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Gastkommentar

„Metal-Shirts sind kein Fashion-Statement!“

Frau trägt Metal-Shirt
Metal-Shirts als edgy Fashion-Statement? Unser Gastautor Felix Mildner hat dazu seine ganz eigene Meinung. Foto: Getty Images
Felix Mildner

17.09.2021, 05:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Immer wieder sieht man in der Promi-Fashion-Welt Models und Stars, die Band-Shirts mit provokanten Metal-Motiven tragen. Generell gilt: Jeder darf selbstverständlich tragen, was er möchte, aber in manchen Fällen wirkt das eben dennoch gewollt „edgy“ und peinlich, findet unser Gastautor. Ein Kommentar.

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Zuletzt machte ein Foto von Kourtney Kardashian zusammen mit Travis Barker die Runde, auf dem die Super-Unternehmerin ein Metal-Shirt der Band „Cannibal Corpse“ zur Schau trug. Angeblich stammte es aus dem Fundus ihres neuen Rocker-Freundes, der eine große Auswahl an Band-Shirts sein Eigen nennen soll. Ob Kourtney auch nur einen der bekannten CC-Songs wie „Hammer smashed face“ kennt, wobei es sich dabei nicht einmal um die markigste Nummer der Metal-Kapelle handelt? Mehr als fraglich. Und das nervt mich persönlich ziemlich.

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Klar, das Geisterbahn-Motiv auf dem Shirt schindet mächtig Eindruck, schließlich nagt ein Zombie an seinen eigenen Eingeweiden, na dann guten Appetit. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein echtes Oldschool-Shirt zum Debüt „Eaten back to life“ aus dem Jahre 1990. Und jetzt, dreißig Jahre später, ist Death Metal also bei den Kardashians angekommen. Gehört das Genre jetzt zum Establishment? Oder geht es nur darum, mit Metal-Shirts möglichst „edgy“ rüberzukommen?

Slayer gegen die Kardashians

Vor einigen Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall: Kendall Jenner posierte im Metal-Shirt von Slayer. Die Antwort der Thrash-Metal-Band ließ nicht lange auf sich warten: Bei einem ihrer nächsten Konzerte trug Gitarrist Gary Holt ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift „Kill the Kardashians“. Nicht ganz passend, da Kendall ja nicht den Namen Kardashian trägt, aber die morbide Message kam dennoch an. Das Ergebnis: Die Merchandise-Umsätze der Band explodierten, was sie allerdings vehement abstritt.

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Allerdings sind viele Künstlerinnen wie Lady Gaga oder Miley Cyrus tatsächlich bekennende Metal-Fans, was sie mit Kollaborationen oder gemeinsamen Auftritten gerne belegen. An sich eine tolle Sache, da sie die unterschiedlichen musikalischen Welten miteinander verbindet.

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Metal-Shirts als Stangenware im Klamottenladen

Auch in den Kollektionen großer Bekleidungsketten finden sich immer wieder Shirts mit den Emblemen von Metallica, AC/DC, Nirvana oder den Ramones – also eher gemäßigten Bands. Dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Fragt man die entsprechende Person allerdings nach dem Lieblings-Song der Band auf dem Shirt, kommt oft leider nur als Antwort ein Schulterzucken. Und schon ist der Aufhänger für möglicherweise guten Small-Talk im Keim erstickt.

Ich persönlich habe auch einige Shirts mit typischer Metal-Symbolik im Schrank, die meisten habe ich bei Konzerten erstanden. Mit jedem Shirt verbinde ich eine Geschichte. Einige sind schon stark löchrig und abgetragen, bei anderen ist das Motiv abgewetzt. Es fällt mir schwer, mich von ihnen zu trennen, auch wenn ich sie nicht mehr so oft trage wie früher. Dass die Kardashians diese Shirts auch tragen, stört mich mehr, als dass es mir lieb ist. Band-Shirts waren immer schon das Markenzeichen der Außenseiter, der Underdogs. Es ist eine Frage der Identität. Metal-Shirts sollten kein Fashion-Statement sein.

Zur Person: Felix Mildner ist Redakteur bei myHOMEBOOK, hat ein Faible für Musik der härteren Gangart und hat auch bereits darüber geschrieben.

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