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Beauty-Problem „Bacne“

Das kann man gegen Pickel am Rücken tun

Pickel an Rücken und Schultern sind ein verbreitetes Problem – doch es gibt Lösungen
Pickel an Rücken und Schultern sind ein verbreitetes Problem – doch es gibt Lösungen Foto: Getty Images
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

09.09.2023, 14:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Pickel am Rücken und an den Schultern können Betroffenen schwer zu schaffen machen – dabei lässt sich das Beauty-Problem gut behandeln. Wie, erfahren Sie bei uns.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie

Pickel am Rücken oder Bacne („back acne“, übersetzt „Rücken Akne“) können für Betroffene einen großen Leidensdruck bedeuten. Viele schämen sich dafür und meiden rücken- bzw. schulterfreie Kleidung, geschweige denn Bademode. Wir haben mit dem Münchener Dermatologen Dr. Timm Golüke ausführlich über das Thema gesprochen und klären auf, wie man gegen das Problem vorgehen kann.

Woher kommen Pickel am Rücken?

Pickel ist das umgangssprachliche Wort für Pusteln oder verhornte Eiterbläschen. Diese sind oft eines der sichtbaren Symptome der Hautkrankheit Akne.

Hormonelle Ursachen

Akne kann sowohl in der Pubertät als auch im Erwachsenenalter – dann nennt man sie Spätakne – auftreten. Fast immer ist eine hormonelle Dysbalance schuld, beispielsweise ausgelöst durch eine Schwangerschaft oder das Absetzen der Pille.

Das Hormonungleichgewicht wirkt sich auf das Verhalten der Talgdrüsen aus. Diese produzieren zu viel Talg und können sich entzünden, gleichzeitig bilden die Drüsen im Talgdrüsengang übermäßige Mengen an Hornmaterial.

Medikamente

Manchmal sind Pickel am Rücken auch Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme. Dr. Golüke nennt in dem Zusammenhang Cortison und Vitamin-B-Infusionen. Ob und wie Menschen auf Arzneimittel reagieren, ist dabei natürlich unterschiedlich.

Weiterhin behandeln Ärzte auch das Problem der Berufsakne. In dem Fall leiden Menschen an Hautveränderungen aufgrund eines berufsbedingten Kontakts mit bestimmten Stoffen, etwa Erdöl, Pech oder Teer.

Ernährung

In seltenen Fällen seien laut Golüke Ernährungsumstellungen schuld – es kann jedoch vorkommen. Wenn etwa plötzlich viele Milchprodukte zu sich genommen werden, kann sich das an verschiedenen Stellen auf der Haut mit Pickeln bemerkbar machen. Kuhmilch regt nämlich die Talgdrüsenproduktion an. Weitere Entzündungsförderer sind unter anderem Weißmehl- und Fertigprodukte, sehr zuckerhaltige Lebensmittel, Zigaretten, Alkohol und rotes Fleisch.

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Behandlung von Pickeln am Rücken

Dr. Golüke empfiehlt zunächst einen Termin beim Gynäkologen, um den Hormonstatus abzuklären, „besonders dann, wenn das Problem sehr plötzlich aufgetreten ist.“ Eine solche Hormonuntersuchung erfolgt per Blutabnahme, dazu erscheinen Sie idealerweise mit nüchternem Magen. Es ist sinnvoll, die weitere Behandlung auf Basis der Ergebnisse auszurichten.

Die richtige Reinigung

Bei einer Neigung zu Hautunreinheiten sollte die Hygiene großgeschrieben werden. „Gründlich“ aber bitte nicht mit „grob“ verwechseln! Zu scharfe Reinigungsprodukte würden die ohnehin schon sensible Haut reizen und deren natürlichen Säureschutzmantel angreifen. Besser sind daher pH-neutrale, seifenfreie Formulierungen.

Lokale Behandlung mit Cremes

Dr. Golüke empfiehlt sogenannte topische Cremes mit arzneilich wirksamen Inhaltsstoffen zur lokalen Anwendung. Benzoylperoxid etwa wirke antibakteriell und auf die Hornzellen ein, dadurch lässt sich die Entstehung von Pickeln im Zaum halten. Ebenso seien Azelainsäure und Vitamin-A-Säure gängige Mittel zur Behandlung von Pickeln am Rücken oder restlichen Körper.

„Manchmal empfiehlt sich eine Behandlung in Kombination mit antibiotischen Cremes“, weiß der Experte. Das besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt, ebenso wie die Möglichkeit von Fruchtsäure-Peelings und professionelle Ausreinigungen durch eine erfahrene Fachkraft.

Tabletten

Bei einem schweren Befall kann es helfen, Antibiotika als Tabletten einzunehmen.

Bringt das alles keine Linderung, verordnen Ärzte innerlich eingenommene Retinsäure – Isotretinoin. Der Wirkstoff unterdrückt die Talgproduktion, indem er die Talgdrüsen verkleinert und quasi von innen austrocknet. Dadurch hemmt er die aknetypischen Entzündungsreaktionen in der Haut.

Isotretinoin ist ein stark wirksames Mittel. Deshalb rät der Hautarzt zu engmaschigen Kontrollen, etwa alle vier Wochen. Die gesamte Behandlungsdauer beträgt in der Regel sechs Monate. Wichtig: „In dieser Zeit sollten die Patientinnen nicht schwanger werden“, warnt Dr. Golüke. Das Medikament kann erwiesenermaßen schwere Missbildungen beim ungeborenen Kind verursachen und auch das Risiko einer Fehlgeburt maßgeblich erhöhen.

Pickel am Rücken: Die richtige Pflege nach dem Sommer

Gerade nach einem langen, warmen Sommer kommt es vermehrt zu Pickeln am Rücken. Das liegt vor allem an der erhöhten Schweißproduktion. Gerade, wenn man dann zum Beispiel noch enge Kleidung mit einem hohen Synthetik-Anteil trägt, kann der Schweiß nicht richtig abfließen und so die Poren verstopfen. Nach dem Sommer kann daher ein Peeling helfen, was abgestorbene Hautschüppchen entfernt. Außerdem wichtig: Die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen!

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Erneuten Pickeln vorbeugen

Ziehen Sie nach dem Duschen immer frische Kleidung an und vermeiden es am besten, verschwitzte Oberteile lange auf der Haut zu lassen. Sonst entstehen ein kleines Biotop und beste Bedingungen für die Entstehung von Pickeln auf dem Rücken.

Vermeiden Sie weiterhin, wenn möglich, die oben genannten entzündungsfördernden Lebensmittel und Gewohnheiten. Mit einer ausgewogenen, weitestgehend naturbelassen Ernährung fahren Sie am besten – ebenso Ihre Haut.

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