadlo.

Als Inhaltsstoff in Kosmetikprodukten

Magnesium ist auch ein beliebter Inhaltsstoff kosmetischer Pflegeprodukte. Seine entzündungshemmende, mineralisierende Wirkung soll für geschmeidige, hydratisierte und reine Haut sorgen.

Als Badezusatz – bei Muskelkater, Verspannungen

Aufgrund seiner guten Wasserlöslichkeit findet Epsom Salz besonders als Badesalz Verwendung. Das aufgelöste Magnesium soll den PH-Wert des Körpers ausgleichen und so die Muskeln entspannen. Außerdem wirkt es stoffwechselstimulierend und beruhigend auf die Nerven.

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4 heiße Tipps für Ihr nächstes Bittersalz-Bad

Geben Sie etwa 300-500g Epson Salz ins warme Badewasser und lehnen Sie sich entspannt zurück.

Tipp 1: Magnesium soll über die Haut aufgenommen das Gehirn bei der Produktion von Neurotransmittern unterstützen, die den Schlaf einleiten, seine Qualität verbessern und bei der Stressbewältigung helfen. Daher empfiehlt sich ein Epsom Bad abends als entspannender Tagesabschluss.

Tipp 2: Anwender schwören außerdem darauf, dass sich die Wirkung verbessert, wenn man über mehrere Wochen hinweg mindestens 2 Bäder pro Woche nimmt.

Tipp 3: Um die Wirkung des Salzes nicht zu beeinflussen, sollte man auf weitere Badezusätze verzichten.

Tipp 4: Generell gilt: „Ein Vollbad sollte nicht heißer sein als 35 Grad und nicht länger als 15 Minuten dauern, um der Haut nicht zu viel Fett zu entziehen“, empfiehlt Frau Dr. Sadlo.

Magnesiumaufnahme über die Haut?

„Wenn Epsom Salz im Wasser aufgelöst wird, setzt es Sulfat- und Magnesiumionen frei. Diese Partikel sollen dann über die Haut aufgenommen werden und sich positiv auf verschiedene Körperfunktionen auswirken. Zu beachten ist aber, dass eine Aufnahme von Magnesium und Sulfaten über die Haut wissenschaftlich nicht erwiesen ist“, stellt Frau Dr. Sadlo klar.

Für welchen Hauttyp ist Epsom Salz geeignet?

Bittersalz ist ein natürlicher Rohstoff, der an sich keine Hautreizungen hervorruft und somit für jeden Hauttyp empfehlenswert ist. Er eignet sich vor allem für alle „Clean Beauty Lover“ und Liebhaber von Naturkosmetik.

Mit fachlicher Beratung von Frau Dr. Sadlo, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie in Düsseldorf.

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