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Urheberrecht nicht beachtet?

Billig-China-Shop Temu steht unter Kritik wegen angeblichem Design-Klau 

Temu steht wegen vielerlei Sachen unter Kritik
Temu steht wegen vielerlei Sachen unter Kritik Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

9. Oktober 2023, 16:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kennen Sie schon Temu? Die chinesische Einkaufs-App gehört zu den am meisten heruntergeladenen kostenlosen Apps im App Store und bei Google Play. Manchmal sogar noch vor TikTok, YouTube oder Instagram. Doch die Marke erhält immer wieder Kritik – mehr dazu lesen Sie bei STYLEBOOK!

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Temu bietet drastische Rabatte auf eine Vielzahl von Produkten, die größtenteils direkt aus chinesischen Fabriken oder Lagern versandt werden. Neben den unglaublich niedrigen Preisen kann Temu zweifellos seine Beliebtheit auch seiner Strategie zuschreiben, kostenlose Artikel an Benutzer zu vergeben, die die App in ihren sozialen Netzwerken bewerben und Freunde und Familie dazu bringen, sich anzumelden. Doch bei der Masse an Produkten wird wohl laut einigen Künstlern das Urheberrecht nicht allzu ernst genommen.

Was ist Temu und wie funktioniert es?

Auf den ersten Blick mögen einige Nutzer Zweifel an der Legitimität der App haben. Neben extrem preiswerten Konsumgütern bietet Temu die Gelegenheit, Guthaben zu erlangen, entweder durch Glücksradspiele oder indem man Freunde überzeugt, sich anzumelden. Aufgrundessen haben sich in den letzten Monaten positive Beiträge über den Billig-Shop rasend schnell auf Plattformen wie Facebook, Twitter und TikTok verbreitet.

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Das verkauft Temu

Doch was gehört zu dem Portfolio von Temu? Die bessere Frage ist, was Temu nicht verkauft? Benutzer auf der App werden sofort von verschiedenen Angeboten überschwemmt: Ein Banner prahlt mit Artikeln mit bis zu 90 Prozent Rabatt auf den Einzelhandelspreis. Die Vielfalt der Artikel und Preise ist bemerkenswert, und die Ästhetik der Website wirkt wie ein virtueller Ein-Euro-Shop.

https://www.instagram.com/p/CwyFV6NggYR/

Die erfolgreiche Strategie hinter dem Billig-Shop

Temu ist ein „Schwesterunternehmen“ des chinesischen E-Commerce-Riesen Pinduoduo, der in China in den letzten Jahren ähnliche Angebote gemacht hat. Pinduoduo hat in China Erfolg darin gefunden, stark reduzierte Produkte direkt von Herstellern an einkommensschwache Käufer sowie landwirtschaftliche Produkte an Bauern zu verkaufen. Das Unternehmen hat jetzt eine Marktkapitalisierung von 102 Milliarden US-Dollar, während Wettbewerber wie Alibaba schwere Verluste hinnehmen mussten.

Kostenlose Dinge ohne Haken?

Obwohl die Preise von Temu günstig sind, zahlen viele Neukunden tatsächlich überhaupt nichts. Das liegt daran, dass das Unternehmen eine Kampagne in sozialen Medien gestartet hat, bei der es darum geht, andere dazu zu überreden, sich anzumelden, umso mehr Guthaben winkt für Sie. Dies ermöglicht es einigen Personen, die genug Guthaben gesammelt haben, Haushaltswaren zu erhalten, ohne Temu ihre Kreditkartendaten zu geben.

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Künstler werfen Temu Design-Klau vor

Der australische Künstler Tank hatte sich gerichtlich gegen Temu und den Design-Klau gewehrt – und gewonnen. Er war empört, als er herausfand, dass zwei verschiedene Verkäufer auf der Online-Shopping-App sein Design für weniger als sieben US-Dollar gelistet hatten, wobei einer von ihnen mehr als 500 Kopien des gestohlenen Designs verkauft hatte.

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Laut der Nachrichtenseite „Australian Broadcast Company“, gab es keine Benachrichtigung oder Kommunikation von Temu, dass das Design entfernt wurde. Und auch die Anwältin des Arts Law Centre of Australia, Katherine Giles, sagte, es sei fantastisch, dass das Design entfernt wurde, es sei jedoch enttäuschend, dass es keine weiteren Maßnahmen oder Kommunikation gegeben habe.

Tank sagte, er würde andere Künstler ermutigen, die sich in einer ähnlichen Position befinden, für die Entfernung gestohlener Designs zu kämpfen.

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Künstlerin Kelsie Cosmic auch betroffen

Und auch die Künstlerin Kelsie Cosmic wehrt sich auf Instagram. Genauso wie bei Tank wurden bei ihr ungefragt Designs abgekupfert und für einen Schnäppchenpreis angeboten. Urheberrecht wird bei Temu wohl nicht allzu ernst genommen. Doch hier geht es noch weiter: Nicht nur die Designs wurden angeblich gestohlen, sondern auch das Produkt-Portfolio. Kelsie bietet einen Pilzdruck auf einer Decke an – und das identische Produkt finde man auch beim Billig-China-Riesen. Ob sich Temu hierzu melden wird, bleibt abzuwarten …

Quellen

Themen Nachhaltigkeit
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