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Prinzessin Kate trägt sie auch

Was steckt hinter der Lifestyle-Marke Lululemon 

Prinzessin Kate beim Rugby – dafür wählte sie Sneaker von Lululemon aus
Prinzessin Kate beim Rugby – dafür wählte sie Sneaker von Lululemon aus Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

04.07.2023, 13:22 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die Lifestyle-Marke Lululemon wurde jetzt durch Prinzessin Kate geadelt. Die Thronanwärterin trug bei einem Rugby-Spiel ein lässig-legeres Outfit, welches sie durch Sneaker des kanadischen Unternehmens ergänzte. Doch was macht die eigentlich so besonders? STYLEBOOK schaut sich Lululemon einmal genauer an.

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Die 41-Jährige besuchte als Schirmherrin der Rugby-Football-Union die Spieler, um mit ihnen über die Initiative „Shaping Us“ zu sprechen. Anfang dieses Jahres hatte sie die Kampagne gestartet, um das Bewusstsein für die Bedeutung von geistiger und körperlicher Gesundheit zu fördern. Zu dem sportlichen, ehrenamtlichen Einsatz wählte sie schlichte, weiße Sneaker von Lululemon. Sie kennen die Marke nicht? Wir machen den Marken-Check.

Wofür ist Lulelemon bekannt?

Lululemon Athletica ist eine kanadische Sportbekleidungsmarke, die 1998 gegründet wurde. Ursprünglich auf Yoga-Bekleidung spezialisiert, hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einer weltweit bekannten Marke entwickelt, die hochwertige Sportbekleidung und Freizeitkleidung anbietet.

Wie sie sich vom Wettbewerb abheben möchte

Lululemon ist bekannt für seine Produkte mit innovativen Stoffen, die Feuchtigkeitsregulierung und Bewegungsfreiheit bieten. Die Marke konzentriert sich laut eigener Aussage darauf, funktionale und gleichzeitig stylische Kleidung für Menschen anzubieten, die einen aktiven Lebensstil pflegen. Die Produktpalette umfasst Yogahosen, Sport-BHs, Oberteile, Jacken, Accessoires – und eben Sneaker, wie Prinzessin Kate sie trägt. Lululemon ist seit seiner Gründung Ende der Neunziger international gewachsen und hat Geschäfte in verschiedenen Ländern eröffnet. Zudem gibt es digitale Inhalte und Einkaufsmöglichkeiten über ihre Website.

Neben seinen Produkten hat sich Lululemon auch auf Community-Veranstaltungen spezialisiert: Die Geschäfte bieten oft kostenlose Yoga-Kurse und andere Events an, um eine enge Bindung zu den Kunden herzustellen. Darüber hinaus zeigt Lululemon soziales Engagement, indem es verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Projekte unterstützt, wobei dies eh zum guten Ton heutzutage gehört.

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Kritik an Lululemon

Es gibt aber auch Kritikpunkte, die an die Marke herangetragen werden. Ein häufig geäußerter Vorwurf auf der Bewertungs-Plattform „Trustpilot“ betrifft die Preisgestaltung. Viele Kunden empfinden die Produkte von Lululemon als zu teuer im Vergleich zu anderen Sportbekleidungsmarken. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die begrenzte Größenauswahl und die fehlende Inklusivität in Bezug auf Körpergrößen und -formen.

Darüber hinaus gab es Berichte über Qualitätsprobleme bei einigen Produkten von Lululemon. Kunden haben von Problemen wie Fädenziehen, Pilling oder einem schnellen Verschleiß berichtet. Dies hat Zweifel an der Langlebigkeit und Qualität der Produkte aufkommen lassen.

Teilweise richtet sich die Kritik auch gegen den Gründer von Lululemon, Chip Wilson, der in der Vergangenheit mit kontroversen Aussagen und Ansichten in die Schlagzeilen geraten ist. Seine Kommentare zu Körpergrößen und anderen kontroversen Themen haben zu Kritik an der Unternehmenskultur von Lululemon geführt. Ehemalige Mitarbeiter haben ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Arbeitsumgebung und des Umgangs mit Mitarbeitern geäußert.

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Nachhaltigkeit nur eine Farce?

Des Weiteren wird die Nachhaltigkeit des Unternehmens bemängelt. Laut „Stern“ protestierten 2022 Kunden gegen den Mulitmilliarden-Dollar-Konzern. Auslöser war ein Report der australischen Umweltschutzorganisation Action Speaks Louder, der aufzeigt, dass fast die Hälfe der Energie für die Herstellung der Lululemon-Produkte aus Kohle stamme. Eine Erkenntnis, die konträr zur Markenbotschaft steht.

Im Jahresbericht von 2021 gibt die Mode-Marke immerhin zu, dass man in Sachen Klimaschutz „vom Weg abgekommen“ sei: Seit 2018 seien die Emissionen in der Produktion um vier Prozent pro Dollar gestiegen. Allein von 2020 auf 2021 ist der gesamte CO₂-Ausstoß des Labels um 55 Prozent gestiegen. Des Problems sei man sich bewusst. Um die Emissionen einzudämmen, habe man sich verpflichtet, „weiterhin Innovationen in der gesamten Lieferkette voranzutreiben“. Ob hier Green Washing betrieben wird, lässt sich nicht zu 100 Prozent klären, wer jedoch sichergehen möchte, sollte direkt auf Fair-Fashion setzen.

Arbeitsbedingungen in Fabriken mangelhaft

Aber auch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sollen unter einem schlechten Stern stehen. In 2020 berichtete „The Guardian“ von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch behaupteten, dass sie geschlagen und körperlich angegriffen wurden. Arbeiter, die gegen irgendwelche Regeln verstoßen oder früher als erwartet gehen, werden von der Geschäftsleitung beschimpft und geschlagen.

Das Unternehmen wehrte sich vehement gegen die Beschuldigungen. Auf der Website des Unternehmens hieß es laut „The Guardian“ damals: „Wir sind nicht Eigentümer unserer Produktionsstätten, daher wählen wir unsere Produktionspartner mit großer Sorgfalt aus. Unser Ansatz ist es, Beziehungen zu Fabriken aufzubauen, die mit unseren Werten übereinstimmen und unsere Erwartungen an die Beschaffung erfüllen. Unser Ethikkodex für Lieferanten gilt für alle Länder, in denen unsere Produkte hergestellt werden, einschließlich Bangladesch, und stellt sicher, dass unsere Partner ungeachtet rechtlicher und kultureller Unterschiede ein einheitliches Regelwerk befolgen.“ Doch nicht nur deswegen spielte Lululemon in den Medien eine Rolle – das Unternehmen war auch Dreh- und Angelpunkt eines True-Crime-Falls.

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Was es mit dem „Lululemon-Mord“ auf sich hat

Der „Lululemon-Mord“ bezieht sich auf einen erschütternden Vorfall, der sich am 11. März 2011 im Lululemon-Geschäft in Bethesda, Maryland, USA, ereignete. An diesem Tag wurden zwei Mitarbeiterinnen während des Ladenschlusses brutal angegriffen. Jayna Murray wurde am Tatort getötet, während Brittany Norwood schwerverletzt überlebte. Der Fall erhielt aufgrund seiner tragischen Natur und der prominenten Marke, in der er stattfand, große mediale Aufmerksamkeit. Er wurde auch in verschiedenen True-Crime-Podcasts und Dokumentationen behandelt.

Der Vorfall löste großes Entsetzen und Aufsehen aus, da er in einem vermeintlich sicheren Umfeld und in einem bekannten Einzelhandelsgeschäft stattfand. Die Nachricht verbreitete sich rasch in den Medien und löste eine landesweite Diskussion über Gewaltverbrechen und die Sicherheit von Geschäften aus.

Die Ermittlungen ergaben, dass Brittany Norwood den Angriff inszeniert hatte, um ihn wie einen Überfall aussehen zu lassen. Sie fügte sich selbst Verletzungen zu, um ihre Geschichte glaubwürdig erscheinen zu lassen. Allerdings deckten die forensischen Beweise ihre Lügen auf, und sie wurde des Mordes an Jayna Murray für schuldig befunden.

Deutliche Auswirkungen bei der Marke spürbar

Der Vorfall hatte auch Auswirkungen auf das Unternehmen Lululemon selbst. Es wurde diskutiert, wie solch ein Gewaltverbrechen in einem Geschäft dieser Art stattfinden konnte und wie die Sicherheitsvorkehrungen verbessert werden könnten, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Das Unternehmen musste sich mit den negativen Auswirkungen auf seinen Ruf und das Vertrauen der Kunden auseinandersetzen.

Quellen

Themen Markencheck Nachhaltigkeit
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