Ob Anti-Kalk-Sprays, WC-Ente oder duftende Bodenreiniger: handelsübliche Reiniger können häufig echte Chemiebomben sein und schaden nicht selten der Umwelt. Wer den bevorstehenden Frühjahrsoputz nachhaltig und umweltfreundlich gestalten möchte, sollte davon allerdings Abstand nehmen. Putzexpertin Roxanna Pelka von der Firma „Helpling“ gibt Tipps für ein ökologischeres Putzen.
Im Alltag bemühen sich viele Menschen darum, nachhaltiger und umweltschonender zu leben. Doch beim Haushaltsputz denken die wenigsten an ihr grünes Gewissen – und das, obwohl es ganz einfach ist, beim Saubermachen auf die Umwelt zu achten.
Bio-Putzmittel sind eine gute Alternative
„Die besten Bio-Putzmittel sind immer noch die Hausmittelchen, und diese wirken Wunder,“ erklärt Roxanna Pelka. „In den meisten Fällen können sowohl Bio-Putzmittel als auch konventionelle Reiniger durch Essig, Backpulver und Co. ersetzt werden.“ Solche biologischen Reiniger sind deutlich umweltfreundlicher, da enthaltene Tenside biologisch abbaubar sind und die Verpackungen aus recycelten Stoffen bestehen.
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… es gibt auch vegane Putzmittel
Wer mit gutem Gewissen putzen möchte und auf der Suche nach veganen Putzmitteln ist, kann aus einer Reihe von veganen Hausmittelchen wählen. Die Expertin schwört auf Zitrone und Backpulver: „Die in der Zitrone enthaltene Säure ist zum Beispiel bestens für die Entfernung von Kalk oder Fett geeignet und bringt Edelstahloberflächen zum Glänzen. In Kombination mit Backpulver wird sogar der umweltschädliche Rohrreiniger überflüssig. Mein Tipp: Einfach ein Päckchen Backpulver in den Abfluss des WCs schütten. Danach eine Flasche Haushaltsessig in den Abfluss gießen und schon beginnt es zu schäumen und zu blubbern. Das Gemisch vorsichtig umrühren, so kann die Mixtur ideal reagieren. Die Mischung 10 Minuten stehen lassen und in der Zwischenzeit ca. 3 Liter Wasser erhitzen. Das heiße Wasser in den Abfluss schütten – so reagieren Essig und Backpulver noch stärker miteinander und der Abfluss ist durchgespült.“

Geht das Putzen auch komplett ohne Chemie?
„Ob härtere Reiniger zum Einsatz kommen müssen kommt immer auf den Grad der Verschmutzung an,“ so Pelka. Generell können sowohl biologische Reiniger als auch Hausmittel für alle Verschmutzungen im Haushalt verwendet werden. Lediglich bei Schimmel im Bad kommt man laut Expertin nicht um chemische Reiniger herum.
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Mit kleinen Schritten anfangen
Wer nicht gleich alle seine herkömmlichen Putzmittel wegschmeißen möchte, kann auch klein anfangen. Denn auch für die Expertin gilt: Das A und O bei jeder Reinigung ist der Grundsatz „weniger ist mehr“. „Bildet sich zu viel Schaum, legt sich dieser auf den Textilfasern des Reinigungstuches nieder, die eigentliche Reinigung wird blockiert. Zu viel Putzmittel auf Fenstern hinterlässt zum Beispiel die unbeliebten Schlieren. Außerdem sollten Sie beim Putzen stets auf den Wassereimer zurückgreifen, um das Reinigungstuch oder den Schwamm auszuspülen, anstatt dies unter fließendem Wasser zu tun,“ so die Expertin. Einen wichtigen Hinweis, mit dem sich sogar ein paar Euro sparen lassen, gibt Pelka auch: „Auf WC-Steine zum Aufhängen können Sie ebenfalls verzichten. Die sind vollkommen nutzlos und belasten zusätzlich die Kläranlagen. Zwar sorgen sie für einen angenehmen Duft, halten die Toilette aber weder sauber noch keimfrei.“
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