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Verträge, Teilzeit, Workflows

Nach der Elternzeit zurück in den Job – das raten Experten

Nach der Elternzeit zurück in den Job, so geht's
So gelingt die Rückkehr in den Job nach der Elternzeit problemlos Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

16.05.2023, 21:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eltern werden ist schön, aufregend und mit vielen neuen Aufgaben verbunden. Viele frischgebackene Mütter wollen sich nach der Geburt ganz ihrem Kind widmen und machen im Job eine Auszeit. Je nachdem, wie lang diese dauert, kann die Rückkehr an den Arbeitsplatz schwerfallen. Experten geben Tipps für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit.

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Nach einer längeren Pause in den alten Beruf zurückkehren, klingt erst einmal nicht problembehaftet, doch schnell stellen sich kleine Stolpersteine heraus. STYLEBOOK gibt Ihnen hilfreiche Tipps, damit die Rückkehr nach der Elternzeit in den Job gelingt.

Zurück in den alten Job?

Zunächst einmal stellt sich für viele wahrscheinlich die Frage: Bekomme ich genau meinen Job zurück? „Das hängt vom Arbeitsvertrag ab“, weiß Till Bender von der Rechtsschutzabteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). „Was dort drinsteht, das steht einem auch nach der Elternzeit weiter zu.“ Ist ganz spezifisch festgelegt, welche Tätigkeit der- oder diejenige übernimmt, dann macht man auch genau das nach seiner Rückkehr weiter – sofern dieser Arbeitsbereich auch noch genauso besteht.

Nach Elternzeit zurück in den Job

Steht im Arbeitsvertrag lediglich, dass man als Mitarbeiter in einem Bereich beschäftigt wird oder sogar, dass der Mitarbeiter jede andere Tätigkeit im Unternehmen entsprechend seiner Qualifikation übernehmen muss, dann kann der Arbeitgeber den Rückkehrer auch einen anderen Job als vorher machen lassen. Viele Eltern möchten oder können nicht unbedingt wieder Vollzeit arbeiten, sie haben die Möglichkeit, in Teilzeit zu gehen. Das ist aber keine spezielle Regelung für Eltern, sondern diese Möglichkeit besteht laut Teilzeit- und Befristungsgesetz für alle Angestellten, erklärt Bender. Das war allerdings vor der sogenannten Teilzeitfalle: „In diese Falle tappen vor allem Frauen: Sie reduzieren nach der Geburt des Kindes Arbeitszeit und kommen nicht wieder raus.“

Auch interessant: Warum gibt es noch immer so wenige Frauen in MINT-Berufen?

Wiederaufstockung der Arbeitszeit nach Elternzeit ist keine Pflicht

Denn der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, die Stunden auf Wunsch des Arbeitnehmers wieder aufzustocken. Eine Möglichkeit für Angestellte in Unternehmen ab 45 Mitarbeiter ist es daher, die sogenannte Brückenteilzeit in Anspruch zu nehmen: In diesem Fall geht der Arbeitnehmer befristet in Teilzeit und arbeitet nach dem festgelegten Zeitraum wieder seine Stunden wie vorher. Bender nennt noch eine andere Möglichkeit, während seiner Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten. So könne man etwa das erste Jahr gar nicht arbeiten und im zweiten und dritten Jahr der Elternzeit bis zu 30 Stunden. Nach den drei Jahren übernimmt man dann wieder die vollen Stunden.

Absprachen für Job schon vor der Elternzeit treffen

Mediatorin und Coach Maxi Weiss empfiehlt, schon vor der Elternzeit abzusprechen, wie und in welchem Rhythmus man sich mit dem Chef und den Kollegen austauschen möchte. Wer nur eine kurze Auszeit nimmt, der könne zum Beispiel ab und an in seine Mails schauen oder das Intranet verfolgen. Bei längeren Auszeiten bieten sich vielleicht gelegentliche Telefonate oder auch mal ein gemeinsames Mittagessen mit den Kollegen an. Vorab mit der Führungskraft über die Aufgaben zu sprechen und die Übergabe mit der Vertretung zu planen, hilft dabei, mit Selbstbewusstsein zurückzukehren – auch wenn den Arbeitnehmer im alten Job vielleicht Neues erwartet. „Man sollte nicht davon ausgehen, dass alles wieder so läuft, wie es vorher war“, betont Coach und Beraterin Anne Forster aus Zürich.

Neue Workflows nach der Elternzeit offen beurteilen

Im Umgang mit der eigenen Vertretung schadet laut Weiss daher ein Quäntchen Demut und ein Danke nicht: Bei der Übergabe sollte man Interesse an neuen Entwicklungen oder Änderungen zeigen und ruhig fragen, was die Vertretung anders gemacht hat als man selbst. „Man sollte sich nicht scheuen, etwas von dem Neuen dann auch zu übernehmen.“  Forster warnt allerdings vor zu viel Bescheidenheit, wenn es etwa um Beförderungen oder Weiterbildungen geht. „Wenn ich wieder da bin und im Job wieder etwas leiste, darf ich auch etwas einfordern“, betont er.

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Nach Elternzeit neuer Job

Viele nutzen die Elternzeit und somit auch die kleine Pause, ihr Leben neu zu sortieren. Ebenfalls ist es völlig legitim, seine vorherige Tätigkeit zu hinterfragen. Ist es noch das, was ich machen möchte? Lässt sich mein alter Job mit meinem neuen Leben als Mutter vereinbaren? Macht mich mein alter Beruf glücklich? Sollten Sie diese Fragen jeweils mit Nein beantworten, dann können Sie Ihre Rückkehr in den Job nach der Elternzeit auch als Neustart sehen und sich umorientieren. Wenn nicht jetzt, wann dann?

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