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Hautärztin im Gespräch

Fibrome – was hilft bei Stielwarzen auf der Haut?

Nahaufnahme vom Fibrom
Kleine Knubbel auf der Haut nennt man Fibrome. Wie die entstehen und wieder weggehen, erklärt Ihnen STYLEBOOK. Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

01.03.2024, 16:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Fibrome sind kleine, sichtbare Knötchen auf der Haut, die wir fast alle kennen. Wie sie entstehen, wie gefährlich sie sind und wie man sie entfernen kann – STYLEBOOK hat bei einer Hautärztin nachgefragt.

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Doch was ist eigentlich ein Fibrom? „Bei einem Fibrom handelt es sich um eine gutartige Wucherung des Binde- oder Stützgewebes, das keine Malignität (Bösartigkeit) aufweist“, erklärt Dr. Martina Ulrich. „Sie fühlen sich an wie kleine Hautknötchen und sind in der Regel hautfarben bis rosa.“

Wie entstehen Stielwarzen?

Sie bilden sich aufgrund eines verstärkten Gewebewachstums aus den Zellen des Bindegewebes, den sogenannten Fibroblasten. Sie können demnach an allen Körperstellen auftreten, die Bindegewebe enthalten. In der Regel treten sie vereinzelt auf. Wenn sie sich allerdings über den gesamten Körper erstrecken, spricht man von einer Fibromatose.

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Die wichtigsten Arten

Weiches Fibrom

Weiche Fibrome sind wenige Millimeter bis Zentimeter groß und treten primär an Augenliedern, Hals, Achselhöhlen sowie in den Unterbrustfalten und in der Leistengegend auf. Oftmals entstehen sie in der Pubertät und sind bei nahezu allen Menschen irgendwo am Körper vorhanden. Wenn sie einen Stiel haben, nennt man sie auch Fibroma pendulans oder auch Stielwarzen, wobei sich der Begriff nur auf deren Aussehen bezieht. Ein Fibrom hat nichts mit einer durch Viren entstandenen Warze zu tun und ist auch nicht ansteckend. In ungestielter Form nennt man sie auch Fibroma molle.
In der Regel sind sie erhaben und hautfarben, können aber auch rot oder schwarz sein, ähnlich eines Leberflecks.

Hartes Fibrom

Bei einem Fibroma durum (hartes Fibrom, Dermatofibrom), hat sich das Bindegewebe in einer tieferen Hautschicht vermehrt, wodurch die Fibrome selbst nur wenig über das Hautniveau herausragen. Sie sind meist einige Millimeter bis zu 1 cm groß, braun mit hellem Zellkern und treten häufig an den Beinen auf. Im Gegensatz zu einem Leberfleck sinkt ein hartes Fibrom beim Zusammendrücken der Haut ein.

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Wie kann ich vorbeugen?

Warum Fibrome überhaupt entstehen, ist medizinisch nicht sicher geklärt. Daher kann man ihrer Entstehung auch nicht wirklich vorbeugen. Man geht davon aus, dass sie eine Reaktion sind auf eine Hautschädigung oder kleine Verletzung. Eine genetische Komponente scheint bei weichen Warzen auch eine Rolle zu spielen. Wenn man zu Fibromen neigt, können etwa Gliederketten am Hals deren Entstehung fördern.

Harte Fibrome (sog. Dermatofibrome) entstehen oft nach Insektenstichen und sind häufig an den Beinen lokalisiert. „Möglicherweise lässt sich das Risiko für die Entstehung harter Fibrome verringern, indem man Hautverletzungen und -entzündungen sorgfältig behandelt und nicht an Insektenstichen oder Zeckenbissen kratzt“, rät Dr. Ulrich. „Fibrome im Mundraum entstehen häufig durch schlecht sitzende Zahnprothesen, Implantate und Kronen, deren scharfe Kanten den Mundraum verletzen.“

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Verursachen Fibrome Beschwerden?

Beschwerden sind in der Regel nur kosmetischer Natur. Man stört sich an deren Sichtbarkeit oder daran, dass sie ertastbar sind. Bei Fibromen im Mund kann außerdem ein Fremdkörpergefühl entstehen und vermehrt Zahnfleischbluten aufgrund der Reizung beim Zähneputzen auftreten.

„Fibrome im Bereich der Haut sind meist schmerzlos und weisen nur selten eine leichte Druckempfindlichkeit auf. Da viele aber bevorzugt in Hautfalten entstehen, kann es sein, dass sich durch Reibung und Feuchtigkeit Entzündungen im Fibrombereich bilden“, weiß Frau Dr. Ulrich. „In einer gereizten und entzündeten Hautregion kann es auch zu Juckreiz kommen, der normalerweise kein Symptom ist.“

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Sind Fibrome gefährlich?

„Sofern es sich um eine gutartiges Fibrom handelt, besteht aus medizinischer Sicht kein Anlass, sie zu entfernen. Da sie aber zumeist an exponierten Hautstellen wie Gesicht, Hals oder Händen auftreten, kommt eine Entfernung aus ästhetischen Gesichtspunkten infrage“, weiß Hautärztin Ulrich. „Bösartige Bindegewebsknoten hingegen, Fibrosarkome genannt, sollten dringend vom Facharzt entfernt werden.“ Sie sind aber sehr selten und wesentlich größer als kleine Fibrome.

Wie wird ein Fibrom entfernt?

Die Entfernung findet in der Regel ambulant in der Hautarztpraxis statt und ist ein sehr kurzer, schmerzfreier Eingriff. Die Stielwarzen werden einfach abgezwickt. Abhängig von der Größe des Fibroms wird die Stelle örtlich betäubt und muss in seltenen Fällen mit einigen Stichen genäht werden.

Wird das Fibrom aus kosmetischen Gründen entfernt, müssen die Kosten dafür in Höhe von etwa 50 Euro in der Regel vom Patienten selbst getragen werden.

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Kann ich es selbst entfernen?

„Ich empfehle dringend, Fibrome nicht selbst zu entfernen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden“, rät Dr. Ulrich. „Auch wenn es noch so einfach erscheint, etwa ein gesteiltes Augenlid-Fibrom abzukratzen oder selbst abzuknipsen. Greifen Sie nicht ohne ärztliche Kontrolle zu Scheren oder Fibrompflastern und probieren Sie keine abenteuerlichen Abbindetechniken und Apfelessigtinkturen aus. Sie riskieren Infektionen, Entzündungen und Narben.“

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