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Pickel, Rötungen, Juckreiz

Schlechte Haut? Das Shampoo könnte schuld sein

Frau schäumt Haut mit Shampoo ein
Für die Haut ist nicht egal, was Sie für Haarpflege-Produkte verwenden! STYLEBOOK verrät, wie Shampoo und Spülung Hautunreinheiten begünstigen können. Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

20.05.2021, 16:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer an Körper oder Gesicht Unreinheiten und Irritationen entdeckt, überdenkt meist nur die Hautpflege-Routine. Mit einer neuen Creme ist das Problem aber nicht immer gelöst. Die Ursache könnte ganz woanders liegen: in der Haarpflege!

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Shampoo kann schlechte Haut begünstigen

„Natürlich kommen die Inhaltsstoffe von Shampoo auch mit unserer Haut in Berührung“, erklärt der Münchener Dermatologe Dr. Timm Golüke. Jeder von ihnen könnte potentiell im Verdacht stehen, Allergien oder andere Unverträglichkeiten auszulösen – und das betrifft nicht nur die chemischen Zusätze. Doch welche Bestandteile von Haarpflegeprodukten sind verantwortlich für Hautprobleme?

Shampoo-Inhaltsstoffe, die der Haut schaden können

Silikone

Was ist es? Der Sammelbegriff für eine große Gruppe von synthetischen Stoffen, die aus Verbindungen aus Silizium und Sauerstoff bestehen.
Warum steckt es in Haarpflegeprodukten? Silikon-Shampoos können angegriffenes Haar optisch wieder aufbauen, indem es die strapazierte Oberfläche glätten.
Das (Haut-)Problem: Silikon in Shampoo ummantelt die Haut und kann so die Poren verstopfen. Wer zu Hautunreinheiten neigt, hat dadurch schnell mit Pickeln zu kämpfen.

Propylenglykol

Was ist es? Propylenglykol ist eine Erdöl-Verbindung.
Warum steckt es in Haarpflegeprodukten? Als Weichmacher, der zudem dafür sorgen soll, dass das im Shampoo enthaltene Wassers nicht verdunstet.
Das (Haut-)Problem besteht nicht grundsätzlich, weiß Dr. Golüke. „Aber je nach Veranlagung kann Propylenglykol Allergien auslösen.“ Das äußert sich dann mit starkem Juckreiz und Rötungen.
Empfehlung: Sollten Sie ein Propylenglykol-haltiges Produkt verwenden und gut vertragen – einfach nach der Dusche Ihre Haut eincremen, um ein Austrocknen zu vermeiden.

Ätherische Öle

Was ist es? Extrakte aus Pflanzen oder Pflanzenteilen mit einem für sie stark charakteristischen Geruch. „Man weiß kaum mehr über ätherische Öle“, warnt Dr. Golüke, „sie werden meist in fernen Ländern gewonnen und weiterverarbeitet, bevor sie in unserer Kosmetik landen.“
Warum steckt es in Haarpflegeprodukten? Je nach Pflanze sollen die ätherischen Öle das Haar auf gezielte Weise unterstützen, beispielsweise wirksam sein gegen Schuppen, Trockenheit oder schnelles Nachfetten. Nicht zuletzt kommen sie als Duftspender zum Einsatz.

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Das (Haut-)Problem: Gerade natürliche Produkte stehen im Verdacht, Allergien auszulösen, „das belegt nicht zuletzt der weit verbreitete Heuschnupfen“, erklärt Dr. Golüke. Die Kosmetikverordnung hat daher schon vor vielen Jahren bestimmt, dass der Einsatz von 26 allergieverdächtigen Duftstoffe, die in ätherischen Ölen vorkommen können, auf der Verpackung deklariert sein muss.
Empfehlung: Bevor Sie ein ätherisches Öl verwenden, ist ein Verträglichkeitstest sinnvoll. Verdünnen Sie es dazu im Verhältnis 1:10 mit Pflanzenöl und tragen es auf die Armbeuge auf. Ist innerhalb von 24 Stunden keine ungewünschte Reaktion aufgetreten, vertragen Sie es sehr wahrscheinlich.

Parabene

Was ist es? Eine chemische Bindung der para-Hydroxybenzoesäure.
Warum steckt es in Haarpflegeprodukten? Als Konservierungsstoff, um das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien zu verhindern.
Das (Haut-)Problem: Insbesondere die sogenannten Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparaben gelten als stark allergieverdächtig, sollen auf der Haut unansehnliche und sehr unangenehme Reaktionen wie Ekzeme auslösen können.
Empfehlung: Mit einem Epicutan-Test kann der Hautarzt beurteilen, ob Ausschläge oder andere Auffälligkeiten allergisch bedingt sind. Die genannten kritischen Parabene bitte grundsätzlich meiden.

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Formaldehyd

Was ist es? Die gängige Bezeichnung für die chemische Verbindung Methanal.
Warum steckt es in Haarpflegeprodukten? Ebenfalls als Haltbarmacher.
Das (Haut-)Problem: Formaldehyd ist höchst toxisch, soll die Haut nicht bloß austrocknen, sondern Zellen nachhaltig zerstören können.
Empfehlung: Halten Sie Ausschau nach den Bezeichnungen Hydantoin oder Tensid Sodium Lauryl Sulfat: Oft versteckt sich in solchen Gemischen zu großen Teilen Formaldehyd.

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Welche Alternativen gibt es, um schlechte Haut durch Shampoo zu umgehen?

Die naheliegendste Lösung, um unreine Haut durch Shampoo zu umgehen, ist der Verzicht auf herkömmliche Shampoos. Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele Produkte von Naturkosmetik-Herstellern, die angeben, ohne die Zusatzstoffe auszukommen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich in jedem Fall! Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann Shampoo auch gleich selbst herstellen – das ist nicht nur gut für Haut und Haar, sondern schützt auch die Umwelt. Auch Hausmittel wie „Saure Rinse“ oder Roggenmehl eignen sich als natürliche Conditioner- bzw. Shampoo-Alternative.

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Wer trotzdem nicht auf herkömmliches Shampoo verzichten möchte, kann zumindest eines tun – auf die richtige Dusch-Routine achten. Die meisten Menschen neigen dazu, Shampoo oder Conditioner erst am Ende des Duschvorgangs abzuwaschen, so bleiben jedoch oftmals Reste der Haarprodukte am Körper zurück. Diese verstopfen die Poren und begünstigen unreine Haut. Besser erst die Haare waschen und dann den Körper reinigen, so werden Shampoo-Rückstände automatisch entfernt.

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