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Meinung

„Schnelle Brillen“ – der Modetrend, den niemand diesen Sommer mitmachen sollte

Frau mit Oakley-Sonnenbrille
Niemand muss den unsäglichen „Schnelle Brillen“-Trend mitmachen! Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

17.08.2022, 13:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ergonomisch geschnitten, gern in Knallfarben oder zumindest verspiegelt: Diese Form der Brillen – „schnelle Brillen“ genannt – musste manch eine von uns noch in ihrer Ur-Form erleben. Das war Ende der 1990er Jahre, und vordergründig auf den Nasen von Radrennfahrern. Nun ist die Modesünde von damals nicht bloß zurück, sondern soll auch noch DER Sonnenbrillen-Trend des Sommers sein. Warum das einfach nicht okay ist.

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Oakley war mal cool! Diese Gewissheit finde ich schockierend. Denn die sogenannten „schnellen Brillen“ von damals sahen schon immer total albern aus, das gilt natürlich auch für die Modelle anderer Hersteller. Wer eine solche nach 2000 noch aufsetzte, hat sich so automatisch als praktischer „Typ Funktionswäsche“ geoutet, der selbstbewusst ein knall-buntes Camping-Zelt direkt neben den Dixi-Klos aufstellt. Und selbst bei ihm müsste die Erklärung sein, dass das Brillen-Monster seit damals in seinem Besitz ist, als es erstmals auf dem Markt landete. Niemals hätte man doch ahnen können, dass sie irgendwann zum Trend werden würden!

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Instagram, TikTok und Co. machen „schnelle Brillen“ zum Trend

Vor allem Kim Kardashian (41) sollte es besser wissen, denn sie war in den 1990ern schon eine aktive Teilnehmerin der Gesellschaft, in der „schnelle Brille“-Trägern ein ganz besonderer Platz vorbehalten war. „That’s hot“ – hätte sie damals ganz sicher nicht gesagt. Und doch trägt sie ein solches Ungetüm heute öffentlichkeitswirksam auf Instagram, und missachtet damit maximal ihre Vorbildfunktion (mehr als 329 Millionen Follower). Es dauerte nicht lang, bis andere It-Girls nachzogen, und natürlich sind die Gestelle somit längst zum angeblichen Must-Wear des Sommers laut TikTok geworden.

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Leute, es sieht nicht gut aus!

Nicht nur wir, auch Trendforscher stoßen bei dieser Bewegung an die Grenzen ihres Verständnisses. Sie erklären sich das Comeback der „schnellen Brille“ mit der bei Post-Millennials beliebten „Ugly Dad“-Ästhetik. Siehe auch ugly Sneakers und Fischerhüte.
Und wahrscheinlich darf Mode auch mal Spaß machen und ironisch sein. Aber im Fall von „schnellen Brillen“ geht es dann doch zu sehr auf Kosten der Attraktivität und Seriosität. Denn niemandem kann man ernst nehmen, der ein solches Nasenfahrrad trägt (und hier passt das Synonym wirklich bestens). Auch Kim und Co. nicht, selbst wenn sie an einem Selfie für 35 Minuten ‘rumgefeilt haben.

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Warum heißen „schnelle Brillen“ so?

Ihr Name erklärt bereits, warum „schnelle Brillen“ an Menschen im Alltag – geschweige denn als Streetstyle – keine Daseinsberechtigung haben. Sie kommen ursprünglich aus dem Sport, wo sie dank ihres windschnittigen, eng anliegenden Designs nur wenig Luftstromwiderstand bieten und die Augen des Rad fahrenden oder joggenden Trägers vor Fremdkörpern schützen sollen. Die aktuell oft poppigen Farben sind ein weiteres Symptom ihrer mitunter modisch-verirrten Entstehungszeit.

In diesem Sinne: Lassen wir die schnellen Brillen doch einfach da, wo sie hin gehören. Und selbst dort übrigens finden zumindest die weiblichen Radrenn-Profis Mittel und Wege, das Tragen einer „schnellen Brille“ zu vermeiden. Nicht alles, was Trend ist, muss man mitmachen. Ich jedenfalls will nicht aussehen wie Jan Ulrich.

Bryony Botha
Die Neuseeländerin Bryony Botha mit praktischem Helm, der eine „schnelle Brille“ unnötig macht Foto: Getty Images
Themen: #flaconi
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