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Markencheck

Wer steckt eigentlich hinter Schmuckhersteller Bijou Brigitte? 

Bijou Brigitte
Die Geschichte von Bijou Brigitte geht bis ins Jahr 1963 zurück Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

22.01.2024, 17:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Von dem Schmuckhersteller Bijou Brigitte hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Doch wer wirklich dahinter steckt, wissen nur die wenigsten. Oder hätten Sie gedacht, dass das Unternehmen bereits in den 60er-Jahren in Hamburg gegründet wurde? Mehr spannende Fakten erfahren Sie hier.

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Bei 879 Filialen in ganz Europa ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch in Ihrer Heimatstadt eine Filiale des Schmuckherstellers Bijou Brigitte (Bijou Brigitte modische Accessoires AG) beheimatet ist. Die kleinen Boutiquen finden sich oft in belebten Einkaufsstraßen oder Shopping-Centern wieder.

Familienunternehmen 1963 gegründet

Friedrich-Wilhelm Werner gründete 1963 ein Import- und Handelsunternehmen für Modeschmuck. Doch sein Faible für Schmuck begann bereits viel früher, wie sein Sohn Roland Werner, der mittlerweile die Leitung des Familienunternehmens innehat, vor einigen Jahren gegenüber „Welt“ berichtete. In den 60er-Jahren unternahm er viele Reisen nach Italien. Bei den Straßenhändlern kaufte Friedrich-Wilhelm Werner oft vermeintlich echten Schmuck. Nur um kurz darauf festzustellen, dass es sich dabei lediglich um Modeschmuck handelte. Die Idee für das Familienunternehmen war geboren.

1971 wurde das Unternehmen in Bijou Brigitte umbenannt. „Zuerst hieß die Firma Friedrich Werner Import-Export. Meine Frau habe ich 1964 kennengelernt, ein Jahr zuvor war schon die Firmengründung. Das war der große Durchbruch, weil wir beide anfingen, Modeschmuck zu kreieren“, so Werner gegenüber „Welt“.

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Bijou Brigitte verkauft Modeschmuck aus China

Als Friedrich-Wilhelm Werner sein Schmuckunternehmen gründete, war er gerade einmal 20 Jahre alt. Von einem Freund, der damals in Hongkong arbeitete, bekam er eine Modeschmuck-Kollektion zugesandt, dessen Nachfrage er in Deutschland testen sollte. Obwohl er, laut eigener Aussage, „nichts vom Verkauf verstand“, legte er einfach los: „Ich bin von Laden zu Laden gegangen, überwiegend waren das Modeboutiquen und Drogerien. Dort habe ich meinen Schmuck feilgeboten, was auch einigermaßen lief, weil die Ware sehr preisgünstig war.“

Die Geschäftsidee ging auf und 1977 eröffneten Friedrich-Wilhelm Werner und seine Frau Brigitte die erste Bijou-Brigitte-Filiale in Hamburg. In den folgenden Jahren sollten Hunderte folgen und mittlerweile gibt es in ganz Europa 879 Filialen mit preiswertem Modeschmuck- und Accessoires.

Bis heute bezieht das Unternehmen seinen Modeschmuck „überwiegend aus China“. Und weiter: „Wir sind regelmäßig auf Einkaufsreisen, wenn unsere neuen Kollektionen anstehen. Wir werden aber auch hier in Hamburg besucht.“

Bijou Brigitte eröffnete erst 2016 einen Onlineshop

Laut der Unternehmenswebsite ist Bijou Brigitte der „führende Anbieter für Modeschmuck und trendige Accessoires in Europa“. Dies betonte Gründer Werner bereits 2012: „Ich behaupte sogar, dass es weltweit kein Modeschmuckunternehmen gibt, das so erfolgreich ist wie wir.“

Erfolg zieht Nachahmer an: In den 80er-Jahren wollte ein ehemaliger Mitarbeiter von Bijou Brigitte etwas vom Kuchen abhaben und kopierte das Geschäft mit dem Modeschmuck. Der einfallsreiche Name: Bijou Catherine. Davon ließ Werner sich jedoch nicht einschüchtern und sagte damals gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“: „Ihn zu schlagen, gab mir Auftrieb.“ Bijou Catherine konnte sich am Markt nicht behaupten und wurde wieder aufgegeben.

In den letzten Jahren hat sich im Modeschmucksegment einiges getan und immer mehr neue Marken, die sich speziell auf den Online-Verkauf spezialisiert haben, machten sich auf dem Markt breit. Bijou Brigitte konzentrierte sich lange Zeit nur auf den stationären Handel und eröffnete erst 2016 einen eigenen Onlineshop.

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Sohn Roland hat Bijou Brigitte übernommen

Generationswechsel bei Bijou Brigitte: Roland Werner, Sohn von Friedrich-Wilhelm und Brigitte, absolvierte eine KFZ-Lehre. Entschied sich 2001 aber in das Familienunternehmen einzusteigen. 2006 übernahm er den Vorstandsvorsitz von seinem Vater, der diese Entscheidung mit 67 Jahren traf. „Man muss mal einen Punkt machen, an dem man sagt, man will die Verantwortung an die nächste Generation abgeben. Roland hatte schon einige Jahre das Unternehmen kennengelernt und sich verdient gemacht. Er macht das brillant“, so Werner Senior.

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Auswirkungen der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie hatte vor allem der stationäre Einzelhandel zu kämpfen und auch an Bijou Brigitte gingen die Auswirkungen der Pandemie nicht spurlos vorbei. Vor der Pandemie betrieb das Schmuckunternehmen über 1000 Filialen, von denen einige Filialen schließen mussten. „Im Zuge der Straffung des Filialnetzes hat das Unternehmen die meisten Schließungen in Spanien vorgenommen, gefolgt von Deutschland und Frankreich“, hieß es im Halbjahresfinanzbericht 2021 von Bijou Brigitte.

Um die weiteren Filialen und Mitarbeiter zu retten, beantragte das Unternehmen staatliche Überbrückungshilfe in Höhe von rund 20,4 Millionen Euro, wie die Seite „Fashion United“ berichtete.

Mittlerweile hat sich das Unternehmen erholt. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde ein Umsatz im Bereich von 320 bis 340 Millionen Euro prognostiziert und lag am Ende mit 327,6 Millionen Euro auch in diesem Bereich. Das ergibt laut „Fashion United“ eine 6,9-prozentige Steigerung zum Vorjahr.

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