Frauenärztinnen und -ärzte raten ihren Patientinnen, sich in regelmäßigen Abständen selbst die Brust abzutasten, um mögliche Knoten frühzeitig zu erkennen. STYLEBOOK hat mit einer Gynäkologin darüber gesprochen, wie das am besten gelingt und worauf Frauen besonders achten sollten.
Übersicht
Sind Knoten in der Brust immer ein Grund zur Besorgnis?
„Ein kleines Knötchen in der Brust, bedeutet erst einmal keinen Grund zur Sorge“, erklärt Gynäkologin Dr. Sheila de Liz. „In den allermeisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Zyste, die von selbst wieder verschwindet.“ Regelmäßiges Brust abtasten trägt aber nicht nur zur eigenen Früherkennung von Brustkrebs bei, es hilft auch zu verstehen, wie der eigene Busen so „tickt“. Denn je nach Zyklusphase und persönlicher Befindlichkeit, fühlen sich die Brüste immer etwas anders an. „Einmal dahinter gekommen, verfällt man auch nicht mehr so leicht in Panik.“
Wie oft und ab welchem Alter sollten Frauen ihre Brust abtasten?
„Ab dem 20. Lebensjahr in regelmäßigen Abständen, aber nach eigenem Rhythmus“, lautet die Devise der Expertin. „Ratgeber empfehlen zwar einmal im Monat, aber ich halte nichts davon, Frauen noch einen Punkt auf ihre To-Do-Liste aufzudrücken.“ De Liz empfiehlt ihren Patientinnen, sich einen persönlichen Marker zu setzen, wie etwa zu jedem Ferien-Beginn oder an jedem freien, beziehungsweise entspannten Wochenende. Wichtig sei es, stets kurz nach der Periode abzutasten, weil dann die Brust besonders weich ist.
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Die Brust abtasten nach der „Klavier-Methode“ – so geht’s
Stellen oder legen Sie sich bequem hin. Einige ziehen es vor, dabei in den Spiegel zu schauen. Stellen Sie sich jede Brust wie eine Uhr vor und legen Sie Mittel- und Zeigefinger ganz oben auf die „12“. Dann beginnen Sie mit den nebeneinander platzierten Fingern imaginäre Tasten zu drücken, so als ob Sie ganz schnell und mit sanftem, aber bestimmten Druck zwei Noten spielen. „Klimpern“ Sie einmal strahlenförmig von außen nach innen, bis Sie bei der Brustwarze angelangt sind. Vergessen Sie dabei nicht, die Achselhöhlen auf gleiche Weise abzutasten. „Das Ganze sollte nicht länger als zwei Minuten dauern, je mehr Übung, desto routinierter geht die Prozedur irgendwann auch von der Hand“, weiß de Liz.

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Darauf sollen Sie beim Brust abtasten achten
Wie gesagt, keine Panik bei erfühlten Unebenheiten. „Besonders wenn Sie leicht schmerzhaft sind, ist es meist ein gutes Zeichen.“ Doch auch schmerzlose Knötchen müssen erst einmal nichts bedeuten, genauso wie der Austritt von etwas Flüssigkeit. Dennoch ist es wichtig, auf Dellen oder sonstige Veränderungen bezüglich Form und Aussehen genau zu achten und diese zu registrieren. Der Rat der Gynäkologin: „Eine Periode abwarten und dann noch einmal schauen, ob das zuvor Ertastete immer noch da ist.“ Fall das der Fall ist, sicherheitshalber einen Termin bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt vereinbaren, um schnell Klarheit zu erlangen.
Brust abtasten mit Implantaten
Auch wenn Brustimplantate das Abtasten erschweren, machen sie es nicht unmöglich. Daher sollte die Brust auch nach einer kosmetischen Brust-OP regelmäßig untersucht werden, wichtig ist hier besonders eine optische Bewertung und ein Abtasten der Achseln. Neben dem klassischen Abtasten zu Hause sollte zudem in regelmäßigen Abständen eine Mammographie durchgeführt werden. Diese ist auch mit Implantaten ohne Probleme möglich, jedoch sollte die radiologische Fachkraft, die die Mammographie durchführt, über die Implantate informiert werden.
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