
20. Mai 2025, 17:58 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wenn Parfum sprechen könnte, würden die Düfte von Creed wohl von königlichen Empfängen, prunkvollen Ballsälen und opulenten Gärten erzählen. Denn: The House of Creed hat tatsächlich eine Geschichte, die direkt in den Palast führt – und das ist keine wohlriechende Übertreibung, sondern Duft-Historie. STYLEBOOK fasst die spannende Geschichte für Sie zusammen und verrät on top unsere Top 3 für Damen und Herren.
Alles begann 1760 in London, als James Henry Creed seine Schneiderei eröffnete und dem britischen König George III. ein Paar parfümierte Lederhandschuhe überreichte. Der Rest ist – ganz buchstäblich – royale Parfumgeschichte. Seitdem hat sich Creed Parfum als Marke mit Prestige, Handwerkskunst und einem Hauch Unnahbarkeit etabliert.
Übersicht
Creed Parfum – warum ist das bitte so teuer?
Gleich vorweg: Ja, Creed Parfum gehört zu den Luxusparfums. Und ja, die Preise sind stolz. Wer jetzt aber denkt, das sei bloß schickes Marketing, der irrt. Hinter jedem Flakon steckt ein fast schon altmodischer Perfektionismus. Statt künstlicher Duftmoleküle setzt Creed auf natürliche Ingredienzien. Jasmin aus Italien, Vanille aus Bourbon, Bergamotte aus Kalabrien, Ambra, Iris und Vetiver – jedes einzelne Element wird sorgfältig ausgewählt, oft direkt vor Ort von Hand geerntet und auf traditionelle Weise verarbeitet.
Während viele Hersteller längst auf industrielle Verfahren setzen, mazeriert Creed die Zutaten noch selbst. Heißt: Die Duftstoffe ziehen langsam in Alkohol ein, was intensivere, harmonischere Kompositionen ergibt – und das bedarf Zeit. Viel Zeit. Und Menschen, die ihr Handwerk verstehen.
Ein echtes Luxusparfum? Absolut.
Creed war nie nur ein Duftlabel. Es war Parfümeur des britischen Königshauses, später Hoflieferant von Kaiserin Eugénie – der Ehefrau von Napoleon III. –, und ist heute ein Familienunternehmen in siebter Generation. Das Atelier in Paris, die hauseigene Manufaktur in Fontainebleau und die strenge Kontrolle jedes einzelnen Produktionsschritts machen Creed Parfum zu etwas, das mehr ist als nur ein schöner Duft: Es ist ein Statement.
Dabei hat Creed in seiner über 260-jährigen Geschichte über 200 Parfums geschaffen – viele davon nach ganz individuellen Wünschen berühmter Persönlichkeiten wie u. a. Königin Victoria, Grace Kelly oder Audrey Hepburn.
Woher stammt die Inspiration hinter den Flakons von Creed Parfums?
Der typische Creed-Flakon erinnert in seiner Form an einen Pferdesattel oder ein Hufeisen – je nachdem, wie Sie ihn betrachten. Dieser Look ist kein Zufall: Der Gründer der Marke, James Henry Creed, war ursprünglich Sattler und Schneider und lieferte parfümierte Lederhandschuhe an den englischen Adel. Später zählte Creed auch zahlreiche Reitsport-begeisterte Royals und Aristokraten zu seinen Kundinnen und Kunden.
Zudem finden Sie auf nahezu jedem Flakon von Creed das historische Familienwappen, das aus zwei gekreuzten Schwertern und einer stilisierten Krone besteht. Die Schwerter symbolisieren Stärke, Mut und Handwerkskunst, während die Krone für die königliche Kundschaft steht, die Creed über Generationen bedient hat.
Zusätzlich bestehen Creed-Flakons aus schwerem, hochwertigem Glas und wirken durch das massive Design sehr hochwertig in der Hand. Einige Modelle – zum Beispiel Aventus – haben zusätzlich einen geprägten Metallaufsatz auf dem Flakon und einen besonders kunstvoll gearbeiteten Deckel. Auch die weißen oder schwarzen Varianten mit matter Oberfläche fühlen sich fast keramisch an und unterstreichen den Couture-Charakter der Düfte.
Wo kann man Creed Parfums kaufen?
Creed zählt zu den weltweit exklusivsten Duftmarken – und wird entsprechend nicht in jeder Parfümerie geführt. Wer sich ein Original sichern möchte, sollte auf offizielle oder zertifizierte Verkaufsstellen setzen. Neben der eigenen Markenwebsite, führen in Deutschland einige Premiumhäuser und ausgewählte Parfümerien Creed im Sortiment. Dazu zählen unter anderem Breuninger, Ludwig Beck in München, Engelhorn, Apropos sowie die bekannten Departmentstores KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Auch Online-Shops wie Niche Beauty, Essenza Nobile oder Aus Liebe zum Duft sind zuverlässige Anlaufstellen, wenn Sie einen Creed-Duft kaufen möchten – dort gibt es oft auch Probensets oder exklusive Flakons in Sondergrößen.
Zudem führen spezialisierte Händler wie „First in Fragrance“ oder „Parfumdreams“ (letzterer allerdings nicht durchgängig) einzelne Creed-Düfte im Sortiment. Hier lohnt sich der Blick insbesondere auf limitierte Editionen oder seltenere Varianten.
Wichtig: Von sehr günstigen Angeboten auf Plattformen wie Amazon Marketplace oder Ebay sollten Sie besser Abstand nehmen. Creed gehört zu den am häufigsten gefälschten Luxusmarken, weshalb der Kauf bei vertrauenswürdigen Quellen oberste Priorität haben sollte. Wer sichergehen möchte, dass in seinem Flakon auch wirklich Creed drin ist, bleibt lieber bei den offiziellen und autorisierten Verkaufsstellen.
Top 3 Damen-Parfums von Creed
Creed Love in White
Ein sanfter, cremig-blumiger Duft mit Reispuder, Magnolie, italienischer Orange, Narzisse und Ambergris. Wirkt edel, sauber und fast seidig auf der Haut – wie ein weißes Kaschmirkleid an einem Frühlingstag in Paris.
Ideal für: Romantische Alltagsmomente, Office, Hochzeiten, erste Dates.
Creed Spring Flower
Ein fruchtig-florales Parfum mit Noten von Pfirsich, Melone, Apfel, Rose und Moschus. Ursprünglich für Audrey Hepburn kreiert, ist dieser Duft ein verspielter, aber luxuriöser Klassiker – feminin, selbstbewusst und charmant.
Ideal für: Frühlingstage, Stadtspaziergänge, Dates mit Augenzwinkern.
Creed Wind Flowers
Weiße Jasminblüten, Orangenblüte, Iris, Pfirsich, Tuberose und cremige Praline-Noten machen diesen Duft besonders weich und strahlend. Ein relativ neuer Launch mit einer luxuriösen, fast tänzerischen Leichtigkeit.
Ideal für: Abendveranstaltungen, Dinner, Theater, besondere Anlässe.
Top 3 Herren-Parfums von Creed
Creed Aventus
Mit Noten von Ananas, schwarzer Johannisbeere, Birke, Moschus und Vanille ist Aventus das unangefochtene Signature-Parfum vieler Männer, die etwas Markantes und Langlebiges suchen. Kraftvoll, sexy, elegant.
Tipp: Wenn Sie Ihrem Partner etwas schenken möchten, das gleichzeitig maskulin und modern ist – mit Aventus liegen Sie richtig.
Creed Green Irish Tweed
Frisch, moosig, sauber – mit Noten von Veilchenblatt, Iris, Zitrone und Sandelholz. Dieser Duft hat Vintage-Charme, ohne altmodisch zu wirken. Klassisch, kultiviert, zeitlos.
Ideal für: Den gepflegten Gentleman, der Understatement mit Stil paart.
Creed Silver Mountain Water
Kühle Teeblätter, Bergamotte, schwarzer Johannisbeere und ein Hauch Moschus – dieser Duft ist klar, fast aquatisch, mit einem modernen Twist. Besonders beliebt bei Männern, die Frische und Leichtigkeit schätzen – aber mit Klasse.
Tipp: Auch super als Unisex-Duft für Frauen, die es clean und elegant mögen.
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Kurios! Manche Sammler achten nur auf das Batch
In Duft-Foren geht es bei Creed übrigens oft nicht nur um den Flakon – sondern auch um das sogenannte „Batch“, der Abfüllung. Da Creed-Düfte, wie oben bereits erwähnt, von Hand gemischt werden und viele natürliche Essenzen enthalten, gibt es leichte Nuancen zwischen Produktionschargen. Einige Fans schwören auf bestimmte Batches, sammeln sie wie Wein-Jahrgänge und erkennen sie sogar am Flakonboden.

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Kritik an Creed
Sich verändernde Batches kann jedoch für alle, die einfach einen verlässlichen Lieblingsduft suchen, aber auch irritierend wirken – schließlich zahlt man für einen Flakon mehrere hundert Euro und erwartet dafür eine gewisse Konstanz.
Verändert hat sich auch die Unternehmensstruktur – und sorgt für Kritik unter Fans. Bis vor wenigen Jahren war Creed ein echtes Familienunternehmen – geführt von Vater und Sohn, mit viel Stolz auf Handwerk und Tradition. Doch 2020 wurde Creed vom US-Finanzriesen BlackRock übernommen. Für manche langjährigen Anhänger fühlt sich das an, als hätte ein edles Couture-Haus plötzlich Fast-Fashion-Aktien gekauft.
Auch das Sortiment hat sich seitdem spürbar erweitert: Es gibt mehr neue Düfte, kleinere Größen, Geschenksets – was einerseits den Zugang erleichtert, andererseits aber auch das Gefühl von Exklusivität ein wenig schmälert. Kritiker fragen sich, ob die Magie der Marke dadurch nicht verwässert wird. Auf der anderen Seite: Wer Creed früher nur aus der Ferne bestaunt hat, kann sich heute viel leichter einen eigenen Eindruck verschaffen – und das ist ja auch eine schöne Entwicklung.