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Eine Hebamme gibt Tipps

Wie funktioniert Abstillen und wie schnell geht es?

Junge Frau mit Baby auf dem Bett, das sie stillt.
Stillen kann für Mutter und Kind eine schöne Zeit sein. Ist das jedoch nicht der Fall oder sollte die Stillzeit einfach vorbei sein, gibt hier eine Hebamme Tipps, wie das Abstillen gelingt. Foto: Getty Images

28.11.2023, 18:16 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Viele Frauen stillen ihr Kind mehrere Monate lang, manche über Jahre. Doch wie entwöhnt man das Baby von der Brust, wenn Mama wie Nachwuchs genug haben, und wie stellt man erfolgreich auf andere Kost um? STYLEBOOK hakte bei einer Hebamme nach.

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Beim Abstillen gibt es zwei Varianten

Beim Abstillen unterscheidet man zwischen zwei Varianten: Von sekundärem Abstillen spricht man, wenn nach Wochen oder Monaten des Stillens das Baby langsam von der Brust entwöhnt und auf andere Kost umgestellt wird. Beim primären Abstillen fangen Mütter nach der Geburt gar nicht erst an zu stillen. In diesem Fall bekommen die Frauen bereits in der Klinik eine sogenannte Abstill-Tablette. „Sie verhindert, dass die Milchbildung überhaupt erst in Gang kommt“, erklärt Julia Ronnenberg, Hebamme, Bloggerin und selbst Mutter. Doch Vorsicht: „Wer sich einmal dazu entschlossen hat, kann diesen Prozess nur schwer wieder rückgängig machen“, warnt Ronnenberg. „Möchte eine Frau später vielleicht doch selbst stillen, kann es ausgesprochen schwierig werden, die Milchbildung anzukurbeln.“

Abstillen braucht (viel) Zeit

Julia Ronnenberg plädiert für sanftes Abstillen: „Wenn das Kind fünf bis sechs Monate alt ist, beginnt man damit, eine Stillzeit durch eine Brei-Mahlzeit zu ersetzen, zum Beispiel mittags. Sobald das Baby eine komplette Brei-Mahlzeit schafft, kann man eine weitere Still-Zeit ersetzen und so weiter.“ Dieser Prozess des sanften Abstillens erstrecke sich über mehrere Wochen und Monate, manchmal sogar Jahre. Das hänge zum einen von der individuellen Entwicklung des Kindes ab, „aber auch die Brust muss sich erst einmal daran gewöhnen, weniger Milch zu produzieren“, erklärt die erfahrene Hebamme. „Bei Frauen, die zuvor schon nicht viel Milch abgegeben haben, geht es meist schneller.“

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Kann ich das Abstillen beschleunigen?

Julia Ronnenberg warnt davor, zu schnell abstillen zu wollen, beispielsweise mit Hilfe einer Abstill-Tablette: „Das kann den Hormonhaushalt gewaltig durcheinanderbringen. Viele Frauen leiden danach unter Stimmungsschwankungen und Kreislaufproblemen.“

Ohne Tablette lässt sich die Milchproduktion nicht von heute auf Morgen einfach so stoppen. „Pflanzliche Mittel wie Salbei-Tees und Mönchspfeffer können das Abstillen beschleunigen“, sagt Julia Ronnenberg. Muss eine Frau jedoch sehr schnell abstillen, beispielsweise wegen einer bevorstehenden Operation, sollte sie die überschüssige Milch am besten aus der Brust ausstreichen – „ein Melken, das die Frau mit ihren Fingern durchführt“, präzisiert Ronnenberg. Ansonsten kann ein Milchstau in der Brust drohen. Vom Abpumpen rät die Hebamme ab, da es die Milchproduktion eher noch anrege. Aber: „Manchmal muss die Pumpe eingesetzt werden oder das Baby noch mal angelegt werden, um die volle Brust zu entleeren. Allerdings nur so viel, dass die Mutter Erleichterung verspürt.“

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