24.04.2024, 14:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine mutige Aussage vorab: Ich bin der festen Ansicht, dass jeder Sneaker-Liebhaber in seinem Leben zumindest ein Paar Vans besessen hat – denn Vans gehen immer! Die Modelle sind zeitlos und passen eigentlich zu jedem Kleidungsstil. Doch kennen Sie eigentlich auch die Ursprünge der Kult-Marke?
Im Bereich der Schuhmode haben nur wenige Marken den ikonischen Status und die anhaltende Anziehungskraft von Vans erreicht. Angefangen in der aufstrebenden Skate-Kultur Südkaliforniens, wurde die Marke schnell als Symbol für Selbstausdruck und Authentizität gefeiert. Wie sich der Sneaker auch außerhalb der Szene zum Must-have mauserte, fasst Ihnen Rebecca Stringa zusammen.
Übersicht
Die frühen Anfänge von Vans
1966 öffneten Paul Van Doren und seine Geschäftspartner die Türen zur Van Doren Rubber Company in Anaheim, Kalifornien. Mit dem einfachen Ziel, langlebige, erschwingliche Schuhe herzustellen, wollten sie den Bedürfnissen einer wachsenden Gemeinschaft von Skateboardern, Surfern und BMX-Fahrern gerecht werden.
Ihr einzigartiges Verkaufsargument? Individualisierung. Anders als andere Schuhhersteller der Zeit bot Vans den Kunden die Möglichkeit, ihre Stoffe und Muster auszuwählen. Was wiederum eine persönliche Note schuf, die tief mit der Gegenkultur der Ära resoniert. Und gegen den aufkommenden Kapitalismus schoss.
Der Weg ins Rampenlicht
Vans gewann in den Siebzigern an Fahrt und wurde zum Schuhwerk Nr.1 von Skatern in ganz Kalifornien und darüber hinaus. Es war jedoch die Veröffentlichung des Vans #44 Deck Shoe, später bekannt als „Authentic“, die die Marke ins Rampenlicht brachte. Mit seiner niedrigen Silhouette und der klebrigen Gummisohle wurde er schnell zum Synonym für den rebellischen Geist der Jugendkultur.
Skateboarder begannen, die Haltbarkeit und Griffigkeit der Waffelsohle von Vans wertzuschätzen und so wurden die Schuhe zu einem festen Bestandteil von Skateparks und Wettbewerben. Folglich festigte sich der Status der Marke als integraler Bestandteil der Skateboard-Community.
Der Aufstieg von Vans zu einem kulturellen Phänomen
Die Achtziger markierten eine Zeit des Wachstums und der Innovation für Vans. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach leistungsstarker Schuhbekleidung führte die Marke den „Era“ ein. Dieser Schuh wurde speziell für das Skateboarden entwickelt. Mit gepolsterten Kragen und verstärkten Nähten wurde er schnell zum Favoriten unter professionellen Skatern. Und machte Vans zum Vorreiter in der Skateschuh-Technologie.
Vans-Hype mit Zusammenarbeiten aufrechterhalten
Doch nicht nur Skater begeisterten sich für die Vans-Ästhetik. Musiker, Künstler und Modebegeisterte aller Art wurden von der lässigen Atmosphäre und zeitlosen Anziehungskraft der Marke angezogen1. Von Sean Penns ikonischem Porträt des Jeff Spicoli in „Ich glaub’, ich steh’ im Wald“ bis hin zur Grunge-Bewegung der 90er-Jahre wurden Vans-Sneaker zum Symbol für Individualität und Nonkonformismus.
Im Laufe der Jahrzehnte hat Vans die Grenzen des Schuhdesigns durch die Zusammenarbeit mit Künstlern, Designern und kulturellen Einflussnehmern weiter ausgedehnt. Von limitierten Kollektionen mit Streetwear-Giganten wie Supreme2 bis hin zu Partnerschaften mit High-Fashion-Labels wie Marc Jacobs3 hat Vans seine Vielfältigkeit immer wieder bewiesen.
Eine der bemerkenswertesten Zusammenarbeiten der jüngeren Zeit ist die fortlaufende Partnerschaft mit Disney. Durch diese Zusammenarbeit hat Vans eine Reihe von Schuhen und Bekleidungsstücken mit beliebten Charakteren wie Micky Maus, Donald Duck und den Disney-Prinzessinnen herausgebracht und so die Herzen von Fans jeden Alters erobert.
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Designer-Wettbewerb sorgte 2019 für Boykott
Doch es war nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Im Jahr 2019 geriet die kalifornische Sneaker-Marke in einen heftigen Kritikstorm4, als der Hashtag #Boycottvans in den sozialen Medien viral ging. Der Grund für die Empörung war der Ausschluss eines bestimmten Sneaker-Designs aus dem Custom Culture Contest, einem von Vans veranstalteten Design-Wettbewerb. Der Entwurf von Naomiso, der anfangs die Abstimmung deutlich anführte, wurde plötzlich von der Wettbewerbs-Website entfernt. Doch warum?
Naomisos Sneaker griff die Demokratie-Proteste in Hongkong auf, was von vielen als zu kritisch gegenüber der chinesischen Regierung angesehen wurde. Symbole wie gelbe Regenschirme und die fünfblättrige Stadtblume Hongkongs auf dem Schuh sorgten für Kontroversen. Die Reaktionen in den sozialen Medien waren heftig und viele Nutzer riefen zum Boykott von Vans auf. Einige spekulierten über den Einfluss der chinesischen Regierung auf diese Entscheidung.
Sind Vans nachhaltig?
Seit ihren Anfängen hat Vans Gummi als einen zentralen Bestandteil ihrer Schuhe verwendet. Doch während in früheren Jahren Nachhaltigkeit nicht im Fokus stand, hat sich dies im Laufe der Zeit geändert. Vans startet regelmäßig eine Reihe von Initiativen, um umweltfreundlicher zu werden.
Bis zum Jahr 20305 strebt das Unternehmen danach, sämtliche Hauptmaterialien, darunter Gummi, Baumwolle, Leder, Polyester, Nylon und Kunststoffe, aus erneuerbaren Quellen oder durch Recycling zu beziehen. Bereits jetzt stammen 85 Prozent der Materialien aus verantwortungsvollen Quellen oder sind recycelt. Doch es geht nicht nur um die Materialbeschaffung. Vans hat sich auch das Ziel gesetzt, den Einsatz von Kunststoffen drastisch zu reduzieren, sowohl in den eigenen Betrieben als auch in den Produkten selbst.
Ein Erbe, das anhält
Heute zeigt Vans als Sneaker-Gigant seine Präsenz in über 170 Ländern weltweit. Trotz seines meteorhaften Aufstiegs zum Ruhm bleibt die Marke ihren Wurzeln treu und produziert weiterhin klassische Modelle wie den „Authentic“ und den „Slip-On“, während sie gleichzeitig neue Designs einführt, die den sich wandelnden Geschmack der Verbraucher ansprechen.
„Slip-on“ von Vans ist Trendschuh für den Sommer 2024
Besagter „Slip-on“ mit Schachbrettmuster ist auch 2024 wieder super angesagt. Der lässige Schuh ist ein klassisches und vielseitiges Stück, das sich leicht in verschiedene Looks integrieren lässt.
- Casual Streetwear: Kombinieren Sie den Vans Slip-On mit Schachbrettmuster mit einer dunklen Jeans und einem weißen T-Shirt für einen lässigen und entspannten Look. Ergänzen Sie das Outfit mit einer Jeansjacke, um es abzurunden. Ein roter Lippenstift rundet den Look stylisch ab.
- Skatergirl: Tragen Sie den Slip-On mit einer lockeren Chino-Hose und einem Skateboard-T-Shirt für einen coolen und lässigen Skater-Look. Fügen Sie eine Cappy und eine stylische Sonnenbrille hinzu, um den Look zu vervollständigen.
- Sportlich Chic: Kombinieren Sie den Slip-On mit einer Leggings oder einer engen Jeans und einem übergroßen Hoodie für einen sportlich-schicken Look. Fügen Sie eine Bomberjacke und eine modische Crossbody-Tasche hinzu, um den Look aufzuwerten.
- Prise Rock’n’Roll: Tragen Sie den Slip-On mit einer Lederjacke und einer engen schwarzen Jeans für einen edgy Streetstyle-Look. Ergänzen Sie das Outfit mit einer Statement-Halskette und einigen coolen Armbändern, um Ihrem Look eine persönliche Note zu verleihen.
- Feminin berockt: Kombinieren Sie den Slip-On mit einem Midi-Rock und einem lockeren T-Shirt für einen lässigen und dennoch femininen Look. Fügen Sie eine Jeansjacke oder einen leichten Pullover hinzu, um das Outfit abzurunden.
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Fazit
Mehr als nur ein Schuhunternehmen ist Vans eine kulturelle Institution: Egal, ob Sie ein Skateboarder sind, der die Halfpipe beherrscht, oder eine Fashionista, die auf den Straßen ein Statement setzt, Vans wird von allen getragen. Und das schaffen nur wenige Marken.