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Intimrasur-Debatte

Sind Schamhaare wieder in?

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Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

27.01.2014, 16:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die „New York Times“ hat eine neue Intimrasur-Diskussion ausgelöst. Demnach sind aalglatt oder getrimmt nicht mehr gefragt, volles Schamhaar dafür umso mehr. Wir haben in deutschen Waxing-Studios nachgefragt, wie es bei Männern und Frauen in Deutschland untenrum so ausschaut.

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Rasieren, stutzen, waxen oder doch in eine teure Laser-Behandlung investieren? Gerade erst haben wir die geeignete Methode für uns gefunden, im nackten Zustand dem gesellschaftlichen Idealbild einer enthaarten Scham zu entsprechen. Und nun kommt die „New York Times“ und behauptet, der Trend gehe wieder hin in Richtung Natürlichkeit.

Schützenhilfe kommt ausgerechnet von Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Die bekennt sich öffentlich zu ihrem unverfälschten Untenrum: „Ich trag’s wie in den 70ern,“ plauderte die Frau in der Talkshow von Ellen DeGeneres aus. Wir erinnern uns: Die Hippie-Bewegung in den 70er Jahren propagierte Natürlichkeit und eine üppige Schambehaarung. Auch Lady Gaga plädierte unlängst für Busch

In Großbritannien rief die Feministen-Gruppe „Mother London“ Frauen dazu auf, ihren wild bewachsenen Schambereich von Fotografin Alisa Connan ablichten zu lassen. Mit der Aktion „Project Bush“ protestieren sie gegen den Mainstream-Trend Waxing.

Sollten auch wir umdenken? Skandel-Autorin Charlotte Roche („Feuchtgebiete“) wünschte sich bereits vor fünf Jahren „mehr Lockerheit im Intimbereich“. Und immerhin war uns das, was unsere Elterngeneration wohl niemals nachvollziehen könnte, lange Zeit eine schmerzhafte und kostspielige Prozedur wert. Überall wurde getrimmt und gewaxt. Schließlich war es zuletzt undenkbar, der Natur im Intimbereich freien Lauf zu lassen.Erleben wir jetzt das Comeback des Schamhaares? STYLEBOOK wollte es haargenau wissen und fragte in deutschen Waxing-Studios nach: Wie sieht es untenrum in Deutschland aus? Bleiben die Behandlungsliegen dieser Tage leer?

„Absolut nicht“, so Marie Inz’ erstaunte Reaktion. Sie arbeitet bei Senzera in Berlin, wo die Kunden nach wie vor ein Sugaring (Waxen mit warmer Zuckerpaste) bestellen – und zwar „am liebsten komplett“. Auch in Bonn wird fleißig enthaart. Anjo Kohli vom Salon Sine-Sine hat sogar das Gefühl, immer mehr Frauen würden Termine vereinbaren. „Die beliebtesten Intim-Frisuren sind nach wie vor die drei Dauertrends: komplett, Landing-Strip oder Dreiecksform.“

Laut einer Studie der Uni Leipzig rücken in Deutschland 88 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer ihrer Intimbehaarung regelmäßig zuleibe. Und einer Erhebung des Statistik-Portals Statista aus 2013 zufolge erwarten 61 Prozent der Deutschen das Gleiche von einem potentiellen Sexualpartner

Man bedenke – Amerika und England sind in der Regel schneller, was Trends anbetrifft. Vielleicht hat es dieser einfach noch nicht nach Deutschland geschafft?

Tatsächlich scheint auch in den USA nicht jeder Busch zu wählen. Das Online-Portal „The Daily Beast“ sprach mit Ramon Padilla von der Waxing-Kette Strip. Er berichtet, dass sich höchstens Form-Trends von Saison zu Saison ein wenig wandeln. Nach wie vor lassen seine Kunden ihr Haar jedoch waxen und nicht wachsen. Ist nun weniger oder mehr mehr?

Eine, die es garantiert wissen muss, ist Pornostar Stoya. Wie sie gegenüber der „New York Times“ erklärte, hat sie schon jeden Look ausprobiert: mal komplett blank, mal dicht bewachsen, „in der Regel wähle ich Kompromiss“. Und das in der nacktesten Branche, die es überhaupt gibt.

FAZIT: Ob Haar dran oder Haar ab – das bleibt derzeit jedem selbst überlassen. Und das ist tatsächlich eine Neuerung in Sachen Intim-Frisuren-Trends. Alles kann, nicht muss.

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