
7. Mai 2025, 11:45 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Man kennt sie aus Shows wie „Das Supertalent“, „Wer weiß denn sowas?“, „Promi Shopping Queen“ – vor allem aber natürlich von „Let’s Dance“. Die Rede ist von Dreifachsiegerin Ekaterina Leonova, die in der aktuellen Staffel San Diego Pooth das Tanzen beibringt. STYLEBOOK hat mit der Tänzerin über ihre Leidenschaft, öffentlichen Druck und Social Media gesprochen.
Was haben Paul Janke, Bastian Bielendorfer, Matthias Steiner und Ingolf Lück gemeinsam? Sie alle durften schon mit Ekaterina Leonova bei „Let’s Dance“ tanzen. „Ekat“ ist seit 2013 Teil der RTL-Show und inzwischen eine feste Größe des Formats. Und auch abseits von „Let’s Dance“ läuft es gut für die Profitänzerin, die neuerdings auch in der „Supertalent“-Jury sitzt und Markenpartnerin des Kosmetikunternehmens Max Factor ist. Im STYLEBOOK-Interview verrät Ekaterina Leonova nicht nur ihre Beauty-Hacks, sondern spricht auch über die Wirkung von Tanzen und unangemessene Nachrichten auf Social Media.
Übersicht
»Tanzen erzählt für mich auch immer eine Geschichte
„Ich mag, dass man in eine Choreografie nicht nur einen schönen Tanz packt, sondern eine Geschichte erzählt.“ Diese Antwort kommt direkt auf die Frage, was Ekaterina Leonova eigentlich am Tanzen besonders mag. Sie selbst verkörpere in ihren Tänzen immer eine Rolle und baue kleine wie große Geschichten in die Choreografien ein. Das sei eines der wunderbaren Dinge an ihrem Sport, der bei aller Kreativität eben genau das ist, wie die Tänzerin betont.
Und natürlich könne jeder tanzen, egal, auf welchem Niveau. Das könne auch ein guter Weg sein, um fit zu bleiben. Man müsse aber immer eine Grenze zum professionellen Profisport ziehen. Abseits dessen sei Tanzen „die beste Möglichkeit, um sich gesund zu halten. Man beansprucht sehr viele Muskeln in seinem Körper, außerdem werden dabei auch positive Hormone ausgeschüttet.“ Gerade auch als Frau arbeite man beim Tanzen viel mit seinem eigenen Gewicht und Körper, betont Leonova. Dadurch werde man straffer und ausdauernder.
Und wer viel tanze, forme seinen Körper auch ganz aktiv. „Durch den Sport und auch durch die Atmung gehen unsere Rippen [die der Profitänzerinnen, Anm. d. Red.] auseinander, deshalb sieht unter anderem die Taille oft schmaler aus.“ Andererseits lerne man durch das Tanzen seinen Körper sehr gut kennen, auch über die Bewegung hinaus. „Wir wissen zum Beispiel, wie wir stehen müssen, um vorteilhaft auszusehen. Es gibt aber auch ein großes Bewusstsein dafür, welche Kleidung und welches Make-up uns steht, weil es Teil des Sports ist – und das lernt man ja alles als Mädchen vergleichsweise früh.“
„Mut zur Hässlichkeit ist manchmal angebracht“
Zum Paartanzsport gehört aber eben immer auch ein Partner. Auf die Frage, ob ihr das als junges Mädchen, als sie mit dem Tanzen angefangen hat, unangenehm gewesen sei, lacht die Profitänzerin. „Tatsächlich hatte ich nie Hemmungen, auch nicht als junges Mädchen, mit einem Jungen zu tanzen. Das war für mich nie ein Thema, ich habe meine Partner damals immer als Freunde betrachtet. Aber mein Tanzpartner früher war der hübscheste“, sagt Ekat mit einem Augenzwinkern. Generell sei sie ein offenes Kind gewesen, das gerne Menschen umarmt und keinerlei Berührungsängste gehabt habe.
Der Partner spielt natürlich auch bei „Let’s Dance“ eine große Rolle. Immerhin ist es das Konzept der Show, dass ein Profi mit einem Prominenten tanzt. Ekaterina Leonova hatte im Laufe der Staffeln schon mit so einigen Promis zu tun. Dabei sei ihr besonders wichtig, diesen Partner gut aussehen zu lassen, so die Profitänzerin.
„Je nach Partner kannst du andere Aspekte von dir selbst zeigen. Viele sagen zum Beispiel, dass ich Humor habe, und das kann ich bei einigen Promis mehr einfließen lassen als bei anderen, weil ich aber auch kein Problem damit habe, mich auch mal blöd zu stellen und witzige Nummern zu machen. Ich muss nicht immer schön und sexy auf der Tanzfläche aussehen. Mut zur Hässlichkeit ist da manchmal angebracht“, sagt sie lachend. „Ich bin ja nicht hübscher als andere Frauen auch, ich werde schön zurechtgemacht. Und ich habe kein Problem damit, mich auch mal anders zu zeigen.“
Auf dieses Make-up setzt Ekaterina Leonova
Kostüme und Make-up sind ein wesentlicher Teil, sowohl von „Let’s Dance“ als auch im Tanzsport. Gerade die Tänzerinnen werden dabei mitunter stark geschminkt. Privat trägt Ekat aber wenig Make-up. Auf Nachfrage hat sie sogar ein paar ihrer Beauty-Tipps verraten. „Ich nehme unter anderem bronzefarbene Produkte sehr gerne zum Contouring, aber zur Not auch mal als Lidschatten, das kann sehr gut aussehen und passt zu vielen Farben.“
Auf Lipgloss oder Lippenstift setzt die Profitänzerin hingegen eher weniger. Stattdessen passe Lipliner besser, „weil meine Haare beim Tanzen viel fliegen, dann bleibt da nichts hängen. Außerdem hält das lange und dadurch, dass ich von Natur aus helle Lippen habe, lohnt es sich für mich, sie entsprechend etwas zu betonen.“ Außerdem verrät Ekat, dass sie ihre Wimpern immer von beiden Seiten tusche – „das macht sofort wachere und schönere Augen.“
»Je mehr Fans, desto mehr Hasskommentare kommen bei mir an
Als Person des öffentlichen Lebens bekommt Ekaterina Leonova in den sozialen Netzwerken viel Zuspruch. Es gebe aber immer wieder auch unschöne Situationen, so die Tänzerin. „Je mehr Fans, desto größer die Plattform, desto mehr Hasskommentare kommen bei mir an. Ob da dann Neid mitschwingt oder auch einfach schlechte Laune – in der Regel sind das Leute, die mir diese gemeinen Dinge nicht ins Gesicht sagen würden.“ Tatsächlich tätig werde sie aber eher selten. Nur bei expliziten Schimpfworten ziehe sie eine Grenze. Diese verberge oder lösche sie dann. „Mir folgen auch Kinder und Jugendliche. Bei allem anderen musste ich einfach lernen, diese negativen Kommentare zu ignorieren.“
Einfach sei das natürlich nicht. Gerade zu Beginn habe sie mit den Hasskommentaren zu kämpfen gehabt. Inzwischen habe sie aber einen eigenen Weg gefunden, um mit solchen Situationen umzugehen. „Ich versuche, Mitleid mit den Personen zu haben und frage mich: ‚Was müssen die für einen schlechten Tag gehabt haben, um mir so was zu schreiben?‘ Da versuche ich dann einfach, Empathie und Mitgefühl zu haben, das hilft mir auch selbst.“
Meistens kämen solche Nachrichten eher von Männern. Bei Frauen erlebe sie persönlich das eher selten. „Wenn mir etwa ein Mann schlüpfrige Kommentare schreibt oder mir entsprechende Angebote macht, dann aber ein Profilbild mit Frau und Kind hatte, denke ich mir schon manchmal: Was ist das denn hier?“
Ekaterina Leonova antwortet nicht auf Hass
Außerdem antworte sie prinzipiell nicht auf entsprechende Kommentare. „Von besonders komischen Nachrichten mache ich aber manchmal Screenshots. Manche davon sind absolut unangemessen und einige Angebote anmaßend.“ In sozialen Netzwerken gibt es inzwischen eine Gegenbewegung. Betroffene von Hasskommentaren veröffentlichen diese auf ihren Accounts, samt Bildern der absenden Person.
Ein solches Vorgehen kommt für Ekat allerdings eher nicht infrage. „Solche Nachrichten dann mit Klarnamen zu veröffentlichen, um die Person bloßzustellen, würde ich nicht machen. Man kann solchen Menschen auch ohne solche Maßnahmen vor Augen führen, dass es nicht okay ist, mir solche Nachrichten zu schicken.“

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Die eine Frage, die die Profitänzerin zur Weißglut bringt
Abschließend wollen wir gerne noch wissen, ob es eine Frage gibt, die Ekaterina Leonova häufig gestellt bekommt und die sie besonders stört. Die Antwort kommt recht schnell: „Die Frage ‚Wann bekommst du Kinder?‘ kann ich wirklich nicht mehr hören. Ja, ich möchte Kinder, aber das geht niemanden etwas an.“
Ihrer Erfahrung nach würden sich Frauen bei diesem Thema genug unter Druck setzen. Deshalb müsse wirklich niemand „dann nicht noch auf irgendwelche tickenden Uhren aufmerksam machen.“ Generell plädiert die Profitänzerin bei diesen und vergleichbaren Themen für mehr Mitgefühl und Empathie miteinander. Vor allem, wenn man den Hintergrund einer Person nicht kenne, könne eine solche Frage schnell verletzend sein. „Deshalb finde ich, dass man generell sehr vorsichtig und rücksichtsvoll damit sein sollte.“