29.10.2022, 18:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Zu enge Schuhe und zu viel Reibung können zu Fußschmerzen, gequetschte Zehen und unschönen Hühneraugen führen. Bei Letzterem kann oftmals nur noch fachliche Expertise helfen.
Wer sich mit einem drückenden, meist schmerzhaften Hühnerauge plagt, der wird bei einer kosmetischen Fußpflege, der Pediküre, selten von seinem Leid erlöst. Ein sogenannter Clavus entsteht durch dauerhaften (chronischen) Druck oder Reibung auf der knochennahen Haut. In der Folge verlangt dies dann nach einer medizinischen Fußbehandlung durch einen Podologen. STYLEBOOK fragte bei den Experten von „Schulmeister Podologie“ nach, wie Sie Hühneraugen behandeln sollten.
Übersicht
Was genau ist ein Hühnerauge?
Ein Hühnerauge am Fuß, aber auch an der Fußsohle oder den Seiten, ist die häufigste Form von einem Clavus. Durch den beständigen Druck auf eine bestimmte Stelle bildet sich am Fuß zunächst eine Schwiele. Dabei verdicken sich die obersten Hautschichten, verhornen und bilden so ein Schutzpolster gegen die dauerhafte Belastung von außen. Experte Schulmeister hierzu: „Mit der Zeit dehnt sich diese verstärkte Verhornung, die sogenannte Hyperkeratose, bis in tiefere Hautschichten aus und es entsteht ein zentraler, verhornter Kern.“
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Welche Ursachen sind für Hühneraugen verantwortlich?
Zu enges Schuhwerk oder eine Fußfehlstellung sind oftmals für das unangenehme Hühnerauge verantwortlich. Druckbelastung durch einen Spreiz- oder Senkfuß fördert dies zusätzlich. Auch ein Hühnerauge am Zeh ist keine Seltenheit, meist verursacht durch enge Schuhe. „Ein Clavus kann sich sogar an den Gelenken oder unter den Zehennägeln bilden. In ganz seltenen Fällen entsteht ein Hühnerauge am Finger“, erläutert der Experte.
Kann ein Hühnerauge zu einer ernsthaften Erkrankung führen?
Ein Hühnerauge kann sich laut Marlon Schulmeister „zu keiner ernsthaften Erkrankung entwickeln, aber zu körperlichen Problemen im gesamten Bewegungsapparat“ führen. Und diese würden wir selbst verursachen, da durch den ständigen Schmerz beim Laufen der Körper automatisch eine Schonhaltung einnimmt. Schulmeister: „Es wird versucht, die schmerzhafte Stelle zu entlasten und dadurch können sich Fehlhaltungen in Knie, Hüfte, Rücken und sogar im Nackenbereich entwickeln.“
Hühneraugen behandeln – so geht’s
Die Entfernung ist nichts für Zartbesaitete, Laserbehandlungen werden bisher nicht angeboten. Der Experte hierzu: „Zunächst muss bei allen Behandlungsmethoden die oberflächliche Verhornung mit einem Skapell abgetragen werden. Gegebenenfalls wird dann der Kern vom Hühnerauge mit einer Mediklinge, also einem Skalpell, einem Hohlfräser oder Rosenfräser entfernt.“ Im Anschluss wird die komplette Stelle mit einem Hornhautfräser abgeschliffen. Eine weitere Möglichkeit ist das operative Verfahren, bei dem durch einen Chirurgen unter örtlicher Betäubung das Hühnerauge entfernt wird. Laut Podologe sollte hierbei aber darauf geachtet werden, wo das Hühnerauge sitzt, weil „ein chirurgischer Eingriff meist Nabengewerbe entstehen lässt und dies dann genau dieselben Probleme wie das vorhandene Hühnerauge verursacht.“
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Was kostet die Entfernung?
Wer unter Hühneraugen leidet, kommt nicht um den Besuch bei einem Podologen herum. Je nachdem, wie lange ein Hühnerauge bereits besteht, kann eine Behandlung bis zu einer halben Stunde dauern. „Leider ist es aber nicht mit einer Behandlung erledigt, da sich ein Hühnerauge meist noch weiter bildet“, so der Experte. Pro Sitzung zahlt man im Schnitt 25 Euro, die Krankenkasse trägt die Kosten in der Regel nicht.