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Expertin klärt auf

Was man über Rebound-Beziehungen wissen sollte

Rebound-Beziehung
Eine Rebound-Beziehung soll über eine verlorene Liebe hinwegtrösten – meist jedoch ein Trugschluss Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

07.08.2022, 07:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine Rebound-Beziehung steht für eine Art Übergangsverbindung. In erster Linie, um sich nach einer gescheiterten Liebe von seinem Kummer abzulenken, lässt man sich (zu) schnell auf etwas Neues ein. Doch das ist weder fair dem unwissenden „Rebound“ gegenüber noch wirklich förderlich, um über die verlorene Liebe hinwegzukommen. STYLEBOOK hat über das Thema ausführlich mit einer Expertin gesprochen.

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Was ist eine Rebound-Beziehung?

„Rebound“ ist der englische Begriff für „abprallen“, man kennt ihn auch etwa aus dem Ballsport. Im Dating-Kontext ist damit gemeint, dass man sich von jemandem ab- oder auffangen lässt, nachdem man frisch aus einer anderen Beziehung gekommen ist.

Eine Rebound-Beziehung kann kurzfristig über den Schmerz einer gescheiterten Liebe scheinbar hinweghelfen. Nicht immer sind sich diejenigen, die sich zu schnell in etwas Neues gestürzt haben, überhaupt darüber bewusst, was sie tun. Der Wunsch, sich neu zu verlieben bzw. von der alten Beziehung abzulenken, treibt sie an. „Manche Menschen wollen durch einen Rebound ihr Selbstbewusstsein wieder aufbauen“, fügt Paartherapeutin Susanne Brümmerhoff hinzu. „Oder sie projizieren einfach all das, was sie bei dem anderen vermisst haben, in diesen neuen Partner hinein.“

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Unfair sind Rebound-Beziehung nicht immer

Solange die Fronten geklärt sind, also Ihr neuer (Übergangs-)Partner weiß, welche Rolle er einnimmt, ist zumindest aus moralischen Gründen nichts dagegen einzuwenden. Aber versprechen Sie sich nicht zu viel davon. „Nach einer Rebound-Beziehung passiert es häufig, dass man den zuerst verlorenen Partner noch mehr vermisst als vorher“, warnt Susanne Brümmerhoff. Sie empfiehlt deshalb, sich nach einer gescheiterten Beziehung dem Schmerz und damit einhergehenden Gedanken aktiv zu stellen, um sie richtig zu verarbeiten.

Ebenso könnten Sie sich auch umgekehrt, vergleichbar mit einer unbedeutenden Affäre, zwar als Rebound auf jemanden einlassen. Die Gefahr besteht aber immer, dass es auf einer Seite zu Verletzungen kommt, wenn sich doch ernstere Gefühle entwickelt haben sollten.

Nutzen Sie (unbewusst) jemanden als Rebound?

Es kann schon mal passieren, dass man sich schnell nach einer gescheiterten Beziehung neu verliebt. Manchmal wird man aber auch von seinen eigenen Gefühlen getäuscht. „Man sollte sich dann selbst damit konfrontieren, ob man das Ganze nur macht, um sich abzulenken“, empfiehlt Brümmerhoff. „Fragen Sie sich: ‚Was gefällt mir wirklich an der anderen Person? Kann ich mir mit ihr eine Zukunft vorstellen?‘“

Anzeichen darauf, dass Sie ein Rebound sind

Ist der neue Partner sehr frisch getrennt, dürfe man ruhig misstrauisch sein. „Fragen Sie nach, wie lang die alte Partnerschaft her ist, und sich dann selbst, ob realistischerweise eine Ablösung stattgefunden haben kann“, rät Expertin Brümmerhoff. Fühlen Sie sich wie ein Trostpflaster?

Sie werden aus seinem sonstigen Leben ausgeklammert

Es kann ein Hinweis darauf sein, dass Sie in eine Rebound-Beziehung geschlittert sind, wenn der neue Partner Sie nicht in sein sonstiges Privatleben integriert. Wenn Sie dessen Freunde nicht kennenlernen und Treffen meist nur zu Hause stattfinden.

Wenig Verbindlichkeit

Gemeinsam mal übers Wochenende wegfahren oder über mögliche Unternehmungen in der Zukunft sprechen – derartige Planungen finden in einer Rebound-Beziehung für gewöhnlich eher weniger statt. Die Gespräche zwischen Ihnen sind generell zumeist von oberflächlicher Natur und Sie hätten beispielsweise in einer Notsituation nicht das Gefühl, sich an Ihren aktuellen Partner wenden zu können.

Meist scheitern Rebound-Beziehungen schnell

„Für jemanden, der in seiner letzten Beziehung schlecht behandelt wurde, kann es sehr tröstlich sein, sich schnell von einer neuen Person auf Händen tragen zu lassen“, räumt Susanne Brümmerhoff ein. Es gehe dabei um eine andere, positive Erfahrung. „Aber meistens ist es ein eher unfaires Unterfangen, weil es nicht wirklich um die neue Person, sondern mehr um ihre Funktion als Trostspender und Ablenkung geht“, so die Expertin.

Die Erfolgschancen einer Rebound-Beziehung sind demnach eher schlecht. Laut Brümmerhoffs Erfahrung passiere es auch nur sehr selten, dass eine Übergangs- in eine dauerhafte Beziehung mündet.

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Quelle

– mit fachlicher Beratung von Paartherapeutin Susanne Brümmerhoff

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