Modedesigner und Bloggerinnen haben diesen Sommer ein neues Lieblings-Schmuckstück: Ketten und Armbänder aus Muscheln. Doch was hübsch aussieht, ist leider ein extrem fragwürdiger Trend. Denn je größer die Nachfrage, desto skrupelloser ist der Handel mit den für das Ökosystem so wichtigen Meeresbewohnern.
Muschelschmuck wie Ketten und Armbänder aus den 90ern sind wieder da und werden, wie schon damals in der Kindheit, gerne als Mitbringsel aus dem Urlaub mitgebracht. Dabei ist nur wenigen bekannt, dass wir mit dem hübschen Sommerschmuck massiv in das Ökosystem eingreifen. Denn der Handel mit Muscheln zerstört deren Leben im Meer und bedroht die Umwelt massiv. Ein absolutes No-Go also.


Muscheln sind wichtige Lebewesen für eine intakte Umwelt
Was nur wenige wissen: Muscheln sind Wildtiere. Sie werden nicht in Fabriken künstlich herstellt, sondern es handelt sich dabei um Lebewesen. Das Problem ist nicht so sehr die einzelne Muschelkette an sich, sondern die massenhafte Nachfrage, wie sie zur Zeit besteht. Diese sorgt nämlich dafür, dass für die Herstellung der Ketten nicht nur auf bereits abgestorbenes Material zurückgegriffen wird, sondern dass dafür auch lebende Tiere in unnatürlich großen Mengen dem Meer regelrecht entrissen werden. So deckte Amey Bansod für das Magazin „National Geographic“ auf, dass nur ein einziger „Muschelhersteller“ an Indiens Küste – und davon gibt es mehrere hundert – pro Monat bis zu 100 Tonnen Muscheln für die Schmuckverarbeitung aus dem Meer fischt. Den noch lebendigen Tieren wird mittels einem heißen Bad aus Öl und Säure schließlich vollends der Garaus gemacht. Nur, um anschließend als Trend-Teil an unzähligen Hälsen und Handgelenken zu baumeln.
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Muscheln stehen unter Artenschutz
Auch wenn Muscheln im Gegensatz zu anderen bedrohten Tierarten wie Elefanten oder Löwen nicht als geschützt gelten, stehen sie unter Artenschutz. Denn sie besitzen die geniale Eigenschaft, verschmutztes Wasser zu filtern und damit zu reinigen. Das macht sie für die ohnehin schon angeschlagene Umwelt wichtiger denn je. Wer eine Muschelkette aus dem Ausland mitbringt, dem droht nicht nur die Beschlagnahme durch den Zoll, sondern auch die Verhängung einer saftigen Geldstrafe.
Wer sich also für den Erhalt von Muscheln einsetzen möchte und trotzdem nicht auf den Trend verzichten möchte, sollte alternativ auf aus Glas geblasenen Objekte zurückgreifen, die die Form von Muscheln haben.