Auch wenn heutzutage die Modeschöpfenden immer noch überwiegend männlich sind, so waren es doch im wesentlichen Frauen, die die Mode revolutionierten. STYLEBOOK hat die wichtigsten Ikonen der Modegeschichte aufgelistet.
Coco Chanel (1883 – 1971)
Jede Frau hat noch heute Kleider im Schrank, die von Coco Chanel inspiriert sind. Zu einer Zeit, als die Damen Reifröcke, Korsetts und bodenlange Kleider trugen, erfand die Französin die Mode radikal neu. Und das hieß: schlichte, zweckmäßige Kleidung, die trotzdem elegant war. Zu Chanels Erfindungen gehören: das kleine Schwarze, Hosen für Frauen, Tweed-Kostüme, Twinsets, lange Kunstperlenketten. Sie war auch die Erste, die Röcke auf eine schier unglaubliche Länge kürzte: eine Handbreit unter dem Knie. Und auch privat pflegte Coco Chanel ein Leben jenseits aller Konventionen: Spionage, Kollaboration mit den Nazis, Liebschaften mit den berühmtesten Männern ihrer Epoche.

Mary Quant (geb. 1934)
Gab es eine Zeit vor dem Minirock? Kaum zu glauben, dass erst die Engländerin Mary Quant in den 1960ern den Rocksaum bis auf den Oberschenkel kürzte. Das androgyne Model Twiggy machte den Look berühmt, und es folgten Beinkleid-befreite Generationen – sexy bis zur Provokation.

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Louise Brooks (1906 – 1985)
Louise Brooks war eine US-amerikanische Schauspielerin, und auf den ersten Blick wirkt ihr Look beinah exemplarisch für Stummfilme und die 1920er Jahre. Doch genau dieser Dame aus „Pandora’s Box“ (ihr wahrscheinlich größter Erfolg) haben wir den Bubikopf zu verdanken. Sie steht für für die haarige Emanzipation von den immer gleichen Frauentypen inklusive altbackschen Frisuren!

Marlene Dietrich (1901 – 1992)
Sie war die erste Deutsche, die in Hollywood zum Star Aufstieg. Klassische Rollenklischees langweilten die Dietrich. Und so war sie es, die als eine der ersten Frauen in den 1930er-Jahren Männerkleidung trug und den Dandy-Look erfand. Frack und Zylinder standen ihr ebenso gut wie Federboa und Schleier. Am liebsten trug Marlene Dietrich weite Männerhosen mit geradem Bein und Bügelfalte – heute ist die „Marlenehose“ ein Modeklassiker.

Jil Sander (geb. 1943)
Heidemarie Jiline Sander ist die „Queen Of Clean“ und die einzige deutsche Designerin, die es international zu großem Ansehen geschafft hat. Ihre Karriere begann bei der Modezeitschrift „Constanze“. Dort fiel sie durch ihren Eigensinn und ihre Visionen auf. Jil Sander setzte sich zum Ziel, etwas verändern zu wollen. Und das tat sie auch. Sie prägte die modische Moderne. Die Designerin ist das Bauhaus der Fashion-Szene, sie steht für tragbare Avantgarde.

Aenne Burda (1909 – 2005)
Die Offenburger Verlegerin erfand das Konzept der Mode zum Selbermachen und wurde als „Mutter der Schnittmuster“ weltbekannt. Schön sein und sich modisch kleiden, war danke Aenne Burda nicht mehr eine Frage des Geldes, sondern wurde durch das von ihr entwickelte Modeheft für jede Frau möglich. 1950 erschien die erste Ausgabe von „Burda Moden“. Das Heft wurde ein Welterfolg und Aenne Burda zum Prototyp einer erfolgreichen, emanzipierten Frau.
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Veruschka (geb. 1939)
Sie gehört zu den ersten deutschen Topmodels der Geschichte und heißt eigentlich Vera Gottliebe Anna Gräfin von Lehndorff. Die 1,83 Meter hohe Deutsche mit adligen Wurzeln verzauberte in den 1960er- und 70er-Jahren mit ihrer Schönheit, den endlos langen Beinen, der tiefen Stimme und sinnlichen Mund. Zu ihren Fans gehörten die legendäre „Vogue“-Chefredakteurin Diana Vreeland, der Veruschka ihre Berühmtheit zu verdanken hat, Maler Salvador Dalí sowie die Fotografen Helmut Newton und Peter Lindbergh. Bis 1970 soll sie über 800 Magazin-Cover geziert haben. 2012 lief sie während der Berliner Fashion Week für Designerin Anja Gockel.
