
16. Mai 2025, 18:26 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ob auf dem Heimweg vom Mädelsabend, zum frühen Morgenflug oder einfach nur zwischen zwei Terminen – Fahrdienste wie Uber und Bolt bieten viele Vorteile. Doch gerade für Frauen ist die Frage nach der Sicherheit bei Mobilitätsunternehmen oft entscheidend. Was tun, wenn man sich unwohl fühlt? Welche Funktionen helfen wirklich? Und gibt es eigentlich Fahrten nur mit Fahrerinnen?
Kennen Sie das? Der Abend war lang, das Handy fast leer, der Heimweg dunkel und irgendwie fühlt man sich unwohl, wenn man allein ins Taxi steigt oder ein Auto per App ruft. Mobilitätsunternehmen wie Uber versprechen Flexibilität und Komfort – doch wie steht es eigentlich um Ihre Sicherheit? Wir haben genauer hingeschaut – und für Sie die besten Tipps und Tools zusammengestellt, mit denen Sie entspannt (und sicher!) ans Ziel kommen.
Übersicht
- Allein unterwegs? So schützen Sie Ihre Daten
- Teilen ist sicherer! So funktioniert das Live-Tracking
- Ihr Smartphone als Bodyguard – diese Sicherheitsfeatures sollten Sie kennen
- Frauen fahren Frauen
- Sicherheit auf dem Heimweg – auch ohne Uber-App
- Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – so erkennen Sie Ihr Auto
- Ausbildung für mehr Sicherheit
- Wenn doch mal was passiert – so bekommen Sie Hilfe
- Mit Wissen und den richtigen Funktionen fahren Sie sicherer
Allein unterwegs? So schützen Sie Ihre Daten
Wer nachts allein unterwegs ist, möchte primär eines: in Ruhe gelassen werden. Gut zu wissen: sowohl Uber als auch Bolt anonymisieren Ihre Telefonnummer. Wenn Sie also über die App mit Ihrem Fahrer oder Ihrer Fahrerin telefonieren, bleibt Ihre Nummer verborgen – genauso wie Ihre Adresse. Das sorgt für mehr Privatsphäre und weniger unangenehme Nachfragen nach dem dritten „Und, wo genau wohnen Sie?“.
Teilen ist sicherer! So funktioniert das Live-Tracking
Sicherheitsfunktion mit Style: Bei beiden Apps können Sie Ihre Fahrt in Echtzeit mit einer Vertrauensperson teilen. Das bedeutet: Familie oder Freundinnen sehen, wo Sie gerade sind – vom Einsteigen bis zur Haustür. Besonders praktisch, wenn Sie spät unterwegs sind oder ein komisches Bauchgefühl haben.
Extra bei Bolt: Wenn etwas passiert und Sie nicht erreichbar sind, werden Ihre hinterlegten Vertrauenspersonen automatisch benachrichtigt. Smart!
Ihr Smartphone als Bodyguard – diese Sicherheitsfeatures sollten Sie kennen
Notfallbutton in der App
Ob Uber oder Bolt – beide Dienste bieten eine Notruffunktion direkt in der App. Bei Uber wird dabei sogar Ihr Standort übermittelt. So sparen Sie im Ernstfall kostbare Sekunden. Auch das Bolt-Sicherheitsteam wird sofort informiert.
RideCheck (Uber)
Hier erkennt das System, wenn eine Fahrt plötzlich stoppt oder merkwürdig lange dauert – und fragt proaktiv nach, ob alles in Ordnung ist.
Fahrzeugüberwachung (Bolt)
Erkennt, ob Ihr Auto auffällig lange anhält oder von der Route abweicht. Klingt wie Sci-Fi, schützt aber ganz real.
Frauen fahren Frauen
Bolt bietet in einigen Städten die Option „Nur Frauen“, bei der weibliche Fahrgäste ausschließlich von Fahrerinnen abgeholt werden. Ein großer Pluspunkt, besonders für nächtliche Alleinfahrten. Auch Uber arbeitet an solchen Funktionen und unterstützt Fahrerinnen durch gezielte Programme. Übrigens: Uber bietet spezielle Communities für Fahrerinnen, in denen sich Frauen austauschen, vernetzen und unterstützen können – online und sicher.
Außerdem gibt es in Berlin das Unternehmen „G-Cars“. Gründerin Nadin will seit Anfang 2023 eine klaffende Lücke im urbanen Nahverkehr schließen. Ihr Konzept: ein Fahrservice, der sich gezielt an weibliche Fahrgäste richtet und ausschließlich auf Fahrerinnen setzt. Buchbar ist der Service rund um die Uhr über die eigene App.
Auch interessant: Wie eine App für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum für Frauen sorgen will
Sicherheit auf dem Heimweg – auch ohne Uber-App
Bereits seit den 1980er-Jahren fordern Frauen sichere Heimwege. Damals entstand das Konzept des sogenannten „Frauentaxis“, oft vom Staat subventioniert. Besonders nachts bieten manche Städte auch heute noch vergünstigte Taxifahrten für Frauen an – manchmal sogar zum ÖPNV-Preis.
Auswahl von deutschen Städten mit Frauentaxis
Heidelberg
Heidelberg bietet seit 1992 ein Frauen-Nachttaxi an. Es richtet sich an Personen ab 14 Jahren, die sich als Frau identifizieren und einen amtlichen Wohnsitz in Heidelberg haben. Das Angebot gilt von 22 bis 6 Uhr und funktioniert über ein Festpreis-Ticket, das vor der Fahrt erworben werden muss.
Mannheim
In Mannheim existiert seit 2019 ein Frauen-Nachttaxi. Seit 2022 ist das Angebot nur noch für Frauen mit Wohnsitz in Mannheim verfügbar, sofern die Fahrt im Stadtgebiet beginnt. Die Stadt bezuschusst jede Fahrt, und die teilnehmenden Taxiunternehmen müssen spezielle Schulungen absolvieren.
Freiburg im Breisgau
Freiburg führte das Frauen-Nachttaxi erstmals 1991 ein. Nach einer Pause wurde es 2017 wieder eingeführt – unter anderem als Reaktion auf den Fall Maria Ladenburger. Frauen können dieses Angebot in den Nachtstunden nutzen.
München
In München beantragte die Stadtratsfraktion der Grünen 2015 ein bezuschusstes Frauentaxi-Modell. Es soll Frauen nach Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs nachts von der Haltestelle bis nach Hause bringen – nach dem Vorbild Hannovers. Momentan (Stand 13. Mai 2025) ist das Kontingent aufgebraucht. Hier am besten aktiv auf der Website nachsehen.
Tübingen
Tübingen war 1985 die erste Stadt in Deutschland, die ein Nachttaxi speziell für Frauen einführte. Das Ziel war es, Frauen nachts mehr Sicherheit auf dem Heimweg zu bieten.
Bielefeld
In Bielefeld wurde ein Modellversuch für Frauentaxis durchgeführt, um Frauen eine sichere Heimfahrt zu ermöglichen. Es war eines der Pilotprojekte in Deutschland.
Hamburg (Bergedorf)
1992 startete in Hamburg-Bergedorf das sogenannte „Frauen-Nachtauto Bergedorf“ (FNB), das mit Minibussen abends bis 2 Uhr, am Wochenende bis 4 Uhr unterwegs war. HVV-Kunden erhielten Rabatte auf den Fahrpreis.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – so erkennen Sie Ihr Auto
Vor dem Einsteigen: Werfen Sie einen Blick auf Nummernschild, Modell und Fahrerfoto in der App. Uber bietet auf Wunsch auch einen Sicherheitscode – nur wer den Code kennt, darf Sie mitnehmen. Bolt geht noch einen Schritt weiter: Mit dem Pickup-Code steigen Sie garantiert ins richtige Auto ein. Praktisch, wenn der Treffpunkt voll ist – oder die Müdigkeit langsam kickt.
Ausbildung für mehr Sicherheit
Wussten Sie, dass Uber spezielle Fortbildungen zur Prävention von sexueller Belästigung anbietet? Oder dass beide Dienste mit Hilfsorganisationen wie „No More“ zusammenarbeiten? Ziel: Fahrerinnen und Fahrgäste sensibilisieren, aufklären und besser schützen. So wird Sicherheit bei Uber und Co. nicht nur ein Feature – sondern Teil der Unternehmenskultur.
Wenn doch mal was passiert – so bekommen Sie Hilfe
Beide Dienste bieten 24/7-Support – rund um die Uhr, auch nachts. Uber hat sogar ein Team speziell geschulter Sicherheitsbeauftragter. Bolt steht ebenfalls per App oder Telefon bereit, wenn etwas vorfällt. Wichtig: Melden Sie Zwischenfälle immer – nur so können Plattformen Maßnahmen ergreifen.

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Mit Wissen und den richtigen Funktionen fahren Sie sicherer
Mobilität ist Freiheit – und Sicherheit ist ihr Fundament. Wenn Sie die Sicherheitsfunktionen von Uber und Bolt kennen und nutzen, sind Sie auf dem besten Weg zu entspannten Fahrten, Tag und Nacht. Ob anonymisierte Nummer, Live-Tracking oder reine Frauenfahrten – viele Angebote sorgen für ein gutes Gefühl unterwegs.
Tipp zum Schluss: Machen Sie sich am besten einmal mit den Sicherheitsfeatures Ihrer bevorzugten App vertraut – bevor es eilig wird. So sind Sie für alle Fälle gewappnet.