23.05.2023, 17:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Löwenzahn haben Sie bisher nur als hübsches Unkraut auf der Wiese wahrgenommen? Dann werden Sie überrascht sein, welche positiven Wirkungen das Pflänzchen noch alles zu bieten hat. STYLEBOOK sprach mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke und fragte nach, ob Löwenzahn wirklich einen Platz in unserer Skincare haben sollte.
Ständig neue Hypes können es den Verbrauchenden oft schwer machen, den Überblick auf dem Beauty-Markt zu behalten. Ein neuer, lokaler Bestandteil der Gesichtspflege soll nun Löwenzahn sein. Wir fragten bei einem Experten nach – und tatsächlich ist an der Pusteblume mehr als nur heiße Luft dran.
Übersicht
Vorteile von Löwenzahn in der Gesichtspflege
Löwenzahn wird oft aufgrund seiner heilenden und beruhigenden Eigenschaften in die Gesichtspflege eingebunden. „Die Blume ist bekannt für ihre antibakteriellen Eigenschaften“, weiß Dr. Timm Golüke. Doch dies ist nur einer der vielen Vorteile von Löwenzahn. Was die Pflanze sonst noch kann:
Reich an Antioxidantien und Vitaminen
Löwenzahn enthält eine hohe Konzentration an Antioxidantien, die helfen können, die Haut vor schädlichen freien Radikalen zu schützen. Diese Antioxidantien können dazu beitragen, Anzeichen von vorzeitiger Hautalterung wie Falten und feine Linien zu reduzieren. Sie ist zudem reich an den Vitaminen A, C, E und K.
Entzündungshemmende Eigenschaften von Löwenzahn
Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Löwenzahns können dazu beitragen, Hautirritationen wie Akne, Ekzeme und Hautausschläge zu beruhigen und zu lindern. Löwenzahn kann helfen, Rötungen und Entzündungen zu reduzieren, was zu einem klareren und ruhigeren Hautbild führen kann.
Kollagen kann stimuliert werden
Löwenzahn kann die Produktion von Kollagen in der Haut stimulieren. Kollagen ist ein Protein, das für die Elastizität und Festigkeit der Haut wichtig ist. Durch die Förderung der Kollagenproduktion kann Löwenzahn dazu beitragen, das Erscheinungsbild von schlaffer Haut zu verbessern und zu einem strafferen, jugendlicheren Aussehen beitragen.
Natürlicher Feuchtigkeits-Booster
Löwenzahn enthält natürliche Feuchtigkeitsspender, unter anderem verschiedene Mineralien und Vitamine, die helfen können, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie weich und geschmeidig zu halten. Dies kann besonders bei trockener oder dehydrierter Haut von Vorteil sein.
Womit kann man Löwenzahnextrakt kombinieren?
Löwenzahn harmoniert gut mit anderen Gesichtspflege-Inhaltsstoffen. Jedoch rät der Experte dazu, vorab abzuklären, dass die Verträglichkeit durch Studien gesichert ist. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften kann es gut mit anderen auf der Haut verwendeten Wirkstoffen kombiniert werden.
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Löwenzahn kann vor UVB-Schäden schützen
Wissenschaftliche Studien wiesen außerdem nach, dass die Extrakte aus den Blättern und Blüten des Löwenzahns sich positiv auf menschliche dermale Fibroblasten auswirken können. Fibroblasten sind Zellen innerhalb der Hautschicht, die zur Bildung von Bindegewebe benötigt werden, beispielsweise nach Verletzungen. Die Extrakte des Löwenzahns können diese Zellen vor UVB-Schäden und zellulärer Seneszenz schützen, indem die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies unterdrückt und die Aktivität von Matrix-Metalloproteinase reduziert wird, die andernfalls zur Hautalterung beitragen und Krebs begünstigen können.
Potenzielle Nebenwirkungen von Löwenzahn
Einige Menschen empfinden den Wirkstoff als reizend, während andere wiederum eine Hautallergie gegen Löwenzahn haben und rote, schuppige oder juckende Stellen entwickeln können. Darüber hinaus können allergische Reaktionen bei Personen auftreten, die auch allergisch auf Chrysanthemen, Ringelblumen oder Gänseblümchen reagieren. Wenn Sie also eine Allergie gegen Löwenzahn haben, ist es am besten, vorsichtig zu sein und den Inhaltsstoff auch in der Hautpflege zu meiden.
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Kann ich mir meine eigene Gesichtspflege mit Löwenzahn mischen?
Theoretisch ist dies natürlich möglich, in der Praxis würde der Dermatologe Dr. Timm Golüke jedoch davon abraten. „Hier bin ich kein Freund davon. Meist verwendet man ätherische Öle, die ein hohes allergenes Potenzial haben. Außerdem wird selten der Hygienestandard gewahrt oder die Mikrobiologie berücksichtigt.“
Quellen
- mit fachlicher Beratung von Dr. med. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie aus München
- Dandelion Extracts Protect Human Skin Fibroblasts from UVB Damage and Cellular Senescence, Oxid Med Cell Longev