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Nachgefragt beim Dermatologen

Wie viel Hornhaut darf ich entfernen?Tipps für gepflegte Füße

Hornhaut entfernen
Zeit, die Füße ausgehfertig zu machen! STYLEBOOK nennt die besten Pediküre-Tipps! Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

13.04.2024, 07:24 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Sandalen-Saison nähert sich allmählich – und damit auch die Gelegenheiten, endlich wieder Fuß zu zeigen! In offenen Schuhen sind gepflegte Füße ein Plus, deswegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine ausgiebige Pediküre. Doch welchen Zweck erfüllt Hornhaut eigentlich und worauf sollte man bei der Entfernung achten? STYLEBOOK hat beim Experten nachgefragt.

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Verhornte Fersen und Zehen sind alles andere als schön, allerdings kennen auch viele Frauen das Problem, dass sie gerade dann Blasen bekommen, wenn die Haut an den Füßen besonders weich ist. Brauchen wir also Hornhaut oder können wir getrost ans großflächige Entfernen gehen?

Mit fachlicher Beratung von
Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie

Was ist Hornhaut?

Stratum corneum, wie die Medizin die oberste Schicht der Epidermis nennt, entsteht beim Menschen überall am Körper, sogar auf den Augenlidern. An stärker beanspruchten Körperteilen wie etwa den Fersen, Fußballen, am Ellenbogen und bei handwerklich arbeitenden Menschen an den Fingern ist die Hornhaut besonders ausgeprägt. Hier bildet sie eine Art Schutzschicht, die darunter befindliche Stellen vor Verletzungen und Austrocknen bewahrt.

Braucht man Hornhaut an den Füßen?

Im Gespräch mit STYLEBOOK räumt der Münchener Dermatologe Dr. Timm Golüke ein, dass ein gewisses Maß an Hornhaut wichtig ist – „natürlich im ästhetisch vertretbaren Rahmen.“ Heißt: Wird die Hornhaut zu großzügig entfernt, bleibt die Haut am Fuß schutzlos zurück. Das macht sie empfindlicher gegenüber Druck und Reibung, also anfälliger für Blasen und Ähnliches. Wer zu aggressiv mit der Fußreibe auf die Hornhaut losgeht, schabt sich womöglich bis ins Fleisch und riskiert Verletzungen.

Ist mehr Hornhaut besser?

Nein. Zu viel davon ist nicht bloß unansehnlich, sondern mitunter schmerzhaft. Unangenehme Druckstellen und Hühneraugen etwa sind nichts anderes als verhornte Hautstellen, die empfindlicheres Fußgewebe vor wiederholter Reibung schützen sollen, ausgelöst beispielsweise durch unbequeme Schuhe, und extrem stark verhornte Stellen können unter Belastung sogar einreißen. „Bleibt Hornhaut extrem hartnäckig und geht trotz intensiver Behandlung nicht weg, könnte es sich dabei um einen Pilz handeln“, warnt Experte Golüke im Gespräch mit STYLEBOOK. In dem Fall empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt.

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Wie viel Hornhaut ist gesund?

Trockene, verhornte Haut an den Füßen muss nicht sein – so lautet die ästhetische und medizinische Empfehlung von Dr. Golüke. „Es genügt, wenn die Haut an stark beanspruchten Stellen eine gewisse Rauheit aufweist.“ Gehen Sie also ruhig regelmäßig, aber dafür schonend gegen Hornhaut vor und haben Sie dabei keine Angst, dass dies eine schnellere Nachproduktion fördert. Dabei handelt es sich um ein Ammenmärchen, versichert Dr. Golüke. „Die Haut denkt nicht. Wie schnell die Hornhaut nachkommt, ist nicht zuletzt belastungsabhängig“, versichert der Mediziner.

Tipps, um Hornhaut richtig zu entfernen

Mit aufweichendem Fußbad starten

Vor der Entfernung der Hornhaut empfiehlt sich zudem ein Fußbad: Dieses weicht die Hornhaut auf und macht es leichter, diese zu entfernen. Einfach etwas Apfelessig oder Zitronensaft mit lauwarmem Wasser mischen und die Füße 20 Minuten darin baden.

Vorsichtig die Hornhaut mit Bimsstein entfernen

Danach verwenden Sie am besten einen sanften Bimsstein, eine spezielle Feile oder einen elektrischen Entferner und achten Sie darauf, dass sich die Haut immer geschmeidig anfühlt. Besonders sanft: Hornhaut-Peelings mit Bimsstein und Salzpartikeln. Von Hobel und Raspeln mit scharfen Klingen lässt man besser die Finger, die Verletzungsgefahr ist zu groß!

Hornhaut auf keinen Fall wegschneiden

Generell gilt: Wegschneiden sollte man störende Hornhaut aber nicht. Denn das kann nicht nur zu Verletzungen führen, die Hornhaut wächst dann auch verstärkt nach. Zudem bitte darauf achten, nicht zu viel Hornhaut zu entfernen. Denn Hornhaut bildet sich besonders an stark beanspruchten Stellen der Füße – und schützt das tiefer gelegene Gewebe.

Mit Anti-Hornhaut-Socken die Hornhaut entfernen

Seit einigen Jahren sind Anti-Hornhaut-Socken in aller Munde. Die werden für einige Minuten über die Füße gezogen. Nach ein paar Tagen beginnt der Effekt. Die Haut und Hornhaut beginnt sich nach und nach zu lösen und zurück bleiben zarte und weiche Füße. Doch Achtung: Der Prozess kann sich über mehrere Tage hinweg ziehen und das Ablösen der Haut sieht mitunter auch nicht sehr ansehnlich aus.

Nagellack nicht nach dem Duschen auftragen

Will man sich nach der Hornhautentfernung die Zehennägel anschließend lackieren, sollte man sie vor dem Auftragen entfetten. Das geht etwa mit Nagellackentferner. Unterlack schützt bei kräftigen Nagellackfarben vor unschönen Verfärbungen der Nägel und gleicht Unebenheiten aus. Durchsichtiger Überlack, der aufgetragen wird, nachdem der farbige Nagellack gut getrocknet ist, sorgt dafür, dass dieser länger hält. Gut zu wissen: Nagellack nicht direkt nach dem Duschen auftragen, denn dann sind die Nägel noch aufgequollen und Lack platzt schneller ab.

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Socken über Nacht anlassen für geschmeidige Füße

Je nachdem, wie schnell die Nägel wachsen und sich Hornhaut bildet, hält eine Pediküre etwa vier Wochen. Zur regelmäßigen Pflege der Füße nach dem allabendlichen Waschen kann man sie zudem mit einer Fußcreme oder einem Fußbalsam einreiben. Während eine Fußcreme in der Regel eine wasserhaltige Emulsion ist und relativ schnell einzieht, basiert Fußbalsam auf einer Fettgrundlage. Der Balsam bildet eine Art Schutzfilm auf der Haut, zieht manchmal aber nur langsam ein.

Gegen raue Stellen helfen spezielle Fußcremes mit Urea, Salicylsäure oder Hirschtalg. Danach heißt es: Die Füße nach dem Eincremen hochlegen oder über Nacht Socken über die Füße ziehen, sodass der Balsam länger auf der Haut bleibt – und die volle Wirkung entfalten kann.

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