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Erfahrungsbericht

Wie ich mich in Angstsituationen glücklich klopfe

Frau, die sich ins Gesicht fasst
Unsere Autorin schwört auf Klopfen im Gesicht und auf dem Körper, um sich zu beruhigen Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

06.12.2021, 05:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

EFT ist nicht jedem von uns ein Begriff, obwohl die Methode, sich buchstäblich abzuklopfen, verspricht, langfristig, sanft und vor allem schnell tief sitzende Ängste und negative Gefühle verschwinden zu lassen. Unsere Autorin nutzt dieses ungewöhnliche Verfahren schon lange und teilt ihre Erfahrungen und Tipps.

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Was ist EFT?

EFT, Emotional Freedom Technique (dt. Technik der Emotionalen Befreiung), ist eine Akupressurmethode, also eine Tapping- bzw Klopftechnik, die selbst oder von einem Therapeuten durchgeführt wird. Die Methode stammt aus der Energetischen Psychologie und soll durch Stimulation bestimmter Akupressurpunkte Stress und psychische Störungen, wie Ängste und Blockaden, langfristig auflösen.

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Was kann die EFT-Methode?

EFT verspricht eine sanfte, langfristige Linderung und Umkehrung von einschränkenden Verhaltensmustern, tiefsitzenden Ängsten, wie Flug- oder Prüfungsangst, sowie die Transformation negativer Gefühle, wie Wut und Trauer, innerhalb weniger Minuten.

Wie funktioniert EFT?

Im Körper verlaufen unterschiedliche Energiebahnen, sogenannte Meridiane. EFT basiert auf der Annahme, dass der Grund für Ängste und negative Gefühle in einer Blockade des Energieflusses des Körpers liegt. Durch äußere Reize, aber auch durch destruktive Gedanken, kann unser Energiefluss blockiert werden. Diese Blockaden werden mittels Klopfen bestimmter Akupressurpunkte, also durch Stimulation der Meridiane, zusammen mit dem Sprechen eines positiv formulierten Affirmationssatzes gelöst.

Schritt 1: Thema formulieren

Definieren Sie zunächst so kurz und so konkret wie möglich, was Sie genau mit EFT lösen möchten. Bewerten Sie die Belastung zwischen 0 (belastet mich nicht) und 10 (belastet mich immens).

Ich kämpfe seit Jahren gegen meine ausgewachsene Zahnarztphobie, die ich einer sehr schmerzhaften Wurzelbehandlung verdanke. Wie viele Termine hatte ich seither aus Angst schon verschoben oder in letzter Sekunde platzen lassen. Ich empfinde meine Zahnarztangst als massive Einschränkung, die meine Zahngesundheit gefährdet und bewerte sie daher mit 9.

Schritt 2: Die psychologische Umkehrung

Nun geht es darum, die gelernte Überzeugung loszulassen, die nicht weiterhilft. Formulieren Sie dazu einen Affirmationssatz. Da in mir die unbewusste Überzeugung sitzt, dass ein Zahnarztbesuch immer unglaublich schmerzhaft und traumatisch abläuft, lautet meine Affirmation: „Auch wenn ich wahnsinnige Angst vor dem Zahnarzt habe, liebe und akzeptiere ich mich.“

Schritt 3: Klopfen

Klopfen Sie nun sanft, aber spürbar, die folgenden 9 Akupressurpunkte ab. Wiederholen Sie dabei Ihre Affirmation und beschreiben Sie für sich das negative Gefühl näher.  

  • Beginnend mit der Handaußenkante auf Höhe des Daumens
  • Am Scheitelansatz des Kopfes.
  • Zwischen den Augenbrauen
  • An den Schläfen
  • Unter den Augen auf dem Jochbein
  • Zwischen Oberlippe und Nase
  • Am Kinn
  • Unter dem Schlüsselbein
  • Abschließend die Außenseiten der Rippen

Atmen Sie dabei tief durch und bewerten Sie Ihre Emotion erneut. Wiederholen Sie die Klopfrunde, bis der gewünschte Erfolg, also ein positiveres Gefühl, erreicht ist.

Ich mache das konkret immer etwa 15 Minuten vor meinem Zahnarztbesuch ganz in Ruhe im Auto und spüre in der Regel schon nach zehn Minuten, wie sich meine Anspannung löst. Ich bin nicht unbedingt jubelnd euphorisch, aber die Angst weicht dann einem Gefühl der Entspannung und der inneren Ruhe.

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Was sollte man beachten?

Beachten Sie, nicht zu fest zu klopfen. Es sollte angenehm, aber spürbar sein und auf keinen Fall wehtun. Außerdem brauchen Sie anfangs etwas Übung und ein hohes Maß an Konzentration.

Warum wir alle klopfen sollten

Die Methode EFT mag zunächst etwas abenteuerlich klingen, allerdings schwöre ich und viele weitere Menschen bereits auf ihre schnelle und langfristige Wirkung. Warum also nicht ausprobieren? Schließlich kann man nichts falsch machen, muss keine Nebenwirkung befürchten und braucht dazu kein kostspieliges Equipment. EFT lässt sich überall und jederzeit ganz einfach selbst anwenden.

Seit ich es mache, habe ich keinen Zahnarzttermin mehr versäumt und auch keine Tränen vergossen. Auch wenn die Wirksamkeit von EFT wissenschaftlich bislang nicht erwiesen ist, ist es für mich ein absolut wirkungsvolles Power-Tool im Umgang mit belastenden Situationen, dem ich mein strahlendes Lächeln verdanke.

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Quellen

EFT Tapping (18.09.2018)

EFT-Klopfen: Das steckt hinter der Tapping-Methode (03.07.2020)

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