
27. Juni 2025, 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Ära geht zu Ende! Anna Wintour tritt als Chefredakteurin der US-amerikanischen „Vogue“ zurück. Sie ist schillernde Persönlichkeit, knallharte Modechefin und Entdeckerin zahlreicher Designer und Models.
Anna Wintour tritt als „Vogue“-Chefredakteurin zurück! Eine Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Denn seit 37 Jahren hat Wintour nicht nur die Zügel der Modezeitschrift „Vogue“ in der Hand, sondern ist damit auch die einflussreichste Frau in der Modebranche.
Anna Wintour tritt als „Vogue“-Chefredakteurin zurück
Sie gilt als berühmt-berüchtigt, ihr strenger Blick wirkt einschüchternd, der scharfkantige Bob und die dunkle, schwarze Sonnenbrille tun ihr Übriges. Ohne Frage, die alleinige Präsenz von Anna Wintour lässt so manch einen erstarren und ihre Launen sind gefürchtet. Dennoch (oder gerade deswegen) wird sie von vielen verehrt und wer eine Einladung zu ihrer legendären Met-Gala erhält, hat es in den Kreis der Auserwählten geschafft.
Neben ihrer schillernden Persönlichkeit ist sie in erster Linie als knallharte Chefredakteurin der US-amerikanischen „Vogue“ bekannt und tritt von diesem Posten nun zurück. Nach 37 Jahren!
Rente? Fehlanzeige
Wer nun glaubt, die 75-Jährige setze sich damit wohlverdient zu Ruhe, der täuscht sich. Eine Frau wie Anna Wintour wird dies vermutlich nie tun. Sie wird weiterhin als globale Redaktionsleiterin der Modezeitschrift fungieren und ebenso die Rolle als Chief Content Officer des Verlags Condé Nast innehaben. Das teilte eine Sprecherin des Verlags der Nachrichtenagentur dpa in New York mit. Für die US-Ausgabe der Modezeitschrift „Vogue“ suche man ab sofort ein neuer Chefredakteur oder eine Chefredakteurin gesucht und wer auch immer diesen Posten übernimmt, wird zukünftig an Anna Wintour höchstpersönlich berichten.

Sie förderte und entdeckte zahlreiche Designer und Models
Anna Wintour hat im Laufe ihrer langen Zeit bei „Vogue“ viele Models und Designer entdeckt, gefördert oder zu weltweitem Ruhm verholfen. So entdeckte sie früh das Talent von Alexander McQueen und unterstützte ihn trotz seiner provokativen Entwürfe. Durch ihre Unterstützung erlange er internationale Bekanntheit und auch nach seinem Tod organisierte sie McQueen zu Ehren eine große Ausstellung im Met Museum.
Auch John Galliano profitierte von Anna Wintours guten Gespür für Mode und mit ihrer Hilfe wurde er Chefdesigner bei Givenchy und später Dior. Wintour unterstützte Tom Ford und seine Arbeit bei Gucci und auch im weiteren Verlauf seiner Karriere stand sie ihm bei, als er seine nach ihm benannte Marke gründete.
Weitere Designer, die Unterstützung von Anna Wintour erhielten, waren z. B. Marc Jacobs oder die Brand Proenza Schouler. Aber auch die Liste an Models, die ihre Karriere u. a. Anna Wintour zu verdanken haben, ist lang: Naomi Campbell, Kate Moss, Gisele Bündchen, Kendall Jenner oder Karlie Kloss.
Erwähnenswert ist auch der CFDA/Vogue Fashion Fund, den sie initiiert hat. Ein Wettbewerb für junge Designer, wie Joseph Altuzarra, Telfar Clemens oder Aurora James, deren Karrieren durch entscheidend gefördert wurden.

Vogue-Chefin Anna Wintour mag Angela Merkels Style

Die 12 besten Fashion-Serien, -Dokus und -Filme

8 Dinge, die Sie noch nicht über Make-up Artist Pat McGrath wussten
Anna Wintour diente als Vorlage für „Der Teufel trägt Prada“
Nicht zuletzt diente sie als Vorbild für den Kultroman (und gleichnamigen Film) „Der Teufel trägt Prada“. Miranda Priestly (gespielt von Meryl Streep) ist die eiskalte, hochstilvolle Chefredakteurin der fiktiven Modezeitschrift Runway. Geschrieben wurde der Roman von Lauren Weisberger, die Anfang der 2000er persönliche Assistentin von Anna Wintour bei „Vogue“. Ihr Buch basiert halb fiktiv, halb autobiografisch auf ihren Erfahrungen.
Anna Wintour ist mehr als eine Modechefin. Ihr Mix aus Macht, Geschmack, Kontrolle und Distanz macht sie zu einer einzigartigen Figur in der Modewelt. Sie prägt Trends, statt ihnen zu folgen. Die Fußabdrücke, die sie als Chefredakteurin bei „Vogue“ hinterlässt, sind groß …