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Prämenstruelles Syndrom: Symptome und was gegen PMS hilft

Nachgefragt bei der Gynäkologin

Schlecht drauf vor der Periode? Was bei PMS helfen kann

Frau mit schlechter Laune
Schlechte Laune vor der Periode ist nur ein mögliches PMS-Symptom von vielen.Foto: Getty Images

Kopf- und Unterleibsschmerzen, Stimmungsschwankungen und Unwohlsein – die Tage vor den Tagen setzen vielen Frauen zu. Die Beschwerden sind individuell, einige Frauen sind aber so beeinträchtigt, dass sie sich während dieser Zeit im Alltag stark einschränken müssen. STYLEBOOK fragte eine Gynäkologin nach Symptomen, Ursachen und Tipps zur Linderung von PMS.

Was ist PMS?

PMS, kurz für Prämenstruelles Syndrom, bezeichnet körperliche und emotionale Beschwerden, die in der Zeit vor der Periode auftreten. Typische Symptome sind Kopfscherzen, Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Rücken-, oder Muskelschmerzen – die Schwere der Symptome variiert dabei von Frau zu Frau. Fest steht jedoch: „Ja, PMS existiert und viele Frauen kennen die Symptome, die meist eine Woche vor der Menstruation eintreten, nur zu gut“, so Gynäkologin und Autorin Dr. Sheila de Liz. Zu den oben genannten Beschwerden können unter anderem noch hinzukommen: Heißhunger, empfindliche Brüste, Übelkeit, Abgeschlagenheit, Völlegefühl, bis hin zu Angstzuständen und in ganz schlimmen Fällen sogar Ohnmacht. Was dabei genau im Körper passiert?

„PMS wird durch eine schwache zweite Zyklushälfte ausgelöst“, erklärt die Gynäkologin. „Normalerweise produziert die kleine Blase, in der das Ei ,gewohnt‘ hat, ab Tag 15 das Gelbkörperhormon Progesteron. PMS ist ein Zeichen dafür, dass zu wenig davon produziert wird, was sich dann körperlich und psychisch bemerkbar macht.“ Zusammengefasst: Je deutlicher die Hormonwerte kurz vor der Menstruation schwächeln, desto gereizter und unzufriedener fühlen wir uns. 

Die Symptome können mit dem Alter intensiver werden. So ließen sich laut dem Universitätsklinikum Bonn besonders Frauen zwischen 30 und 40 Jahren wegen PMS behandeln. Was die Ursachen dafür sind, ist noch nicht erforscht. Als mögliche Gründe nennt das Klinikum erhöhten Stress, der sowohl aus beruflichem als auch familiärem Umfeld stammen kann, da in diesem Alter viele Frauen bereits ein oder mehrere Kinder haben.

Was PMS Frauen eigentlich sagen möchte

Ein stark ausgeprägtes PMS sei nichts, was man einfach hinnehmen sollte, betont de Liz. Denn die Beschwerden seien auch ein Hinweis darauf, dass etwas aus dem Ungleichgewicht geraten ist. Eine ungesunde Lebensweise, Rauchen, Alkohol, Stress oder zu wenig Schlaf verstärken die Symptome. Genau wie Fast Food, Fertiggerichte und der oft daraus resultierende Magnesium-Mangel. „PMS will uns sagen: ,Geh mal in dich! Tut dir dein aktueller Lebensstil wirklich gut?‘ Dass wir gegen Ende des Zyklus empfindlicher sind, ist auch als Einladung zu verstehen, in Selbstreflexion zu gehen und sich daran zu erinnern, sich selbst wertzuschätzen“. PMS ist – sofern wir darauf hören – also etwas, dass uns am Ende sogar mental stärken kann, wenn wir beschließen, mehr auf uns zu achten.

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Tipps, um Beschwerden zu lindern

Als Ärztin weiß de Liz, dass auch Veranlagung eine Rolle spielen kann. Meditation, Sport und ein gesunder Lebenswandel können die Symptome abschwächen, aber nicht immer lassen sich die Beschwerden damit vollständig eindämmen. „Neben der Einnahme von Magnesium-Präparaten hilft auch naturidentischen Progesteron, die Symptome in den Griff zu kriegen.“ Da Letzteres allerdings verschreibungspflichtig ist, ist es umso wichtiger, seine PMS-Beschwerden ernst zu nehmen und mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin darüber zu sprechen.

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Was PMS nicht ist

PMS hat nichts Niedliches an sich oder ist etwas, über das man genervt die Augen verdrehen sollte. „Es lässt sich nicht weglächeln. Und es bringt auch nichts, zu versuchen, einfach darüber hinwegzugehen“, betont die Gynäkologin. Dennoch halten sich viele Klischees über PMS immer noch hartnäckig. Höchste Zeit, an dieser Einstellung etwas zu ändern.

Quellen:

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